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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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entsprach ihr mehr als Verteidigung. Sie stellte sich ihm mit hocherhobenem Haupt. »Ich möchte mich verabschieden und Euch für Eure Unterstützung in den vergangenen Wochen danken.«
    Seine Miene verriet nichts - diese höfliche Maske, die er so oft trug - aber sie sah, wie sich seine Augen etwas weiteren. Zumindest hatte sie ihn überrascht. »Wie ich höre, wird es heute Abend auf dem Maskenball sehr voll sein, also besteht die Möglichkeit, dass wir uns nicht mehr treffen.«
    Sie verstummte, biss sich auf die Zunge, um nicht nervös weiterzuplappern. Wenn das, was sie bis jetzt gesagt hatte, ihn nicht in seine Schranken verwies - ihm nicht enthüllte, wie sie auf gestern Abend reagieren wollte - dann würde auch alles andere versagen.
    Ein paar Minuten lang schwieg er, seine enervierenden blauen Augen waren direkt auf die ihren gerichtet; dann verzog sich sein Mund zu einem echten kleinen Lächeln.
    » Mignonne , Ihr schafft es immer wieder, mich in Erstaunen zu versetzen!«
    Vorübergehend starrte sie ihn wütend an. »Es ehrt mich, dass ich Euch amüsiere, Euer Gnaden!«
    Sein Lächeln wurde nun breiter. »Das sollte auch so sein. In diesen Zeiten gibt es leider wenig, was eine ausgelaugte Seele wie mich amüsiert.«
    Sein Ton verriet so viel Selbstverachtung, dass es ihr schwer fiel, beleidigt zu sein. Helena begnügte sich mit einem weiteren grimmigen Blick - dann spürte sie, wie Hitze ihren Arm hochschoss, als seine Finger sich bewegten und einer von ihnen ihre Handfläche streichelte. Er hatte seine Hände gesenkt. Seine Finger schlangen sich beschützend um ihre, durch ihre ausladenden Röcke für niemanden sichtbar.
    »Aber es besteht kein Grund, sich von mir zu verabschieden. Ich werde heute Abend an Eurer Seite sein!«
    Sie winkte ab. »Erst müsst Ihr mich in dem Gedränge erkennen und Euch vergewissern, dass ich es auch bin.«
    »Ich werde Euch erkennen, mignonne - genau wie Ihr mich!«
    Seine Zuversicht missfiel ihr gewaltig. »Ich werde Euch nichts verraten, was für ein Kostüm ich trage.«
    »Nicht nötig.« Er lächelte immer noch. »Das lässt sich erraten.«
    Er würde falsch raten, wie auch alle anderen. Sie war schon öfter auf Maskenbällen gewesen. Mit absoluter Selbstüberzeugtheit sah sie sich in der Menge um. » Eh bien - wir werden sehen!«
    Den nächsten Blick erhielt Sebastian. Er musterte ihr Gesicht, zögerte und fragte schließlich: »Habt Ihr heute Morgen mit Thierry gesprochen?«
    »Nein. Er ist nicht in der Stadt, sollte aber in wenigen Stunden zurückkehren.«
    »Ah, ich verstehe.« Damit wurde Sebastian klar, warum sie nichts von seiner Einladung wusste. Immerhin war er die Sorge los, dass sie vielleicht davon wusste und beschlossen hatte, sich noch mehr zu zieren, die Eroberung noch schwieriger zu machen. Kaum vorstellbar, aber …
    »Warum dieses Interesse an Thierry?«
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder ihr zu und bemerkte, dass Helena ihn misstrauisch beäugte. Das störte ihn nicht weiter. »Mich interessiert da nur etwas, das ihn betrifft. Ich werde ihn zweifellos heute Abend sehen.«
    Ihr Blick war immer noch voller Argwohn, aber bewegte sich jetzt an ihm vorbei.
    »Da ist Lord Athlebright!«
    »Nein.«
    Sie sah ihn an. » Nein? Nein was?«
    »Nein, Ihr werdet jetzt nicht ausprobieren, wie Ihr auf die Berührung Seiner Lordschaft reagiert!« Sebastian war entschlossen, sie in die entgegengesetzte Richtung zu führen. »Glaubt mir, mignonne , Ihr braucht nicht mehr an Eurer Liste von möglichen Ehemännern zu arbeiten!«
    Sie nahm den stählernen Unterton in seiner Stimme wahr, suchte verwirrt, seinen Gesichtsausdruck zu deuten. »Was Ihr sagt, macht keinen Sinn - nein, es macht noch weniger Sinn als sonst.«
    »Beschuldigt mich nicht, Euch verwirren zu wollen, mignonne - aber, gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr nicht bereit seid, diesen ungemütlich überfüllten Salon mit mir zu verlassen und einen ruhigeren Platz zu suchen, wo wir uns unterhalten können?«
    »In dieser Annahme geht Ihr recht, Euer Gnaden!«
    Sebastian seufzte. »Ihr seid schwerer zu verführen als des Teufels eigene Tochter, mignonne !«
    Ihr Lächeln verriet, dass ihr diese Beschreibung gefiel.
    »Und trotz alledem werdet Ihr mir gehören!«
    Das Lächeln erlosch. Sie schickte ihm einen zornigen Blick, und wenn er nicht eisern ihre Hand festgehalten hätte, dann wäre sie herumgewirbelt und hätte nur noch flüchtig einen Knicks angedeutet. Doch als sie sich anschickte, sich zu

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