Verheißungsvolle Sehnsucht
zu etwas ganz Besonderem machen, Josie. Geh und rede mit ihm. Oder ruf ihn an. Bring es wieder in Ordnung, und gib ihm die Möglichkeit, es wieder in Ordnung zu bringen.«
Josie fiel ein Stein vom Herzen. In ihr begann die Hoffnung zu keimen und mit ihr die Erkenntnis, dass es nicht vorbei war. Nichts von dem, was Ash getan hatte, war unverzeihlich. Sie würde auch Fehler machen. Sie würde sogar ganz sicher Fehler machen. Aber sie war überzeugt, dass Ash ihr ihre Fehler viel leichter verzeihen würde als sie ihm seine.
»Ich bin euch sehr dankbar«, sagte sie erleichtert. »Ich gehe jetzt nach Hause, dusche, und dann rufe ich Ash an. In der Hoffnung, dass er nicht zu sauer ist, um sich meine Entschuldigung anzuhören.«
Mia erwiderte das Lächeln. »Ach, er wird schon zuhören. Na los, gehen wir. Wir setzen dich bei deiner Wohnung ab.«
Josie schüttelte den Kopf. »Danke, aber ich möchte lieber laufen. Ich brauche Zeit, um meine Gedanken zu ordnen. Ich möchte alles richtig machen.«
»Bist du sicher?«, fragte Bethany.
»Ja, ich bin sicher. Es ist nicht weit, gibt mir aber die Gelegenheit, Mut für den Anruf zu schöpfen.«
»Okay, aber du musst Bethany und mir versprechen, uns eine SMS zu schicken, wie es gelaufen ist!«, verlangte Mia.
»Das tue ich. Versprochen! Und danke noch einmal. Es bedeutet mir viel … dass ihr bereit wart, ihm die Leviten zu lesen, wo wir uns doch gerade erst kennengelernt haben.«
Mia grinste. »Dafür sind Freundinnen doch da.«
Josie stand auf, umarmte beide Frauen herzlich und versprach, eine SMS zu schreiben, sobald sie die Sache mit Ash geregelt hatte. Dann verließen sie gemeinsam den Pub.
Als die beiden losgefahren waren, hängte Josie sich ihre Tasche über die Schulter und setzte sich in Richtung Wohnung in Bewegung. Ihr Kopf war überfüllt mit Gedanken, und die trübe Stimmung hatte einer freudigen Erregung und Erleichterung Platz gemacht.
Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass Ash ihr vergab und sie wirklich liebte.
Der Weg war doch länger, als sie gedacht hatte. Als sie vor ihrer Wohnung ankam, war sie müde, weil sie in der letzten Nacht nicht geschlafen hatte. Sie konnte es kaum erwarten, ihre Wohnung zu betreten, zu duschen und Ash anzurufen.
Sie ärgerte sich, dass sie ihr Handy im Wohnzimmer vergessen hatte, sonst hätte sie schon von unterwegs eventuelle Textnachrichten lesen und ihren Anrufbeantworter abhören können. Und daraus eventuell Ashs Stimmung ablesen und einschätzen können, wie schwer es werden würde, sich bei ihm zu entschuldigen.
Sie schob den Schlüssel ins Schlüsselloch und bemerkte irritiert, dass sie beim Weggehen offensichtlich vergessen hatte abzuschließen. Aber das war nun wirklich auch das Letzte gewesen, worüber sie hatte nachdenken wollen. Sie sollte in Zukunft besser aufpassen. Andererseits würde sie sich darüber keine Gedanken mehr machen müssen, nachdem sie und Ash sich wieder versöhnt hatten, schließlich achtete er immer darauf, dass jemand auf sie aufpasste. Selbst jetzt, da sie ihn verlassen hatte. Obwohl sie ihre männlichen Schatten bei ihrer Rückkehr gar nicht gesehen hatte. Hatten sie aufgegeben? Hatte Ash aufgegeben? Sie drängte den Gedanken beiseite und betrat die Wohnung. Schnell schloss sie die Tür hinter sich und drehte den Schlüssel im Schloss. Sie betrat ihr Wohnzimmer und stellte entsetzt fest, dass sie nicht alleine war.
Ihr stockte der Atem beim Anblick der drei Männer mit den finsteren Mienen im Raum, die offensichtlich auf sie gewartet hatten. Zwei von ihnen hatte sie schon einmal gesehen; da hatte sie sie für Ashs Männer gehalten. Abgestellt zu ihrem Schutz. In diesem Augenblick wurde ihr klar, dass sie einem schrecklichen Irrtum aufgesessen war. Diese Männer waren nicht hier, um sie zu beschützen. Noch bevor sie reagieren konnte, trat einer von ihnen schnell hinter sie und schnitt ihr den Weg zur Tür ab. Dabei hätte sie im Grunde ohnehin nicht genug Zeit zur Flucht gehabt, da sie hinter sich abgeschlossen hatte.
»Miss Carlysle«, sagte einer der Männer mit einer Stimme, die ihr einen Schauder über den Rücken jagte. »Ich habe eine Nachricht an Gabe Hamilton, Jace Crestwell und Ash McIntyre für Sie.«
Ehe sie fragen konnte, was er eigentlich wollte, oder sie auffordern konnte, sofort aus ihrer Wohnung zu verschwinden, schoss ein brennender Schmerz durch ihren Körper. Verwirrt fand sie sich der Länge nach auf dem Boden wieder.
Und dann dieser Schmerz … und noch mehr
Weitere Kostenlose Bücher