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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Arbeitszimmer und lief mit Tränen in den Augen die Treppe hinauf. Als sie an Audreys altem Zimmer vorbeikam, bemerkte sie nicht einmal, dass die Tür weit offen stand und Grayson sie sehen konnte. Bis er sie rief.
    “Cara, bist du in Ordnung?”
    Sie blieb augenblicklich stehen, schluckte mehrfach, wischte sich die Tränen aus den Augen und zwang sich zu einem Lächeln.
    “Hallo, Gray. Wieso bist du um diese Uhrzeit noch wach? Es ist schon fast halb drei.”
    “Du bist auch noch wach.” Er musterte ihre Aufmachung, ein lila Baumwollpyjama unter einem lavendelfarbenen Bademantel. “Wieso läufst du hier in deinem Schlafanzug durch die Gegend?”
    “Ich konnte nicht schlafen. Mir geht so viel durch den Kopf. Ich dachte, eine Tasse Kräutertee könnte helfen.”
    Er suchte mit den Augen nach einer Tasse in ihren Händen. “Und dann hast du deine Meinung geändert?”
    “Ich wurde abgelenkt.” Als er fragend eine Augenbraue hob, fügte sie hinzu: “Daddy sitzt in seinem Arbeitszimmer und ist ziemlich betrunken. Er suchte Trost bei der Tochter, die er nie geliebt oder gewollt hat.”
    “Ach Cara, mein armes Mädchen.” Grayson stand auf und lief zu ihr in den Flur. “Edward liebt dich auf seine eigene Weise.” Er nahm Caras Hand.
    “Daddy liebt Audrey und sonst niemanden, genauso wie du.” Sie sah in seine Augen, hoffte gegen alle Vernunft, darin etwas anderes zu entdecken als Mitleid.
    “Im Gegensatz zu Edward liebe ich Audrey genauso sehr, wie ich sie hasse.” Grayson ließ den Kopf hängen, als ob er sich seiner Worte schämte.
    Sie drückte seine Hand. “Ist schon gut. Wirklich. Mir geht es genauso. Man muss Audrey einfach lieben. Sie ist in vielerlei Hinsicht unglaublich. Aber zugleich ist sie auch egoistisch und tut den Menschen, die sie am meisten lieben, schreckliche Dinge an.”
    “Komm mit.” Grayson zog an Caras Hand.
    Sie folgte ihm in das Zimmer einer jungen Frau, die seit Jahren schon nicht mehr in diesem Haus lebte, seit sie und Gray ein Penthouse in der Innenstadt von Chattanooga gekauft hatten. Das war sechs Jahre her.
    Cara betrachtete das ganz in Gold und Weiß gehaltene Zimmer.
    “Das ist ein hübscher Raum, oder?” Gray betrachtete zärtlich ein Aquarellporträt von der sechzehnjährigen Audrey, das über dem Kamin hing.
    “Sie wird nicht zurückkommen.” Als Cara den entsetzten Ausdruck auf Grays Gesicht sah, hätte sie ihre letzten Worte am liebsten zurückgenommen.
    “Du denkst also wirklich, dass sie tot ist?”
    Cara nickte, dann umfasste sie seinen Arm. “Aber egal, ob sie tot ist oder nicht, sie wird nicht zu dir zurückkommen. Diesmal nicht. Du musst akzeptieren, dass deine Ehe gescheitert ist.”
    “Ich weiß seit Langem, dass meine Ehe gescheitert ist.” Gray lachte bitter. “Mir fällt es einfach nicht leicht, loszulassen.”
    “Du hast es verdient, geliebt und geschätzt zu werden”, sagte sie. “Ich … ich würde das tun.”
    “Wirklich, süße Cara?”
    Sie ließ seinen Arm los, rührte sich aber nicht von der Stelle.
Siehst du nicht, dass ich dich liebe, dich anbete, dass ich alles für dich tun würde?
    “Ja”, sagte sie. “Ich kann es nicht ertragen, dich so leiden zu sehen.”
    Er lächelte. “Audrey hat mal vor vielen Jahren behauptet, dass du in mich verliebt bist. Ich sagte, sie würde sich irren, dass du nur ein nettes, liebes Mädchen bist, das ihren Schwager gernhat.”
    Seine Worte fühlten sich an wie ein Schlag in den Magen. Cara schwankte leicht, hob einen Arm, um sich irgendwo festzuhalten. Grayson schlang einen Arm um sie.
    “Habe ich mich geirrt?”, fragte Gray. “Hatte Audrey vielleicht recht?”
    Cara sah ihm direkt in die Augen. “Ich liebe dich. Ich liebe dich, seit ich denken kann. Lange bevor du Audrey geheiratet hast.”
    Sie wusste nicht, welche Reaktion sie erwartet hatte, aber ganz sicher nicht, dass er ihr direkt ins Gesicht lachte. Sie starrte ihn finster an.
    “Ach, süße Cara, sei mir nicht böse. Du kannst dir nicht vorstellen, wie gut es sich anfühlt, endlich einmal zu lachen.”
    “Für mich fühlt es sich nicht gut an. Im Gegenteil, es tut weh, wenn du über mich lachst.”
    Er streichelte ihre Wange. Sie erschauerte.
    “Ich lache nicht über dich. Ich lache, weil ich der größte Idiot auf der Welt bin. Ich war vor Liebe so blind, dass ich dich überhaupt nicht richtig wahrgenommen habe, dich, die meiner Liebe wirklich wert gewesen wäre und die mich so geliebt hätte, wie ich es

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