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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Haus betrat. Wie spielerisch leicht seine Kraft zu sein schien, wie ruhig und selbstsicher seine Bewegungen, wie er lächelte und seine Augen verständnisvoll aufblitzten.
    Wie gern wüsste sie, was sie von ihm halten sollte. Instinkt und Logik, Gewohnheit und Recht, Wut und Anziehungskraft, all diese verwirrenden Gefühle kämpften in ihrem Inneren miteinander, und sie war ihnen hilflos ausgeliefert.
    Sie hörte ihn nicht, fühlte ihn auch nicht, sie wusste nicht, dass er da war, bis sie seine starken Arme um sich fühlte und seinen warmen Körper an ihrem Rücken. Sie keuchte leise auf und versuchte, sich zu ihm herumzudrehen, wollte sich aus seinen Armen befreien. Er bewegte sich, und im nächsten Augenblick schon presste er ihre Arme gegen ihre Seiten, und sie war gefangen. Sie konnte sich nicht von ihm wegbeugen, konnte sich nicht umdrehen, sich nicht befreien, sie konnte sich nicht einmal bewegen. Ihre kurzen schnellen Atemzüge pressten ihre Brüste gegen seine Arme, die er vor ihrem Körper verschränkt hatte. Seine Umklammerung war nicht übermäßig fest, sie schmerzte auch nicht, doch sie zeigte ihr seine Stärke.
    Das Verlangen, gegen ihn anzukämpfen, war übermächtig. Sie unterdrückte es mit aller Kraft, strengte sich dabei so sehr an, dass kleine Schweißtropfen auf ihrer Stirn standen. Sich gegen diesen Mann zu wehren wäre nicht nur würdelos, es würde auch nichts nützen. Das war eine Lektion, die sie bereits gelernt hatte.
    Das Bewusstsein ihrer Hilflosigkeit schickte ein eigenartiges Gefühl der Erregung durch ihren Bauch bis in ihren Unterleib. Mit gepresster Stimme sagte sie: » Lass mich los.«
    »Das glaube ich nicht.« Seine Stimme klang leise und tonlos.
    »Was tust du? Du hast gerade erst Keith verprügelt für das, was du jetzt vorhast.«
    »Ich habe nicht die Absicht, dich zu zwingen, wenn du davor Angst haben solltest.«
    Cammie biß die Zähne zusammen, als ein Gefühl des Schwindels sie erfaßte, das mit Angst nichts zu tun hatte. »Nicht? Was denn?«
    »Freundliche Überredung.«
    »Ich fühle mich absolut nicht freundlich!« fuhr sie ihn an.
    »Nein?« Er hob seinen Arm ein wenig, so dass er über ihre Brustspitze strich. Die Reaktion ihres Körpers kam sofort, und sie konnte sie ihm gegenüber auch nicht verleugnen.
    »Nicht«, sagte sie, und ihre Stimme war leise, mit einem etwas rauhen Unterton.
    »Dann hör mir zu.«
    Das konnte doch nicht so schlimm sein. Zögernd nickte sie ihre Zustimmung.
    Er hielt sie noch fester, so dass sie noch enger gegen seinen Körper gepreßt wurde. »Ich habe mich gefragt«, begann er leise, mit dem Mund an ihrem Ohr, »ob du mich wohl zu der Kategorie der gefährdeten Arten zählen könntest? Ich könnte so tun, als sei ich ein Specht, und du kannst mich dann bedauern.«
    »Ich habe noch nie einen Mann gekannt, der weniger Bedauern brauchte«, antwortete sie genauso leise.
    »Mitleid dann. Ich bin nicht stolz.«
    Aber das war er, und sie wusste es. Sie wusste auch, wieviel es ihn kostete, diese Bitte auszusprechen und seine Stimme so ruhig und voller Humor klingen zu lassen.
    Sie verspürte einen dicken Kloß in ihrem Hals. »Nur für einen Augenblick, eine einzige Nacht?«
    »So ist es nun einmal, eine einzige Nacht, ohne Garantie.« Seine Lippen legten sich auf das Haar an ihrer Schläfe, als wollte er sich bei ihr entschuldigen.
    Sie traute ihm nicht, ganz gleich, was er dachte. Es gab so viele Dinge, für die sie keine Erklärung hatte. Und dennoch, ihr Körper war es leid, gegen die unverhüllte Anziehungskraft ankämpfen zu müssen, die zwischen ihnen lag. Die Gefühle für ihn, die sie nicht abstreiten konnte, überwältigten sie und ließen sie glauben, dass Zweifel und Mißtrauen nur flüchtige Dinge waren, verglichen mit dem Wunder des Verlangens, das in ihrem Blut floss .
    »Was soll ich dazu sagen?« fragte sie erschöpft.
    »Ja, das ist alles«, sagte er. »Einfach - ja.«
    Sie starrte in die Nacht, es dauerte einen Augenblick, ehe sie antwortete. »Würdest du mich zuerst küssen?«
    »Dreh deinen Kopf zu mir«, sagte er, als vermutete er einen Trick und fürchtete sich davor, seine Umarmung zu lockern.
    Cammie tat noch mehr als nur das. Sie lehnte sich zurück, gegen seine breiten Schultern, entspannte sich und schmiegte sich gegen seinen harten Körper. Sie bewegte sich ein wenig, wandte den Kopf und drehte ihm das Gesicht zu.
    Er beugte sich zu ihr und berührte federleicht ihre Lippen, strich zart mit der Zunge über ihre

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