Verheißungsvolle Küsse
auch kleinen, Triumphs schickte sie sich an zu gehen.
»Helena!«
Ein Knurren - eine deutliche Warnung. Sie schritt vorwärts. »Mme Thierry wird sich allmählich Sorgen machen.«
»Verflucht!« Er marschierte hinter ihr drein. »Ihr könnt doch nicht so dumm sein …«
»Ich bin nicht dumm!«
»Zu glauben, dass es nach Eurem Erfolg bei Markham eine gute Idee ist, diese Männer zu einer Umarmung zu ermutigen.«
Er sprach mit zusammengebissenen Zähnen - ein absolut wunderbares Geräusch. »Ich habe Markham nicht ermutigt so … outré zu handeln. Er hat den Vorfall inszeniert und mich gepackt. Ich habe nicht gewusst, dass er kein echter Gentleman ist.«
»Es gibt viele Dinge, die Ihr nicht wisst.« Sie konnte Sebastians Gemurmel gerade noch verstehen, obwohl er dicht hinter ihr ging. Im nächsten Augenblick sagte er: »Ich möchte, dass Ihr mir versprecht, nichts zu inszenieren, um mit Athlebright oder Mortingdale allein zu sein - dass Eure Tests mitten in einem Ballsaal unter den Augen der gesamten Gästeschar stattfinden!«
Sie tat so, als würde sie es sich durch den Kopf gehen lassen, dann winkte sie ab. Die Glastür war direkt vor ihr. »Ich glaube, das kann ich nicht versprechen. Mir läuft die Zeit davon.« Helena zuckte die Achseln. »Ich hab ja keine Ahnung, was ich brauchen werde, um …«
Ihr blieb keine Zeit zu keuchen, zu schreien. Sebastians Hand packte die ihre, er drehte sie zu sich, drängte sie an die Wand neben der Tür. Ein schmaler Sims zog sich um den Raum am Fuß der Wand; sie stolperte, wich mit weit aufgerissenen Augen, die ihn anstarrten, zurück.
Er packte ihre andere Hand, hob beide, fing sie auf, als sie bei ihrem Fluchtversuch gegen die Wand prallte.
Ihr stockte der Atem, sie öffnete den Mund.
Er hob ihre Hände seitlich neben ihrem Kopf, hielt sie auf diese Weise gefangen und kam mit Bedacht näher.
Beugte sich zu ihr.
Baute eine Art Käfig um sie.
Sie konnte kaum atmen, wusste nicht, ob sie es wagen durfte. Seine Kraft umfing sie, hielt sie, prägte sich in ihre Sinne. Kaum zwei Zentimeter trennten ihre Körper, sie spürte seine Wärme von Kopf bis Fuß.
Dank des Simses musste er nur den Kopf senken, um ihr in die Augen zu sehen. Er tat es, sein Blick suchte den ihren. Seine Miene war wie aus Granit gemeißelt. »Ihr werdet mir versprechen, keine Tests mehr anzustellen - außer es geschieht in der Öffentlichkeit.«
Ihr Jähzorn meldete sich mit Macht zurück. Sie ließ ihn aus ihren Augen sprühen, während sie auslotete, wie fest er sie hielt - mehr aus Instinkt als aus Erwartung. Seine Hände packten zu, doch nur so fest, dass sie ihre stählerne Kraft spürte, aus der sie sich nicht würde befreien können; aber er ließ ihr Spielraum - damit sie nicht behauptete, er würde ihr wehtun. Sie traute sich nicht, ihren Körper weg von der Wand zu bewegen. Wenn sie das täte, würde sie auf ihn prallen.
»Männer!«, fauchte sie ihm ins Gesicht wie einen Fluch. »Ihr seid alle gleich! Keinem kann man trauen!«
Es war pures Glück, dass sie damit einen Nerv traf - wiederum Zunder für seinen Jähzorn. Er loderte in seinen Augen auf, sein Mund wurde schmaler.
»Wir sind nicht alle gleich!«
Jedes Wort presste er mühsam heraus.
Helena zog hochmütig die Brauen hoch. »Meint Ihr damit, ich kann Euch vertrauen?« Ihre großen Augen musterten ihn, forderte ihn heraus, sie anzulügen.
Er stellte sich ihrem Blick und sie bemerkte einen unerwarteten plötzlichen Aufruhr in ihm.
»Ja!« , schleuderte er ihr an den Kopf; es traf sie, ließ sie taumeln. Im selben Moment spürte sie wie er sanfter wurde, seinen Zorn zügelte. »In Eurem Fall … ja!«
Es schnürte ihr die Kehle zu. Jetzt musste sie auf der Hut sein. Er log nicht, aber sein Zorn war noch auf der Pirsch, genau wie ihrer. Aber sie erkannte hier die Wahrheit. Wie war sie eigentlich dran mit ihm? …
»Warum?« Sie erforschte seine harten Züge, hoffte, irgendeinen Hinweis zu erhaschen.
Sebastian war sich absolut im Klaren - spürte, wie seine Kraft durch seinen Zorn aufstieg, ihn beschirmte, kontrollierte.
Sie hatte sich geweigert, sich ihm allein zu stellen - unter vier Augen mit ihm zu reden, ihm nicht gestattet, sich an sie heranzutasten - obwohl seine Absichten diesmal vollkommen ehrenwert waren. Stattdessen hatte sie Markham auf die Schulter getippt und war mit ihm verschwunden.
Eiskalte Wut hatte ihn gepackt. Warum? Weil sie ihm mehr bedeutete als jede andere Frau zuvor.
Er hatte sie beobachtet, als
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