Verheißungsvolle Küsse
hektisch um, tastete sich auf einen Weg zu. »Eins noch - ich nehme an, ich brauche nicht zu erklären, wie Leid es mir täte, wenn ich irgendein Wort über diesen Vorfall oder auch nur über Mademoiselle la Comtesse hörte, das mich zu Euch führt!«
»Das braucht Ihr in der Tat nicht.« Markham starrte sie beide wie ein begossener Pudel an und nickte knapp. »Gute Nacht!«
Er entfernte sich. Sie hörten, wie seine Schritte immer schneller wurden; dann hielten sie inne, die Tür öffnete sich und er war fort.
Zitternd stieß Helena einen Seufzer der Erleichterung aus, verschränkte die Arme und erschauderte.
Sebastian war in zwei Fuß Entfernung von ihr stehen geblieben. Er drehte den Kopf und richtete den Blick auf sie. »Ich glaube, mignonne , Ihr solltet mir besser verraten, was genau Ihr vorhabt.«
Sein ruhiger Ton täuschte sie nicht, hinter seiner Maske tobte er. Sie schob ihr Kinn vor. »Ich mag Menschenansammlungen nicht. Deshalb wollte ich gerne in weniger stickiger Umgebung spazieren gehen.«
»Absolut verständlich. Was irgendwie weniger verständlich ist - warum habt Ihr Euch ausgerechnet Markham als Begleitung ausgesucht?«
Sie sah mit gerunzelter Stirn in die Richtung, in die der Viscount verschwunden war. »Ich dachte, er wäre vertrauenswürdig.«
»Wie Ihr entdeckt habt, ist er das nicht.«
Als sie keine Antwort gab, sondern weiter in die Ferne starrte, sagte Sebastian: »Darf ich davon ausgehen, dass Ihr ihn von Eurer Liste gestrichen habt?«
Damit weckte er ihre Aufmerksamkeit. »Natürlich! Ich mag es nicht, so grob behandelt zu werden.«
Er neigte den Kopf. »Was mich zu meiner ursprünglichen Frage zurückbringt - was habt Ihr vor?«
Nach kurzem Zögern richtete sie sich auf. »Was ich tue, geht Euch nichts an, Euer Gnaden.«
»Nur habe ich beschlossen, mir deshalb Sorgen zu machen. Ich wiederhole: Was für ein Spiel treibt Ihr mit potenziellen Anwärtern auf Eure Hand?«
Sie schob ihr Kinn noch weiter vor, ihre Augen sprühten Feuer. »Das ist meine Sache!«
Gelangweilt zog er eine Braue hoch und wartete.
»Ihr könnt mich nicht« - sie gestikulierte wild mit beiden Händen, während sie um die passenden Worte rang - » zwingen zu irgendwelchen Auskünften, nur weil Ihr es wissen wollt!«
Er sagte nichts, sah sie eindringlich an - vermittelte ihr seine Absicht ohne Worte.
Die junge Dame stellte sich seinem Blick, las in seinen Augen, dann warf sie die Hände in die Luft. »Nein, ich bin keine schwache Figur in einem beliebigen Spiel. Ich bin kein Teil Eurer Strategien. Dies ist keine Schlacht die Ihr gewinnen müsst.«
Sebastian verzog den Mund zu einem bitteren Lächeln. » Mignonne , Ihr wisst, was ich bin - Ihr wisst es ganz genau. Wenn Ihr darauf besteht, mir die Stirn zu bieten, dann …« Er zuckte die Achseln.
Sie zischte vor Wut. »Ich werde es Euch nicht sagen und Ihr könnt mich auch nicht erpressen.« Sie verschränkte die Arme und fixierte ihn wütend. »Ich bezweifle, dass Ihr Daumenschrauben bei Euch habt, Euer Gnaden - also sollten wir diese Diskussion vielleicht verschieben, bis Ihr welche gefunden habt!«
»I bewahre, keine Daumenschrauben, mignonne !« Er begriff ihre Wut. »Nichts als die Zeit!«
Ihre Gedanken waren an ihren Augen ablesbar, die sich nun weiteten. »Das ist absurd. Ihr könnt doch nicht vorhaben, mich hier festzuhalten …«
Sie warf einen Blick auf den zunächst erreichbaren Weg.
»Es besteht keinerlei Möglichkeit, dass Ihr diesen Wintergarten verlasst, bevor Ihr mir sagt, was ich wissen will.«
Sie starrte ihn wutentbrannt an. »Ihr seid ein ›Rohling‹.«
»Ihr wisst sehr gut, was ich bin. Ebenso gut wisst Ihr, dass Ihr in diesem Fall keine Wahl habt, außer klein beizugeben.«
Ihre Brust schwoll, ihre Augen sprühten Feuer. »Ihr seid ja noch schlimmer als er!«
»Wie wer? Euer Vormund?«
» Vraiment ! Er ist auch ein Rohling, aber er würde es niemals zugeben.«
»Ich bedauere, dass mein Mangel an Tücke Euch missfällt, mignonne . Dennoch solltet Ihr bald mit Euren Erklärungen beginnen, wenn Ihr nicht Mittelpunkt eines Skandals werden wollt - selbst in diesen letzten Zügen des Jahres. Ihr fehlt bereits seit zwanzig Minuten im Ballsaal.«
Helena warf ihm einen empörten Blick zu, aber leider hatte er Recht. »In Ordnung. Es ist mein Wunsch, meine Liste bis morgen Abend auf einen zu reduzieren, bevor die Gesellschaft zu ihrem Besitzungen aufbricht. Es kamen vier Gentlemen in Betracht - jetzt sind es nur noch drei
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