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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Er legte die Gitarre zur Seite und starrte vor sich hin. Dann holte er tief Luft. Erst dann wandte er ihr den Kopf zu. »Vergiß, dass ich überhaupt etwas gesagt habe. Sag mir einfach, was du von mir willst.«
    Wenn er wirklich persönliche Gefühle für mich hatte, dann hat er sie jetzt verdrängt, dachte Cammie. »Vor ein paar Tagen wolltest du mir etwas sagen über den Streit zwischen dir und Keith in der Fabrik. Damals habe ich dich zurückgehalten, aber ich glaube, das hätte ich nicht tun sollen. Würdest du es mir jetzt sagen?«
    Seine Augen blitzten kurz auf, dann nickte er. In knappen Sätzen erzählte er ihr vom Besuch der beiden Männer in Keiths Büro und auch von seiner anschließenden Unterhaltung mit Gordon.
    Mit gerunzelter Stirn saß Cammie neben ihm. Erst nach einer Weile sprach sie wieder. »Ich verstehe jetzt, wie es gewesen sein muss . Keith und Gordon haben versucht, mit den Dokumenten ein unredliches Spiel zu treiben, und du bist ihnen zuvorgekommen.«
    »Was willst du damit sagen?« fragte Reid scharf.
    »Du hast Janet Baylor dafür bezahlt, dass sie die Dokumente verschwinden lassen soll, und hast sie dann aus der Stadt gebracht. Ohne diese Beweise war alles wieder so wie zuvor, auch der Besitz der Papierfabrik. Du und die Huttons wart quitt.«
    »Und du warst draußen?« sagte er. »Dann wäre es ja ein Fehler gewesen, Keith umzubringen, weil du damit ja wieder im Spiel bist.«
    »Dann weißt du also über das Testament Bescheid.« Das war keine Frage. Als er nur mit den Schultern zuckte, sprach sie weiter. »Mit dem Testament ist mein Anteil aber nicht so groß, wie er sonst gewesen wäre. Du magst Gordon Hutton vielleicht nicht so sehr, aber offensichtlich habt ihr beide das gleiche Ziel. Wenn es um den Verkauf der Fabrik geht, könnt ihr mich überstimmen.«
    »Das konnten wir schon immer.«
    Er meinte damit ihren Kampf gegen den Verkauf und auch ihren Kampf um die öffentliche Meinung. »Immerhin ist das Geld dafür noch nicht bezahlt«, widersprach sie störrisch.
    Darauf konnte er nichts erwidern. Mit ruhiger Stimme sagte er: »Was mich am meisten beschäftigt hat, waren Keiths Aktivitäten. Was er getan hat, hätte ernste Folgen haben können. Soweit ich es bis jetzt beurteilen kann, ist in seiner Abteilung in den letzten sechs Monaten beinahe eine halbe Million ausgegeben worden für angebliche Lieferungen von Tinte und Chemikalien - und wer weiß, wieviel es vorher schon gewesen ist. Die Zahlungen haben die Fabrik an den Rand der Wirtschaftlichkeit gebracht, es könnte für einen Käufer eine risikoreiche Investition werden.«
    »Er hat gestohlen?« fragte sie erschrocken. »Aber ... aber warum denn, es war doch seine eigene Firma?«
    »Sie gehörte ihm nicht allein«, antwortete Reid. »Sie gehörte auch Gordon, und ich glaube, es hätte ihm nicht gefallen, wenn sein Bruder dahintergekommen wäre. Oder auch ich, als ich begann, meine Nase in die Bücher zu stekken. Und was das >Warum< betrifft - nun, du hast selbst gesagt, dass er ständig Geld brauchte. Offensichtlich hat der Grund dafür etwas mit dem Besuch der beiden Schläger zu tun. Hast du Keith schon einmal verdächtigt, sein Geld bei Wetten zu verspielen? Oder bei anderen Glücksspielen mit hohen Einsätzen?«
    »Er fuhr regelmäßig zu den Louisiana Downs, aber das war viel zu nahe an Greenley.« Cammie runzelte konzentriert die Stirn. »Und er mochte Vegas. Aber ich hatte nie einen An Lass zu der Vermutung, dass er über die Stränge schlägt. Allerdings bin ich in den letzten Monaten auch nicht oft mit ihm zusammengewesen.«
    »Es wäre möglich, das herauszufinden, wenn du so weit gehen willst.«
    Sie sah ihn einen Augenblick nachdenklich an. »Wie weit?« fragte sie dann.
    »Bis nach New York.«
    Ihr lautes Lachen überraschte sie selbst. »Oh, sicher. Einfach so.«
    »Ich habe dir doch von Charles Meyer erzählt, von meinem Freund, der in New York lebt.« Reid beugte sich vor, sein Gesichtsausdruck war ernst. »Er ist ein Genie - und ich meine es im wahrsten Sinne des Wortes - mit Computern. Er arbeitet noch immer für die Firma und auch manchmal noch für den CIA, aber natürlich nur geheim. Seine Berufsbezeichnung ist ganz normal, aber sein wirklicher Job ist es, weltweit in Computernetze einzudringen, um sich dort Informationen zu verschaffen - und dafür zu sorgen, dass niemand den >Gefallen< erwidern kann.«
    Cammie wartete darauf, dass Reid weitersprechen würde, doch er schwieg. »Ich verstehe nicht, welche

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