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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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nicht mehr wie der Ausgestoßene gefühlt hatte, der er zu sein glaubte, nicht wie eine Maschine mit tierischem Instinkt. Er würde tun, was auch immer sie wollte, wenn sie ihm nur ein wenig länger das Gefühl geben würde, ein ganz normaler Mann zu sein.
    Er starrte Cammie an, betrachtete ihr Haar, das über ihre
    Schultern fiel, und die Art, wie sich das Licht in den rotgoldenen Strähnen spiegelte. Seine Blicke ruhten auf dem sanften Schwung ihres Mundes und auf ihrer schmalen Taille, als sie in der Küche hin und her ging. Er wusste , dass er sie anstarrte, aber er konnte nicht anders. Sie war unwiderstehlich, obwohl es sie wahrscheinlich abschrecken würde, wenn sie wüsste , wie sie auf ihn wirkte.
    Er brauchte dringend Ablenkung, so schnell wie möglich.
    »Wie kann ich dir helfen?« fragte Reid.
    Sie warf ihm einen schnellen Seitenblick zu, als wäre er der erste Mann, der ihr eine solche Frage stellte. »Gar nicht, ich schaffe das schon allein.«
    Er ging zu ihr, nahm eine der Möhren, die neben der Spüle lagen. Mit ausdrucksloser Stimme fragte er: »Hast du einen Kartoffelschäler ?«
    Sie holte das Messer aus der Schublade und reichte es ihm. Sie beobachtete ihn wie ein Kind, das mit einem scharfen Messer spielt, als er begann, die Möhre zu schälen. Offensichtlich zufrieden mit dem Ergebnis, wandte sie sich wieder dem Salat zu, den sie unter fließendem Wasser wusch.
    »Hat Keith denn nicht in der Küche geholfen?« fragte er.
    Cammie verzog den Mund zu einem etwas schiefen Lächeln, das er schon an ihr kannte. »Genau wie du haben wir eine Haushälterin, die jeden Tag kommt. Keith betrachtete es als seinen Beitrag zur Haushaltsführung, ihr Gehalt zu bezahlen.«
    »Vielleicht wäre er später eher bereit gewesen zu helfen, wenn erst einmal Kinder da wären. Die meisten Männer tun das.«
    »Vielleicht.«
    »Gab es eigentlich einen Grund dafür, dass ihr keine hattet? Kinder, meine ich.« Es war eine Frage, die er ihr schon seit einiger Zeit hatte stellen wollen. Die ganzen Jahre über hatte er immer damit gerechnet zu hören, dass sie Mutter geworden war.
    Mit gerunzelter Stirn sah sie ihn an, dann griff sie nach einem Papiertuch, um den Salat zum Abtropfen darauf zu legen. »Zuerst meinte Keith, wir sollten noch warten, er wollte nicht gebunden sein. Und später habe ich aus verschiedenen Gründen entschieden, dass er recht hatte.«
    Reid fragte sich, wie sie wohl aussehen würde, wenn sie schwanger war. Wahrscheinlich bezaubernd, nahm er an, genauso wie jetzt und noch mehr. Ihm gefiel ihr Mund, großzügig, wie geschaffen für ein Lächeln, und er glaubte, er könne sich noch eine ganze Weile damit beschäftigen, den Schwung ihrer Augenbrauen zu bewundern. Ihre Hexenaugen, die Sprenkel von Blau und Grün, Gold und Grau aufwiesen, faszinierten ihn; er hätte gern ihr Gesicht in beide Hände genommen, um diese Augen zu betrachten. Ihre Wangen waren ein wenig hohl, und sie hatte Schatten unter den Augen; sie brauchte dringend ein paar Pfund mehr Gewicht und auch mehr Schlaf. Dennoch war sie wunderschön, ganz zweifellos. Und eine Schwangerschaft würde diese Schönheit nur noch verstärken.
    Reid legte eine besonders sorgfältig geschälte Möhre auf die Anrichte und nahm sich eine andere, ehe er dann abrupt das Thema wechselte. »Ich wollte es dir schon vorher sagen, ich werde morgen nach deinem Wagen sehen und neue Reifen aufziehen. Wirst du so gegen neun Uhr zu Hause sein?«
    »Das ist nicht nötig.« Cammie warf ihm einen erstaunten Blick zu. »Ich kann einen Mann von der Werkstatt rausschicken.«
    »Ich würde es lieber selber tun. Könnte ja sein, dass Keith noch eine andere kleine Überraschung für dich bereithält.«
    Sie hielt mitten in der Bewegung inne und sah ihn zweifelnd an. »Du meinst, er hätte noch mehr kaputtgemacht? Glaubst du das wirklich?«
    Glaubte er das? Er war nicht sicher, aber es war ein guter Vorwand. »Darüber kann ich dir mehr sagen, wenn es erst einmal hell ist. Bis dahin kann ich dir den Jeep hierlassen, falls du morgen früh irgendwo hinfahren musst .«
    »Und wie willst du nach Hause kommen?«
    »Zu Fuß.« Er zuckte mit den Schultern. »Durch den Wald ist es nicht weit.«
    Die Mikrowelle läutete, als die Zeituhr abgelaufen war. Sie schwiegen beide, während Cammie die Steaks herausholte und die Folie aufriß. Sie legte die Steaks auf eine Platte, holte Worcestersoße aus dem Schrank und griff nach einem Topf mit Knoblauchzehen. Sie hielt eine der Zehen in der Hand

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