Verheißungsvolle Sehnsucht
Gespräch in eine völlig andere Richtung.
Sie starrte auf ihren Teller und stellte fest, dass sie ihr Steak zur Hälfte gegessen hatte, ihr die Erinnerung daran aber völlig fehlte.
»Es ist gut«, erwiderte sie schnell. »Wirklich hervorragend. Ich war hier noch nie, es entspricht irgendwie nicht meiner Gehaltsklasse. Warum hast du dich für gerade dieses Restaurant entschieden?« Er lächelte. »Dieses Hotel gehört mir. Und es beherbergt ein Restaurant, in dem ich gerne esse. Ich freue mich, dass das Steak dir schmeckt.«
Sie sah ihn mit offenem Mund an. »Dieses Hotel gehört dir?« Er sah sie erstaunt an. »Du klingst überrascht. Ich habe dir doch erzählt, dass meinen Partnern und mir mehrere Hotels gehören.«
»Ich dachte, du meinst eine Hotelkette oder irgendetwas Kleines. Dieses Hotel ist aber …« Sie suchte nach dem richtigen Wort, um nicht völlig dämlich dazustehen.
»Ist aber was?«, fragte er.
»Es ist so schick und offensichtlich auf reiche Gäste ausgerichtet. Ich dachte irgendwie, dass du etwas weniger Bombastisches besitzt«, murmelte sie.
»Stört dich das?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Es hat mich einfach nur überrascht. Also, du wirkst schon reich, aber vielleicht habe ich nicht geglaubt, dass du
so
erfolgreich bist.«
»Und jetzt befürchtest du, dass du zu einer Frau wirst, die nur auf Geld aus ist, wenn du auf meinen Vorschlag eingehst?«
Er hatte ins Schwarze getroffen. Der Mann konnte ihre Gedanken viel zu gut lesen.
»Sagen wir einfach, du bist ein paar Nummern zu groß für mich. Jeder, der uns sieht, würde mich sofort als Opportunistin abstempeln. Keiner würde je glauben, dass ich nicht wegen des Geldes mit dir zusammen bin.«
»Wärest du das denn?«, fragte er unverblümt.
Es war ihr unmöglich, ihre Reaktion darauf zu unterdrücken. Ihre Lippen wurden schmal, und sie verzog entrüstet den Mund.
»Natürlich nicht! Ich brauche deine Unterstützung nicht, und ich will sie auch nicht, Ash. Ich will dein Geld nicht. Ich will …«
Entsetzt unterbrach sie sich, als sie merkte, was ihr fast über die Lippen gekommen wäre. Aber Ash war es nicht entgangen, und sein Blick wurde wenn möglich noch durchdringender.
»Was willst du?«
»Dich«, flüsterte sie. »Nur dich.«
Seine Augen glänzten vor Befriedigung, und langsam breitete sich ein Lächeln um seine Lippen aus.
»Dann musst du auf den Handel eingehen, Josie. Denn wenn du mich nimmst, musst du auch alles nehmen, was ich geben kann, und es wird mich nicht glücklich machen, wenn du irgendetwas ablehnst, was ich dir geben oder für dich tun will. Solange du und ich wissen, worum es uns geht, ist es mir scheißegal, was andere denken, und dir sollte es genauso gehen.«
Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und erinnerte sich an die Worte, die er zuvor gesagt hatte. Schon da hatte sie ihn fragen wollen, doch der Moment war ihr nicht richtig erschienen, und dann war das Essen gekommen. Aber die Frage brannte ihr unter den Nägeln, und sie musste die Antwort unbedingt herausfinden.
»Du hast vorhin gesagt … ich meine, als du sagtest, dass du geben, aber auch nehmen würdest. Viel nehmen würdest. Was meintest du damit?«
»Alles«, erwiderte er unverblümt. »Du in meinem Bett. Immer um mich herum. Unter meinem Schutz. Ich nehme alles, Josie, und du gibst.«
»Das klingt nicht sonderlich ausgeglichen«, murmelte sie.
»Nichts, was ich dir gebe, ist vergleichbar mit dem Geschenk deiner Unterwerfung. Dem mir geschenkten Vertrauen. Nichts ist wertvoller als das, und diese Art Geschenk kann man nicht mit einem Preisschild versehen. Ich werde meine gesamte Zeit damit verbringen, es ausgleichen zu wollen, denn natürlich ist es nicht ausgeglichen. Was du mir geben würdest, übersteigt alles, was ich dir jemals geben könnte.«
»Würdest du mir denn nicht auch dich selbst schenken? Du hast doch gesagt, ich würde mich dir geben, aber du würdest dich im Gegenzug auch mir geben, oder?«
Er schwieg einen Moment und sah ihr dabei weiter tief in die Augen. »Du bekommst mich. Alles von mir. Was ich bereit bin, dir zu geben. Nicht mehr. Und das musst du begreifen. Wenn dich das stört, musst du mit mir verhandeln oder eine Entscheidung treffen, denn mehr kann ich dir nicht geben.«
Sie dachte lange über seine Worte nach und hob dann wieder den Blick. Sie runzelte die Stirn, als sie zu ihrer nächsten Frage, oder eher Bedingung, ansetzte. Er würde das, was sie zu sagen hatte, vielleicht nicht gut
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