Verheißungsvolle Sehnsucht
Gedanken. Es war beängstigend, dass er sie nach nur einer Woche schon so leicht durchschaute.
»Woran denkst du gerade, Süße? Denn du bist eindeutig nicht bei mir. Es fühlt sich zwar gut an, was du machst, aber du bist nicht bei der Sache.«
Sie seufzte und hockte sich hin, wobei ihre Finger immer noch um seine Männlichkeit geschlungen waren.
»Tut mir leid, Ash. Mein Fehler. Ich habe gerade an hundert verschiedene Dinge gedacht.«
Sie fragte sich, ob er sie bestrafen würde. So wie Michael das in der gleichen Situation getan hätte. Doch seine Bestrafungen waren keine lustvollen Erfahrungen gewesen. Sie hatten wehgetan. Sie hatten wehtun sollen.
Ashs Augen wurden schmal, aber er wandte den Blick nicht ab. »Was zum Teufel geht dir gerade durch den Kopf? Was es auch ist … es gefällt mir nicht.«
Sie schob die Lippen vor und hätte beinahe in einem »Nichts« Zuflucht gesucht. Aber es würde sinnlos sein, ihm ihre Gedanken zu verwehren. Er würde nur weiter in sie dringen, bis sie ihm die Wahrheit sagte. Er wollte unverblümte Ehrlichkeit. Er wollte immer wissen, was in ihrem Kopf vorging.
»Ich habe mich gefragt, ob du mich wohl bestrafen wirst, weil ich nicht konzentriert war«, erklärte sie ruhig. »Und ich habe an Michaels Bestrafungen gedacht und an die Tatsache, dass er mich auf jeden Fall bestraft hat, wenn ich ihm nicht meine volle Aufmerksamkeit schenkte. Seine Bestrafungen waren keine lustvollen Erfahrungen wie bei dir. Bei ihm … hat es wehgetan. Nur wehgetan. Das hatte nichts mit Lust zu tun.«
Ashs Augen sprühten Funken vor Wut, und sie ließ ihn instinktiv los. Seine Miene verdunkelte sich vor Zorn, und sie bedauerte ihre Ehrlichkeit sofort. Sie hätte Michael nicht erwähnen sollen. Nun war er in Ashs Wohnung und ihr gemeinsames Leben getreten.
Sie senkte den Blick und versteckte die Hände zwischen ihren Knien.
Über ihr fluchte Ash, aber sie schaute nicht auf. Seine Hände schlossen sich sanft um ihre Schultern, und er half ihr auf. Dann zog er seine Hose hoch und schloss sie.
»Das ist jetzt einer dieser Moment, in denen wir uns unterhalten werden … aber wir tun es, während du in meinen Armen liegst.«
Er sah nicht wütend aus, und in ihr breitete sich Erleichterung aus. Es war wirklich verdammt schwer, sich sicher im Fahrwasser einer neuen Beziehung zu bewegen, und ganz besonders anstrengend, wenn man sich ständig Sorgen machte, möglicherweise etwas Falsches zu sagen oder zu tun. Sie wollte es nicht vermasseln. Sie hatte sich bereits halbwegs in Ash verliebt, okay, vielleicht auch richtig in ihn verliebt, und sie wollte gern herausfinden, wohin das Ganze führte.
Ash drehte sie zur Couch um und zog sie mit sich, als er sich setzte. Seine Hände glitten über ihren Körper und ihre Arme hinauf. Er drückte sie leicht, umfasste dann ihr Gesicht und strich mit dem Daumen über die Stelle gleich neben ihrem Mundwinkel, wo immer noch eine leichte Verfärbung zu erkennen war.
»Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich nicht dein Vater bin. Und du bist nicht meine Tochter. Das hier sind keine Vater-Tochter-Spielchen. Du bist eine erwachsene Frau und kannst deine eigenen Entscheidungen treffen. Das mag zwar angesichts der Art von Beziehung, die wir haben, widersprüchlich klingen, ist es aber nicht. Du kannst entscheiden, ob du dich mir unterwerfen willst oder nicht. Ich kann dich nicht dazu bringen. Ich kann dich nicht zu Entscheidungen zwingen, die du nicht willst. Und ich will dich auch nicht dazu bringen. Niemals. Das bedeutet, dass ich dich nicht für vermeintlich falsche Dinge oder Dinge, die mir missfallen, bestrafen werde. Dann wäre ich einfach nur ein Arschloch, und das will ich nicht sein, wenn ich mit dir zusammen bin. Was ist denn, wenn ich Lust habe, dir den Hintern zu versohlen, weil es uns beide anturnt? Ich stehe darauf. Und das wird häufig vorkommen, wenn es nach mir geht. Aber eine Gerte hervorzuholen und dir Schmerzen zuzufügen, weil du etwas falsch gemacht oder mich geärgert hast? Das wird nicht passieren. Nie. Denn dann wäre ich nicht besser als dieses Arschloch, das dich geschlagen hat, weil er sauer darüber war, dass du ihn abserviert hast.«
Sie nickte, denn sie begriff, worauf er hinauswollte.
»Hast du es wirklich verstanden, Josie? Es treibt mich auf die Palme, wenn ich mir vorstelle, dass er dir wegen eines angeblichen Verstoßes Schmerz zugefügt hat. Ich werde dich nie anrühren, wenn ich sauer bin. Vielleicht sage ich mal Sachen, die
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