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Verheißung des Glücks

Verheißung des Glücks

Titel: Verheißung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Bastard?«, fragte Charles.
    »Vielleicht weil sie möchte, dass er sie sieht«, antwortete Malcolm augenzwinkernd.
    Melissa war es tatsächlich gelungen, Lincolns Aufmerksamkeit zu erregen. Er winkte zurück, aber offenbar konnte sie das vom Bootssteg aus nicht sehen. Die Sonne blendete sie zu sehr. Jedenfalls winkte Melissa nun noch heftiger und rief dabei Lincolns Namen. Er war zu weit entfernt, um sie hören zu können, doch er stellte sich in dem kleinen Boot auf, damit sie ihn besser sah.
    »So blöd kann nur ein Engländer sein!«, bemerkte Charles. Das kleine Boot begann, unruhig hin und her zu schaukeln.
    »Oder ein Mann, der so verliebt ist, dass er mehr an die Frau denkt, die sich um ihn sorgt als an seine eigene Sicherheit.«
    »Red nicht solchen Unsinn!«, fuhr Charles Ian an. »Seit wann bist du denn sein Fürsprecher?«
    »Das bin ich nicht«, antwortete Ian. »Ich halte ihn nur nicht für verrückt und habe nichts dagegen, wenn er Melissa heiratet. Vielleicht hat er sich früher einmal etwas seltsam benommen. Aber ich beobachte ihn nun seit Wochen und in meinen Augen ist er ein Mensch wie du und ich. Außerdem liebt sie ihn ...«
    »Pah! Im Augenblick glaubt sie vielleicht, sie könnte ohne diesen Kerl nicht leben. Aber sie findet sicher bald einen anderen. Es wird Zeit, dass Lachlan endlich ein Machtwort spricht und ihm einen Tritt gibt.«
    »Hat dir schon mal irgendwer gesagt, was für ein Widerling du bist, Charlie?«, fragte Ian unschuldig.
    Charles ließ prompt seine geballte Faust in Ians Richtung schnellen, doch der hatte damit gerechnet und wich dem Schlag aus. Entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten beschloss Charles, die Beleidigung im Augenblick nicht weiter zu verfolgen und rückte ärgerlich seine Jacke zurecht. Sein finsterer Blick ließ allerdings keinen Zweifel aufkommen. Ian würde seine Strafe erhalten — zu gegebener Zeit.
    »Du stehst Meli seit jeher viel näher als wir anderen«, sagte Charles steif. »Gerade deshalb frage ich mich, wie du sie einem Mann wie Line überlassen kannst.«
    »Die Frage müsste ganz anders heißen«, konterte Ian.
    »Lass mich raten ...«, begann Charles.
    »Tu's lieber nicht«, fiel ihm Ian ins Wort. »Zum Raten braucht man nämlich ein bisschen Hirn.«
    Damit war das Maß voll. Diesmal stürzte Charles sich kurzerhand auf seinen Bruder. Eine Weile rollten sie wie kämpfende Straßenköter durchs Gras, bis es Malcolm gelang, sie zu trennen. Diesmal rückten sie beide verärgert ihre Kleider zurecht.
    Malcolm schüttelte missbilligend den Kopf, kam dann aber noch einmal auf das Thema zurück. »Wie heißt denn die andere Frage?«
    »Charles versteht es einfach nicht ...«
    »Vergiss Charles doch einmal einen Augenblick. Jetzt frage ich dich«, unterbrach Malcolm seinen jüngsten Bruder ungeduldig.
    »Also schön. Charles wollte wissen, wie ich Meli einem Mann wie Lincoln überlassen kann. Aber eigentlich müssten wir uns alle fragen, wie wir uns zwischen Meli und den Menschen stellen können, dem sie ihr Herz geschenkt hat.«
    »Woher willst du denn wissen, dass sie ihn tatsächlich so sehr liebt?«, fragte Charles mürrisch. »Glaub mir, Frauen sind in diesen Dingen so wechselhaft wie das Hochland-Wetter.«
    »Gilt das deiner Ansicht nach auch für Kimberly und ihre Gefühle für Lachlan?«
    »Kimber ist eine Ausnahme«, knurrte Charles.
    »Und Meli ist ihre Tochter.«
    »Ich unterbreche euren gelehrten Disput nur ungern«, meldete Malcolm sich zu Wort. »Aber warum schreit Meli denn jetzt so?«
    Die beiden jüngeren Brüder richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Steg und den See. Ihre Vorhersage war eingetroffen: Lincoln war aus dem schwankenden Boot gefallen. Melissa stand auf dem Steg und schrie sich fast die Seele aus dem Leib. Zwar verstanden die Brüder ihre Worte nicht genau, doch sie nahmen an, dass sie um Hilfe rief.
    »Sie glaubt, er ertrinkt«, sagte Ian.
    »Das wäre ja zu schön, um wahr zu sein.«
    »Das ist nicht witzig, Charles. Wir sollten lieber hinuntergehen und Meli beruhigen. Ich glaube, sie sieht gar nicht, dass ihm nichts passiert ist und er bereits versucht, sich wieder ins Boot zu ziehen. Die Sonne scheint Meli direkt ins Gesicht. Wahrscheinlich sieht sie nur das leere Boot.«
    »Bis wir bei ihr sind, sitzt er längst wieder in dem Kahn«, sagte Malcolm.
    »Aber sie wird sich schneller beruhigen, wenn sie uns zu Hilfe kommen sieht.«
    »Ich glaube, nun müssen wir uns beeilen. Sie ist ins Wasser

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