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Verheißene Erde

Verheißene Erde

Titel: Verheißene Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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das, was »in der ganzen Welt« vorgeht, wie er sagt, nicht beeindrucken. Diese Nation bemüht sich seit einigen Jahrzehnten, dem Gebot Gottes gemäß zu handeln, nicht gemäß dem Gejammer des unglaubwürdigen Weltkirchenrates.
    Nach dieser unmißverständlichen Erklärung unterbrach Richter Broodryk die Verhandlung, und während der Pause versuchte Saltwood, mit Nxumalo zu sprechen. Es war keinem Außenstehenden gestattet, sich dem Gefangenen zu nähern, um ihm irgendwelche Anweisungen zu geben. Genau das beabsichtigte Philip, denn er hatte Anzeichen dafür bemerkt, daß Broodryk eine harte Bestrafung vermeiden wollte, wenn nur Nxumalo eine geringfügige Schuld eingestehen und um Milde ersuchen würde. Er hatte den Verdacht, daß Nxumalo aus geheimnisvollen, nur ihm bekannten Gründen es ablehnen würde, sich demütig zu verhalten; das wurde noch deutlicher, als der Staatsanwalt ihn wegen seiner Haltung in der Sprachenfrage angriff.
    Staatsanwalt Scheepers: Darf ich Ihnen unterstellen, Meneer Nxumalo, daß Sie Ihre Ansichten bezüglich der Sprache von Laura Saltwood entlehnt haben? War es nicht ihre Rede, die Sie ermutigte, Ihren Studenten zu raten, keinen Unterricht auf afrikaans zu akzeptieren?
    Angeklagter Nxumalo: Mit Verlaub, verehrter Herr, Ihre Frage enthalt zwei Irrtümer.
    Staatsanwalt Scheepers: Und zwar welche?
    Angeklagter Nxumalo: Ich erteilte meinen Rat, lange bevor Mrs. Saltwood geächtet wurde. Und in meinem Rat gab es nichts, das gegen Afrikaans gerichtet war. Ich sagte: »Lernt zuerst Englisch, denn es ist die Sprache der internationalen Verständigung.«
    Staatanwalt Scheepers: Aber warum sollte ein Bantu. Verzeihen Sie, Euer Ehren. Warum sollte ein schwarzes Kind, das sein Leben in Südafrika verbringen muß, sich um die internationale Verständigung kümmern?
    Angeklagter Nxumalo:    Weil es unsere internationalen
    Verbindungen sind - ich meine nicht internationale Komitees, ich meine die Kontakte, die wir mit Menschen in Übersee knüpfen -, die den Charakter unserer zukünftigen Regierung weitgehend bestimmen werden.
    Staatsanwalt Scheepers:    Sie meinen natürlich das
    kommunistische Rußland?
    Angeklagter Nxumalo: Ich meine die zivilisierte Welt. Wir können mit ihr nicht Afrikaans sprechen, weil niemand draußen in der Welt diese Sprache versteht.
    Richter Broodryk: Sie scheinen entschlossen zu sein, diese Nation zu beleidigen, Meneer Nxumalo. Zuerst machen Sie sich über unseren heiligsten Feiertag lustig. Nun mokieren Sie sich über unsere Sprache.
    Angeklagter Nxumalo: Ich sagte nur die Wahrheit. Daß sie außerhalb dieses kleinen Landes nirgends gesprochen wird.
    Richter Broodryk: Sie betrachten Südafrika als kleine Nation? Zum Beispiel im Vergleich zu Belgien?
    Angeklagter Nxumalo: Im Vergleich zu Brasilien und Indonesien. Im Vergleich zum Rest Afrikas.
    Staatsanwalt Scheepers: Als Sie Ihren Studenten rieten, nicht Afrikaans zu lernen.
    Angeklagter Nxumalo: Das habe ich ihnen nie geraten, Meneer. Staatsanwalt Scheepers: Darf ich aus einer Abschrift Ihrer Rede in Bloemfontein zitieren:
    Wir müssen darauf bestehen, daß der Grundschulunterricht auf englisch erfolgt, denn dann werden unsere jungen Menschen imstande sein, sich mit der ganzen Welt zu verständigen und nicht nur mit ein paar fanatischen Afrikandern, die in ihrem Winkel hängengeblieben sind.
    Sind das nicht hitzige Worte, Meneer Nxumalo? Sind sie nicht ein Ansporn für die Schwarzen, die Gesetze dieses Landes zu mißachten?
    Verteidiger Kaplan: Euer Ehren, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie den geehrten Herrn Staatsanwalt aufforderten, die nächsten Sätze des Polizeiberichtes zu verlesen.
    Staatsanwalt Scheepers: Ich habe alles gelesen, was ich vorliegen habe, und ich versichere Ihnen, daß es.
    Verteidiger Kaplan: Euer Ehren, ich besitze zufällig den ganzen Text, und darf ich mit Ihrer Erlaubnis noch einige Sätze vorlesen? Ich glaube, Sie werden sie für aufschlußreich halten:
    Ich will, daß jeder Student Afrikaans lernt, denn es ist ein ausgezeichnetes Mittel, um unsere Geschäfte in diesem Land zu führen. Ich spreche Afrikaans und verwende es die ganze Zeit zu meinem großen Vorteil, aber wenn ich es spreche, kann ich mich nur mit nicht ganz drei Millionen Menschen verständigen. Wenn ich Englisch spreche, verständige ich
    mich mit der ganzen Welt.
    Staatsanwalt Scheepers: Warum sollte ein schwarzes Kind in Venloo sich mit der ganzen Welt verständigen wollen?
    Angeklagter Nxumalo: Weil wir Bürger der

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