Verheißungsvolle Sehnsucht
Realität. Und vielleicht sind deine Fantasien meine Realität, und das ist in Ordnung, solange du weißt, dass die Fantasie am Ende des Tages Realität wird. Was wir tun, ist real. Es ist da. Unumstößlich. Es wird nicht morgen oder in einer Woche verschwinden. Du musst dir sicher sein, dass du damit zurechtkommst, weil ich dir deine Fantasien geben werde. Ja. Aber sie werden real sein. Nicht ausgedachte Geschichten, die nur in deinem Kopf existieren. Bist du dazu bereit? Kommst du damit klar, dass es real und dauerhaft sein wird?«
»Aber wie? Mir ist schon klar, was du mit dem Unterschied zwischen Fantasie und Realität meinst. Ich habe begriffen, dass Michael offensichtlich nur Spielchen wollte. Mit ihm war es nicht real, und ich habe gemerkt, dass ich keine Spielchen wollte. Aber wenn noch nicht einmal ich selbst eigentlich weiß, was ich will, wie kannst du dann meinen, es zu wissen?«
Er lächelte und streckte den Arm aus, um seine Hand wieder auf ihre zu legen. »Das ist meine Aufgabe. Deine Aufgabe ist es, dich zu unterwerfen, dich voll und ganz hinzugeben. Mein Job ist es, auf deine Wünsche und Bedürfnisse einzugehen und sie besser zu kennen als meine eigenen.«
»Das klingt zu gut, um wahr zu sein«, musste sie zugeben. »Wer sagt denn, dass es keine Fantasie ist, dass es mit dir real sein wird? Es
klingt
wie eine Fantasie.«
»Das wirst du erst erfahren, wenn du den Sprung wagst. Aber du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass es kein Spiel ist. Wenn du dich mir unterwirfst, wirst du wissen, dass es real ist. Kein Theater, keine Spielchen. Das wirst du instinktiv spüren. Das garantiere ich dir.«
Fast hätte sie Ja gesagt und den Sprung gewagt, wie er es nannte. Aber es wäre dumm von ihr, sich nicht die Zeit zu nehmen, um in Ruhe darüber nachzudenken; vorzugsweise, wenn er ihr nicht direkt gegenübersaß und sie mit jedem Blick, jeder Berührung und jedem Wort, das seinen Mund verließ, verführte.
Es bestand kein Zweifel daran, dass er eine Saite an ihr berührte, die noch nie zum Klingen gebracht worden war. Er ließ sie sich Dinge wünschen, die sie noch nie in Erwägung gezogen hatte. Sie war sich im Klaren darüber, dass eine Beziehung mit ihm vollkommen anders als die mit Michael sein würde. Und sie war sich nicht sicher, ob sie damit fertigwerden würde. Ash besaß eine überwältigende Präsenz. Er machte ihr Angst und faszinierte sie im ständigen Wechsel.
»Ich werde darüber nachdenken«, erklärte sie mit ruhiger Stimme. »Ich brauche Zeit, Ash. Das ist … schwer. Das ist eine große Entscheidung, und die kann ich nicht einfach so fällen. Ich will mich nicht vorschnell mit allem einverstanden erklären und dann plötzlich vor den Bedingungen unserer Beziehung zurückscheuen. Das hätte wenig mit Respekt dir gegenüber zu tun. Wenn ich darauf eingehe, muss ich wissen, dass ich in der Lage bin, dir all das zu geben, was du willst.«
»Ich werde dir Zeit lassen«, sagte er. »Ich hoffe, dass du nicht zu lange brauchst, um zu einer Entscheidung zu gelangen, aber du sollst auch wissen, dass es für deine Entscheidung keine zeitliche Begrenzung gibt. Ich werde nicht nach einer Woche irgendetwas mit einer anderen Frau anfangen, nur weil du mir noch keine Antwort gegeben hast. Du sollst wissen, dass es keine andere Frau gibt. Keine, die ich in Erwägung ziehen würde. Außerdem sollst du wissen, dass ich dieses Angebot nicht leichtfertig mache. Ich habe tatsächlich noch nie eine Frau um eine solche Beziehung gebeten.«
Sie runzelte die Stirn. »Aber du hast doch gesagt, dass du so bist. Wie kann es also sein, dass du noch nie eine Frau um diese Dinge gebeten hast? Ich bezweifle, dass du immer keusch gewesen bist.«
Er lachte. »Nein, bestimmt nicht. Die Frauen, mit denen ich zusammen war, wussten, worum es ging. Sie wussten, was ich erwartete und was ich nehmen würde. Aber ich habe noch nie eine richtige Beziehung in Erwägung gezogen, immer wussten beide, dass es nichts Dauerhaftes sein würde. Was ich nicht als eine richtige Beziehung bezeichnen würde.«
»Mit mir würde es also etwas Dauerhaftes sein?«, fragte sie und brachte damit vielleicht ihre größte Angst zum Ausdruck. Dass er sich innerhalb kürzester Zeit mit ihr langweilen und einfach zur Nächsten übergehen würde.
Aber was erwartete sie eigentlich? Worum bat sie da? Um etwas Langfristiges? Wie konnte sie ihn um so etwas bitten, wenn sie selber gar nicht wusste, ob sie etwas Dauerhaftes wollte? Das war ein
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