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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wohlwollend über Helenas warmen Umhang und er murmelte: »Was die Klatschbasen angeht, die sind es leid, uns zu beobachten; es langweilt sie, auf einen Skandal zu warten.«
    Sie warf ihm einen verunsicherten Blick zu, so als frage sie sich, was er denn an einem fast verlassenen öffentlichen Ort riskieren könnte.
    Das brachte ihn zum Lächeln. »Nein - ich werde Euch hier nicht bedrängen.«
    Er glaubte, ein abfälliges Schnauben gehört zu haben; aber ihre Augen verrieten, dass sie seine Beschwichtigung akzeptiert hatte. Nach einem Moment sagte sie: »Ich bin kein Pferd, das man herumführen muss, damit es sich nicht erkältet.«
    Bereitwillig bog er in den nächsten Weg ein, der sie zum Kutschenplatz zurückbrachte. »Mme Thierrys Worte beschworen eine recht leidige Andeutung herauf.«
    »Die Worte waren unüberlegt.« Helena warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. »Sie hat ihre Meinung über Euch geändert. Habt Ihr mit ihr geredet?«
    »Wenn Ihr damit meint, ob ich mir ihre Mithilfe erkaufte, nein! Außer in Eurer Gegenwart habe ich nie mit ihr gesprochen.«
    »Hmm.«
    Sie gingen schweigend weiter, der Kutschenplatz rückte näher. Dann murmelte er: »Ich habe unseren Spaziergang genossen, mignonne , aber ich will mehr von Euch.«
    Der Blick, den sie ihm zuwarf, war scharf - und zornig, stur. »Nein!«
    Er winkte ab. »Nicht das. Alles, was ich mir wünsche, ist das Versprechen von zwei Tänzen auf Lady Hennessys Ball heute Abend.«
    » Zwei Tänze. Wird das nicht als unschicklich betrachtet?«
    »Um diese Jahreszeit wird keiner Anstoß nehmen.« Er richtete den Blick nach vorn. »Außerdem habt Ihr Euch gestern geweigert, mit mir zu tanzen. Heute Abend zwei Tänze ist eine angemessene Entschädigung.«
    Hochmütig hob sie den Kopf. »Ihr seid zu spät gekommen.«
    »Ich komme immer zu spät. Wenn ich zu früh käme, würde die Gastgeberin in Ohnmacht fallen.«
    »Es ist nicht meine Schuld, dass so viele Gentlemen so begierig waren mit mir zu tanzen, dass für Euch keine Zeit mehr übrig war.«
    » Mignonne , ich bin weder leichtgläubig noch jung. Ihr habt mit Absicht all Eure Tänze vergeben. Und deshalb werdet Ihr mir für heute Abend zwei versprechen.«
    »Ihr habt das ›sonst‹ vergessen.«
    Er senkte die Stimme. »Ich dachte, das überlasse ich Eurer Fantasie.« Und fuhr direkt fort: »Wie viel traut Ihr Euch, mignonne ?«
    Sie zögerte, dann neigte sie sehr huldvoll den Kopf. »Gut, Euer Gnaden, Ihr könnt Eure beiden Tänze haben.«
    »Sebastian.«
    »Ich wünsche, jetzt zu Mme Thierry zurückzukehren.«
    Er sagte nichts mehr, führte sie aber zur Kutsche der Thierrys und verabschiedete sich. Der Kutscher schnalzte mit der Peitsche und er sah hinterher, wie sie die Straße hinunterrumpelte.
    Seit vier Tagen lieferten sie sich dieses Geplänkel - er lockte sie herbei, sie sträubte sich hartnäckig. Ein Gentleman hätte gesprochen, ihr gesagt, dass er die Ehe wollte. So wie die Dinge standen …
    Er war ein Aristokrat, kein Gentleman - das Blut von Eroberern floss in seinen Adern. Und das diktierte oft, wie auch jetzt, sein Handeln.
    Es kam keinesfalls in Betracht, einfach um ihre Hand anzuhalten - zu ignorieren, dass sie so kühl die Kandidaten musterte, wo doch er, eher als jeder andere weit und breit, ihre Kriterien erfüllte.
    Mit grimmiger Miene wandte er sich um und ging zu seiner Kutsche.
    Ihr Widerstand - unerwartet stark - hatte nur den Einsatz erhöht, seine raubtierhaften Instinkte geschärft, seinen Sieg noch dringlicher gemacht. Helena!
    Zu seinen eigenen Bedingungen wollte er von ihr akzeptiert werden - auf Grund dessen, was er war und wer sie unter all dem Glanz war, ungeachtet ihres Ranges, Mann und Frau, eine Gleichung so alt wie die Zeit. Sie sollte ihn begehren - den Mann, nicht den Duke. Nicht, weil sein Rang höhrer war als der ihre und seine Besitzungen und sein Einkommen beachtlich.
    Sondern weil sie ihn so begehrte wie er sie.
    Er wollte irgendeinen Hauch von Kapitulation, irgendein Zeichen der Unterwerfung. Einen Hinweis, dass sie wusste, wohin sie gehörte.
    Nur das kam in Frage. Nur das würde seine Selbstachtung befriedigen.
    Wenn sie einmal das Band zwischen ihnen eingestanden hatte, dann würde er von Heirat reden.
    Der Lakai erwartete ihn, hielt den Kutschenschlag auf. Sebastian befahl, zum Grosvenor Square zurückzukehren, und stieg ein. Der Schlag schloss sich hinter ihm.

    Helena wappnete sich, machte einen Knicks vor Sebastian, erhob sich; ihre Hände verschränkten

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