Verhängnisvolles Spiel
oder?”
“Ja, ich bin … nun, ich wäre angegriffen worden, wenn Pete Harris den Typ nicht verjagt hätte.”
“Und Sie kannten den Mann nicht?”
Sie schüttelte den Kopf.
“Hat er irgendetwas gesagt?”
“Warum fragen Sie?”
“Falls er etwas gesagt hat, dann verraten Sie mir bitte, was.”
“Er sagte: ‘Wir sehen uns wieder. Damit ich den Job erledigen kann.’“
“Hm, haben Sie irgendeine Ahnung, was er damit meinte?”
“Die habe ich allerdings”, entgegnete sie.
“Nämlich?”
“Ich denke, es hat etwas mit Audrey Perkins’ Verschwinden zu tun. Und mit dem Mord an Bobby Jack Cash.”
“Vielleicht auch nicht.”
“Sie glauben mir nicht. Warum überrascht mich das nicht?”
“Ich glaube, dass Sie heute Nacht jemand erschreckt und ein Nachbar den Kerl verscheucht hat. Und ich halte es für möglich, dass der Mann Sie ausrauben oder vergewaltigen wollte, aber ob es da nun einen Zusammenhang mit Audrey Perkins gibt oder …”
“Sie haben mich gefragt, ob ich eine Ahnung hätte, was er damit meinte. Und das habe ich Ihnen gesagt.”
“Es ist gut möglich, dass Sie diesen Überfall inszeniert haben, um den Verdacht von Ihnen abzulenken. Vielleicht kannten Sie den Mann. Vielleicht ist er Ihr ehemaliger Freund. Vielleicht …”
“Vielleicht sind Sie auch verrückt”, sagte Lausanne. “Das ist ein Haufen Blödsinn, und das wissen Sie auch.”
“Da muss ich ihr recht geben.” Die Stimme – Doms Stimme – erklang irgendwo hinter Lieutenant Desmond.
Der Detective trat zur Seite. “Sie sind aber schnell hergekommen. Sie müssen jede Geschwindigkeitsbeschränkung zwischen hier und Ihrem Hotel übertreten haben.”
Dom lief mit gerunzelter Stirn an Desmond vorbei, drückte die Tür ganz auf, packte Lausanne an den Schultern und sah ihr forschend ins Gesicht. “Geht es dir gut?”
“Ja, schon in Ordnung.”
“Als ich hörte, was passiert ist …”
“Wie hast du davon erfahren?”, fragte sie.
“Ich habe ihn angerufen”, erklärte Lieutenant Desmond.
Dom betrachtete den Detective düster. “Hören Sie, ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie mir Bescheid gegeben haben. Ich schulde Ihnen was. Aber Lausanne zu schikanieren ist nicht gerade die vornehmste Art, eine Ermittlung durchzuführen.”
“Ich führe keine Ermittlung durch. Ich führe nur ein nettes, freundliches Gespräch mit Ms. Raney.”
Als Dom seinen Arm um Lausannes Hüfte legte, machte ihr Herz einen Satz. Und als er sagte: “Ohne ihren Anwalt wird sie überhaupt keine Gespräche mehr führen”, hätte sie ihn am liebsten umarmt.
“Ich wusste, ich hätte mit dem Anruf bei Ihnen besser warten sollen”, bemerkte Desmond mit einem Hauch von Belustigung in der Stimme. “Was wird wohl Edward Bedell davon halten, dass Sie sich als Ms. Raneys Beschützer aufspielen?
“Werden Sie Mr. Bedell als Nächsten anrufen?”, fragte Dom.
“Nein. Nicht heute Abend.”
“Auch wenn es Sie nichts angeht, ich ergreife keine Partei. Mich interessiert nur die Wahrheit. Genauso wie Mr. Bedell, nicht wahr?”
“Richtig. Und doch könnte er das hier”, Desmond deutete auf Doms Arm, der immer noch um Lausannes Hüfte lag, “als einen Interessenkonflikt deuten.”
“Sobald ich den Eindruck habe, dass dieser Punkt erreicht ist, werde ich den Auftrag abgeben.”
Desmond grunzte leise, dann sah er Lausanne an. “Ich lasse Sie in guten Händen zurück, Ms. Raney. Und vergessen Sie nicht, in der Stadt zu bleiben.”
Dom schob sie zurück in ihre Wohnung. “Erzähl mir, was passiert ist. Ich will jede Einzelheit wissen.”
Sie klammerte sich an seinen Arm. “Wirst du mir glauben, oder wirst du meine Geschichte genauso anzweifeln wie Lieutenant Desmond?”
“Sag mir die Wahrheit – die ganze Wahrheit –, und ich werde dir glauben, Honey.”
Dom saß neben Lausanne auf dem Sofa und hörte ihr aufmerksam zu. Falls sie an irgendeiner Stelle log, dann verdiente sie einen Oscar für ihre Schauspielkunst. In ihren Augen entdeckte er echte Angst, als sie ihm erzählte, was der Mann zu ihr gesagt hatte.
“Er wird wiederkommen”, erklärte Lausanne. “Das weiß ich. Er sagte, er hätte einen Job zu erledigen. Er wird dafür bezahlt, mich umzubringen.”
“Warum sollte jemand dich umbringen wollen?”, fragte Dom. “In Palm Beach warst du der Meinung, dass der Angreifer hinter Audrey Perkins her war, doch nachdem du dich nun nicht länger als sie ausgibst, warum sollte …”
“Du glaubst mir nicht.” Sie
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