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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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hättest«, antwortete Cammie und weigerte sich, sich von ihm einschüchtern zu lassen. »Da wir aber nun schon einmal dabei sind, gibt es noch einige andere Dinge, die ich dir sagen möchte. Zunächst einmal gefällt es mir nicht, dass du hier herumschleichst und mich bespitzelst oder dass du mich verfolgst.«
    »Das ist lächerlich. Ich kam zufällig am Fort vorbei ...«
    »Sicher«, entgegnete sie schneidend. Er hatte den taktischen Fehler begangen, sich zu verteidigen, sie würde ihm nicht erlauben, sich davon wieder zu erholen. »Zum anderen hast du vielleicht geglaubt, es sei sehr schlau von dir, Keith zu ermuntern, mich mit Gewalt zu nehmen, damit die Scheidung nicht rechtskräftig wurde, aber dadurch wäre dein Bruder beinahe umgebracht worden. Aber das interessierte dich ja nicht. Du wolltest nur sichergehen, dass du dein Geld für die Fabrik bekamst. Geld, das ist das einzige, was du liebst, und Keith wusste das. Deshalb hatte er auch Angst davor, dir zu gestehen, dass er bis zum Hals in Spielschulden steckte. Deshalb war er so verzweifelt, dass er Geld aus der Fabrik unterschlagen hat, anstatt dich um Hilfe zu bitten.«
    Alle Farbe wich aus Gordon Huttons Gesicht, schockiert und wie betäubt starrte er sie an. »Er hat was?«
    »Unterschlagen hat er. Mindestens eine halbe Million. Und dir ist das nie aufgefallen, du hast nicht einmal geahnt, dass das Geld verschwunden war. Reid hat es entdeckt.«
    Er schnappte nach Luft. »Das glaube ich nicht. Keith würde so etwas nicht tun. Das Geld aus der Fabrik zu unterschlagen ist doch genauso, als würde er es aus der Tasche seines eigenen Bruders stehlen.«
    »Aus Reids Tasche auch, falls du dich richtig erinnerst«, rief sie ihm ins Gedächtnis.
    Er blinzelte, als müsse er erst verdauen, was er gehört hatte. »Deshalb war Sayers hinter ihm her ...«
    »Wenn du den Tag meinst, an dem Keith verprügelt wurde, das war nicht Reid. Ich würde sagen, das war eine kleine Ermahnung der Leute, denen er das Geld schuldete.«
    »Großer Gott!« Gordons Gesicht war so weiß wie eine Wand, er sank in sich zusammen. »Ich hätte ihm doch geholfen«, das Geld zusammenzubekommen, wenn er zu mir gekommen wäre. Warum sollte er ... die Huttons tun so etwas nicht. O Gott, es wird Mama umbringen, wenn sie das hört.«
    Cammie fühlte einen Anflug von Gewissensbissen. Wie es schien, machte er sich doch etwas aus seinem Bruder. Und er besaß auch einen gewissen Stolz: auf seine Familie, die Fabrik und auf eine lange Tradition fairer Geschäftsabschlüsse. Nie hatte es einen Hinweis darauf gegeben, dass er oder sein Vater oder sein Großvater nicht ehrliche Männer gewesen wären. Zu wissen, dass sein Bruder sich nicht daran gehalten hatte, musste ein Schlag für ihn sein.
    Abrupt reckte er sich. »Wenn Reith wirklich das Geld genommen hat, dann war das deine Schuld, weil er es nicht ertragen konnte, dass du mehr Geld hattest als er.«
    »Ich bin nicht schuld daran, dass er Probleme mit seinem Ego hatte.«
    »Du hast ihm das Gefühl gegeben, nur ein halber Mann zu sein. Aber ich glaube dir das alles nicht, was du über meinen Bruder sagst. Du bist ein verlogenes Biest. Es genügt dir nicht, ihn dazu zu zwingen, sein Zuhause zu verlassen, ihn zu zerstören, jetzt musst du auch noch seinen guten Namen ruinieren.«
    Cammie ließ sich nicht so schnell einschüchtern. »Reith hat es großartig geschafft, sich selbst zu ruinieren, ganz ohne meine Hilfe.«
    Gordon hob eine Faust und schüttelte sie vor ihrem Gesicht. »Halt den Mund! Halt deinen verlogenen Mund. Wenn ich höre, dass du diese Geschichten weitererzählst, dann wird es dir so leid tun wie nichts zuvor. Du versuchst nur, den Verkauf der Fabrik zu verhindern, indem du behauptest, dass es finanzielle Schwierigkeiten gibt. Ich werde mir das nicht anhören. Hast du verstanden? Eher bringe ich dich um.«
    »Sei sehr vorsichtig«, sagte sie gefährlich leise. »Der letzte Mann, der gedroht hat, mich umzubringen, hat nicht sehr lange gelebt.«
    Sein Kopf fuhr hoch. »Du meinst ... Keith?«
    Sie antwortete nicht, sah ihn nur unverwandt an.
    Er machte einen Schritt zurück, dann stieß er einen leisen Fluch aus, wandte sich um und stieg in seinen Wagen. Er fuhr so schnell los, dass der Geruch nach verbranntem Gummi noch in der Luft lag, als er schon weg war. Sekunden später waren die Rücklichter seines Wagens in der Dunkelheit verschwunden, und man hörte kein Motorengeräusch mehr.
    Cammie ließ den Atem entweichen, den sie insgeheim

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