Verheißungsvolle Sehnsucht
los«, sagte einer der Männer leise. »Sie sagten, es würde nur ein paar Minuten dauern. Wir sollten nicht länger bleiben, es ist zu gefährlich.«
Ash nickte. »Ich bin mit diesem Arschloch fertig.« Er und die anderen wandten sich ab und ließen Michael neben dem Gebäude liegen, wo sie ihm aufgelauert hatten. Auf dem Weg, den Michael jeden Abend nahm, außerhalb der Sichtweite der Hauptstraße. Das Risiko war trotzdem hoch, denn wenn zufällig jemand auftauchte, würde die Hölle los sein. Ash konnte es sich nicht leisten, gesehen zu werden, mit einem Zeugen wäre sein Alibi hinfällig, falls Michael doch so blöd sein sollte, zur Polizei zu gehen.
Er schlug den Kragen seiner Jacke hoch, die er wegwerfen und nie wieder anziehen würde, einer Jacke, die er nur für den heutigen Abend besorgt hatte. Seine Mütze hatte er tief in die Stirn gezogen, sodass von seinem Gesicht fast nichts zu erkennen war. Er ließ Michael liegen und eilte davon. Alles wirkte wie ein Raubüberfall auf offener Straße; Ash hatte nichts dagegen gehabt, dass die anderen sich nahmen, was sie wollten.
Ash schob dem Mann, der rechts von ihm ging, einen Stapel Banknoten zu und bedankte sich leise.
»Keine Ursache, McIntyre«, sagte C . J. leise. »Sie wissen ja, wo Sie uns finden, wenn Sie uns brauchen.«
Ash nickte. Als sie die Straße erreichten, ging er in die entgegengesetzte Richtung davon. Er war nur ein paar Straßen vom Büro entfernt, und er musste sich beeilen, um rechtzeitig zurück zu sein, ehe die Kameras wieder online gingen. Er griff nach seinem Handy, das immer noch an war, und hob es an sein Ohr. Es war nach wie vor auf stumm geschaltet, und er beließ es so, um sich nicht durch den Verkehrslärm zu verraten.
Er lauschte Jace, der die Gesprächsführung übernommen hatte und Ash keine Gelegenheit gab, irgendetwas einzuwerfen. Er eilte in das Bürogebäude und achtete darauf, dass sein Gesicht verhüllt blieb, bevor er in einem Waschraum im Erdgeschoss verschwand, die Jacke in die Sporttasche stopfte, die er dabeihatte, und sich die Mütze vom Kopf riss. Nachdem er seine Erscheinung überprüft und sich davon überzeugt hatte, dass keine Blutspuren zu sehen waren, ging er zum Fahrstuhl. Kurz darauf stand er in der Tür zu Jace’ Büro, von wo aus er dem Mann, den er angeheuert hatte, ein Zeichen gab. Sie tauschten die Jacken, und der andere verschwand schnell, während Ash sich an der abschließenden Zusammenfassung beteiligte, den Investoren dafür dankte, dass sie ihre Zeit geopfert hatten, und noch ein paar letzte Fragen beantwortete. Jace musterte ihn durchdringend, und sein Blick glitt über Ash, als wollte er sehen, ob es irgendwelche Hinweise auf das gab, was er getan hatte.
Ash nickte nur in seine Richtung, und sie beendeten die Konferenzschaltung.
Eine ganze Weile herrschte Stille, ehe Jace schließlich das Schweigen brach.
»Irgendwelche Probleme?«
Ash schüttelte den Kopf. »Nein. Die Sache mit dem Arschloch ist erledigt. Er wird länger was von seinen Blessuren haben als Josie. Und er wird sich zweimal überlegen, ob er noch mal die Hand gegen eine Frau erhebt.«
»Ich bin froh, dass es vorbei ist. So was stresst mich total. Ich würde zu gern wissen, wann zum Teufel du die Typen kennengelernt hast, die du angeheuert hast. Himmel, jetzt, wo ich drüber nachdenke … woher kanntest du die Männer, die sich um den Kerl gekümmert haben, dem Bethanys Bruder Geld schuldete?«
Ash zuckte die Achseln. »Spielt das eine Rolle? Das sind keine Menschen, die ich jemals zum Abendessen einladen würde oder die du, Gabe und insbesondere unsere Frauen jemals kennenlernen werden.«
Jace seufzte. »Da stellt sich mir nur die Frage, in was für krumme Dinger du verwickelt bist, von denen ich nichts weiß.«
»Nichts Illegales«, meinte Ash gedehnt.
»Bis jetzt«, erwiderte Jace ruhig.
»Bis jetzt«, stimmte Ash ihm zu. »Aber es musste getan werden. Ich werde niemandem erlauben, meine Frau schlecht zu behandeln. Ich werde auch nicht zögern, es wieder zu tun, falls das je erforderlich sein sollte.«
Jace erhob sich und atmete tief ein und aus. »Ich will jetzt nach Hause zu meiner Frau, und du bestimmt zu deiner.« Sein Blick glitt wieder über Ash, seine Sorge war ihm deutlich anzumerken. »Alles in Ordnung mit dir?«
»Ja, mir geht’s gut. Das Arschloch hat mich nicht angerührt. Ich hab mir die Hand geprellt. Aber das ist nichts Ernstes.«
Jace schüttelte den Kopf. »Lass uns gehen und dafür sorgen,
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