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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Saum bestickt, war sie der Traum jedes Mannes von einer römischen Imperatorin. Und genau das wollte sie darstellen: St. Helena, Mutter des Kaisers Konstantin. Angeregt von der Spannung, die jedem Maskenball vorausging, glaubten alle, die sie kannten, stets, sie würde als Helena von Troja kommen.
    Die seidene Hülle war mit einer goldenen Klammer an ihre Schulter gerafft, und ließ Schultern und Arme bloß. Sie trug über beiden Ellbogen goldene Amulette, goldene Armbänder an beiden Handgelenken. Gold baumelte von ihren Ohrläppchen und ihren Hals zierte eine schwere Goldkette. Ihre Haut war hellstes Elfenbein, das das Schwarz ihrer Haare noch schwarzer erschienen ließ. Mit dem Gold und dem Hellblau als Kontrast sah sie atemberaubend aus und wusste es auch. Das stärkte ihr Selbstvertrauen zusätzlich.
    Extrem hohe Absätze, verborgen unter den langen Röcken, machten sie noch geheimnisvoller - ganz maskiert, war ihr Mangel an Größe das Merkmal, das die meisten suchen würden.
    In Erwartung, den Abend gründlich zu genießen, garniert mit der Vorfreude, einen kreativen und endgültigen Sieg über St. Ives davonzutragen, betrat sie an der Seite von Marjorie den Ballsaal hocherhobenen Hauptes und sah sich kühn um - als Kaiserin konnte sie sich das leisten.
    Mit diesem Kostüm hatte sie auf Maskenbällen am französischen Hof Triumphe gefeiert - die Crème der englischen Aristokratie, die heute Abend hier versammelt war, sollte ihr nächstes Opfer werden. Sie trennte sich von Marjorie, die viel zu leicht erkennbar war mit ihrem kastanienroten Haar, das ein Schäferinnenhut nur mangelhaft verdeckte. Helena tauchte in die Menge.
    Der Raum war als Zaubergrotte ausgestattet, mit den Symbolen der Weihnachtszeit als Thema. Mitternachtsblaue Seide mit goldenen und silbernen Sternen zierte die Decke, die Wände waren mit grünen und roten Samtportieren verhangen und die wiederum besteckt mit Tannengrün, Stechpalmen und Efeu. Riesige Scheite brannten in den Kaminen und heizten den ohnehin warmen Raum noch mehr auf; Lakaien, als Kobolde verkleidet, servierten am laufenden Band gewürzten Champagner.
    Vor dieser Kulisse bot die Gesellschaft prächtige Scharaden von sich ständig ändernden Farben und Kostümen, fantastischen Perücken und märchenhaften Hüten. So früh am Abend sahen sich die Feiernden noch um, bewegten sich durch die Menge, manche in Gruppen, aber die meisten allein - erkannten und bemerkten andere, suchten nach denjenigen, die sie hofften zu treffen, aber erst noch identifizieren mussten.
    Innerhalb von Minuten entdeckte Helena ihren ersten Paris. Er war hochgewachsen und musterte mit zusammengekniffenen Augen die Menge, inspizierte alle Frauen in Sichtweite. Sein Blick ruhte für einen Augenblick auf ihr, dann zog er weiter. Helena lächelte hinter ihrer Maske und wandte sich ab. Paris Eins war Lord Mortingdale. Vielleicht ein gutes Zeichen? Oder verriet seine Kostümwahl einen traurigen Mangel an Anerkennung für ihre Phantasie?
    Sie bewegte sich weiter durch den Raum, und fand noch drei weitere Paris; sie entdeckten sie alle - einer sah interessiert aus, verfolgte sie aber nicht, als sie sich entfernte. Einer der drei war Mr. Coke, ein Gentleman, der ihr ziemlich hartnäckig nachgestellt hatte. Die anderen beiden konnte sie nicht identifizieren. Aber bei keinem handelte es sich um Sebastian - da war sie sich sicher.
    Es gab eine Reihe von römischen Senatoren in der Menge. Wie üblich waren es Gentlemen, für die die Toga Freiheit vom Korsett bedeutete. Zu Helenas Erleichterung hatte jedoch niemand daran gedacht, sich als Kaiser zu kostümieren. Einer der dickbäuchigen Truppe kam zu ihr, als er sie erspähte und schlug vor, sie sollten doch ein Paar werden. Ein Blick und ein kühles Wort belehrten ihn eines Besseren.
    »Naja, musste es doch versuchen, oder!« Der Gentleman verbeugte sich grinsend.
    Helena hatte eine Seite des Raumes erreicht, blieb stehen und drehte sich um, damit sie den Blick über die Menge schweifen lassen konnte. Selbst mit ihren hohen Absätzen schaffte sie es nicht weit; die riesigen Perücken und aufwändigen Kopfputze, die so viele trugen, versperrten ihr die Sicht. Fast die Hälfte des langen Raumes hatte sie mittlerweile inspiziert. Sie reckte den Hals, spähte zwischen den Körpern hindurch …
    Und spürte, wie sich Sebastians Präsenz hinter ihrem Rücken wie eine Flamme materialisierte.
    Als ihr das klar wurde und sie eine halbe Wende machte, umfing seine Hand die

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