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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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glaubst, und dabei ganz vergessen, dass es mir mindestens genauso schwerfällt, dir zu vertrauen.”
    “Ich verlange ja kein bedingungsloses Vertrauen. Aber irgendwo müssen wir anfangen.” Er wackelte mit den Fingern seiner ausgestreckten Hand. “Lass uns einfach beschließen, an unserem Vertrauen zu arbeiten.”
    “Das halte ich für machbar.” Sie legte ihre Hand in seine.
    Er zog sie zum Sofa, sie setzten sich und sahen einander lange an.
    “Ich denke nicht, dass du Audrey Perkins oder Bobby Jack Cash umgebracht hast”, sagte er.
    Sie atmete erleichtert aus. “Das habe ich auch nicht. Ich könnte niemanden umbringen. Wenn das anders wäre, glaub mir, dann hätte ich meine Stiefmutter umgebracht, vor Jahren, als ich sechzehn war.”
    Er wickelte sich eine ihrer Locken um den Finger, strich sie hinter ihr Ohr. “Ist das der Grund, warum du von zu Hause weggelaufen bist?”
    “Wie gründlich hast du mich eigentlich überprüfen lassen?” Lausanne konnte nicht wegschauen. Die zärtliche Besorgnis in seinen schwarzen Augen hielt sie gefangen.
    “Nur die grundlegenden Fakten.” Er schwieg einen Moment. “
Dundee
jedoch recherchiert jetzt sehr genau, weil Edward Bedell es so will. Und er ist unser Auftraggeber.”
    “Ein paar Minuten lang hatte ich ganz vergessen, dass du für Mr. Bedell arbeitest.”
    “Sollte es irgendwann einen Interessenkonflikt geben, dann werde ich meinen Boss bitten, einen anderen Agenten auf den Fall anzusetzen.”
    Wie bitte? Hatte sie das eben richtig verstanden? “Willst du damit sagen, was ich glaube, das du damit sagen willst?”
    “Ich will sagen, sollte ich irgendwann wählen müssen, ob ich meinen Job erledige oder dich beschütze, dann ziehe ich mich selbst von dem Bedell-Fall ab.”
    “Oh Dom.” Sie warf sich in seine Arme und übersäte sein Gesicht mit kleinen, dankbaren Küssen. “Bitte lüg mich nicht an.”
    “Ich verspreche dir hier und jetzt, dass ich dich von nun ab nie mehr belügen werde.”
    Sie nickte. “Und ich verspreche dir dasselbe. Ich werde dich nicht mehr anlügen.”
    Er griff nach ihren Händen. “Du musst zur Polizei gehen und sagen, dass die Frau, die dich engagiert hat, nicht Audrey Perkins war.”
    “Wozu sollte das gut sein? Die werden mir doch sowieso nicht glauben.”
    “Vielleicht doch. Es ist auf jeden Fall das Beste, wenn du von jetzt ab ehrlich bist. Es ist dann die Entscheidung der Polizei, dir zu glauben oder nicht.”
    “Ich wünschte, ich hätte eine Ahnung, wer die Frau war.” Lausanne versuchte sich genau zu erinnern, wie sie ausgesehen hatte, was sie getragen und wie sie gesprochen hatte. “Sie hatte rote Haare und – glaube ich zumindest – blaue Augen. Sie könnten aber auch grau gewesen sein. Jedenfalls nicht braun. Und sie war größer als ich, vielleicht eins siebzig, schlank und recht hübsch.”
    “Und war sie jung?”, fragte Dom. “So in deinem Alter?”
    “Ja, irgendwas zwischen fünfundzwanzig und fünfunddreißig. Auf keinen Fall älter.”
    “Was ist mit ihrer Stimme? Mit ihrem Verhalten?”
    “Sie hatte den typischen Ost-Tennessee-Akzent. Und was ihr Verhalten betrifft – warte, jetzt fällt mir etwas ein.”
    “Was?”
    “Sie schien nervös zu sein.”
    “Inwiefern?”
    “Zappelig, als ob sie sich in ihrer eigenen Wohnung oder ihrer eigenen Haut nicht wohlfühlte. Ich dachte damals einfach, es läge daran, dass sie kurz davor war, mit ihrem Liebhaber durchzubrennen.”
    “Sie hatte Angst, du könntest herausfinden, dass sie nicht Audrey Perkins ist.”
    “Das wird es wohl sein.” Jetzt stellte Lausanne die Frage, die ihr die ganze Zeit schon auf der Seele brannte. “Warum sollte mich jemand anders als Audrey selbst dafür engagieren, ihre Doppelgängerin zu spielen?”
    “Gute Frage.”
    “Hast du eine Idee?”
    “Mindestens ein Dutzend”, antwortete er. “Aber sie könnten alle absolut falsch sein. Deine Frage können wir am besten beantworten, indem wir die Frau finden.”
    “Und wie sollen wir das anstellen?”
    “Gleich morgen früh werden wir mit Bain Desmond sprechen. Wenn er uns glaubt, überlegen wir gemeinsam, was zu unternehmen ist.”
    Wenn er
uns
glaubt.
Uns
. Wieder und wieder hallte das Wort in Lausannes Ohren und ihrem Herzen nach. Dom hatte nicht gesagt, wenn er
dir
glaubt. Er hatte gesagt, wenn er
uns
glaubt.
    “Und wenn er uns nicht glaubt?”
    “Dann werden wir unsere eigenen Ermittlungen anstellen.”
    “Werden wir?”
    “Ja, werden wir, und zwar zunächst

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