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Verheißung des Glücks

Verheißung des Glücks

Titel: Verheißung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Felsenklippe. Von dort aus bot sich ein hervorragender Blick über den See und die gegenüberliegende Bergkette.
    Lincoln fand es sonderbar, dass Melissa einst eine so weite Reise auf sich genommen hatte, um in einem winzigen Wasserloch schwimmen zu lernen, wo sie doch einen so herrlichen See direkt vor der Haustür hatte. Doch er war froh, dass sie gerade gestern wieder einmal zu dem kleinen Teich zurück gekehrt war. Sonst wäre er ihr sicher nie begegnet.
    Die bloße Aussicht, Melissa MacGregor wiederzusehen, versetzte Lincoln in eine Mischung aus freudiger Erwartung und höchster Anspannung. Derart intensive Gefühle kannte er fast nur noch aus seiner Erinnerung. Der kommenden Ballsaison hatte er unter anderem deshalb mit Unbehagen entgegengeblickt, weil er fürchtete, seine Tante und seine Kusine könnten merken, wie abgestumpft er bereits war. Die endlosen Empfänge und festlichen Dinner, das ewige Wetten, Billard-oder Kartenspielen und die zahllosen Einladungen zu anderen Zerstreuungen, mit denen die höheren Kreise Englands sich die Zeit vertrieben, hatten ihn von Anfang an nicht besonders interessiert. Aber nach nunmehr bald zehn Jahren dieser immer wieder gleichen und in all ihrer Förmlichkeit meist ziemlich oberflächlichen Unternehmungen hatten diese Dinge für ihn endgültig jeden Reiz verloren. Vielleicht war er im Herzen ja immer der Junge vom Land geblieben. Er konnte seiner Tante nur zustimmen: Es war höchste Zeit für ihn, sich eine Frau zum Heiraten zu suchen.
    Kregora sah ganz anders aus, als man es von einer viele Jahrhunderte alten Burg erwartete. Die Anlage mitsamt den hohen äußeren Verteidigungsmauern war gut erhalten. Der Vorhof, den sie umgaben, hatte sich im Laufe der Zeit natürlich etwas gewandelt. Nun gab es dort Werkstätten, eine Schreinerei, einen Schmied, eine Bäckerei und ein paar Läden. Selbst eine Hand voll hübscher Steinhäuschen drängte sich im Schutz der Mauern zusammen. Fast wie in einem kleinen Dorf fühlte man sich in diesem gepflasterten Hof.
    Melissa lebte wahrscheinlich in einem der bescheidenen aber durchaus gepflegten Wohngebäude. Lincoln hielt bei einem Pferdestall und fragte dort nach ihr. Man schickte ihn durch das Tor, das zum Innenhof der eigentlichen Burg führte. Er sollte den Burgherrn, der zufällig gerade zu Hause war, nach ihr fragen. Hier erwartete Lincoln die nächste Überraschung. Was von außen aussah wie eine düstere Festungsanlage, glich im Inneren eher einem Herrenhaus, wie man es häufig auf dem Lande fand. Es gab hier ebenso unzählige Räume mit unterschiedlichen Funktionen.
    Man bat ihn in ein Wohnzimmer, wo er eine Weile allein warten musste. Doch bald erschien Lachlan MacGregor, der Besitzer von Kregora Castle und das Oberhaupt eines Seitenzweiges des MacGregor-Clans.
    Lincoln war groß, doch MacGregor überragte ihn bei weitem. Ein Mann Mitte Vierzig mit der stark gewölbter Brust und Beinen wie Baumstämmen stand vor ihm. Das Wort >Gigant< drängte sich als Beschreibung auf. Bei alldem konnte man MacGregor durchaus als gut aussehend bezeichnen; er machte auch ein recht freundliches Gesicht, als er Lincoln nun die Hand zum Gruß hinstreckte. Die Männer stellten sich gegenseitig vor, wobei Lincoln allerdings auf seinen Titel verzichtete. Ein Titel verschreckte manche Leute, konnte wie eine schützende Rüstung aus Eisen wirken, hinter der man sich verbarg. Aber das erachtete er hier nicht als notwendig.
    »Was führt Sie zu uns nach Kregora, Mr. Burnett?«
    »Ich suche Melissa MacGregor. Man sagte mir, Sie wüssten, wo sie sich aufhält«, antwortete Lincoln.
    »Und was wollen Sie von ihr, wenn ich fragen darf?«
    »Ich will sie bitten, meine Frau zu werden.«
    Vielleicht hätte Lincoln ein wenig diplomatischer vorgehen und sich für diesen Fall eine andere Antwort zurechtlegen sollen, doch nun war es heraus. Offenbar war es ihm gelungen, den Clanführer der MacGregors damit zu überraschen. Doch der Gigant fing sich schnell wieder. Eigentlich, so fand Lincoln, ging der Grund, warum er nach Melissa suchte, nur sie und ihn selbst etwas an — und vielleicht noch ihre Eltern. Seine Hoffnung, durch eine ehrliche Antwort schneller den Weg zu ihr gewiesen zu bekommen, erfüllte sich allerdings nicht.
    »Gehen wir in mein Arbeitszimmer. Dort sind wir ungestört«, schlug Lachlan vor.
    »Ich möchte Ihnen wirklich nicht Ihre wertvolle Zeit stehlen, Sir. Sagen Sie mir doch bitte einfach, wo ich Melissa finden kann ...«
    »Alles zu seiner

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