Verheißungsvolle Sehnsucht
Erheiterung. »Ich kann mir gut vorstellen, dass Ash durchdrehen würde, wenn du sie jemand anderem zeigst.«
»Stimmt verdammt genau«, brummte Ash. »Außer mir wird die keiner sehen.«
Aber es gab jemanden, der sie gesehen hatte. Oder zumindest das erste, das sie Mr Downing gebracht hatte. Es war mit all ihren anderen Bildern verkauft worden. Genau wie die, die sie danach zur Galerie gebracht hatte. Sie fragte sich, ob es Ash wohl störte, dass irgendein Unbekannter diese Bilder besaß. Jetzt wünschte sie sich, sie hätte sie nicht verkauft. Sie wünschte, sie würden nur Ash gehören.
»Josie, wir wollen diese Woche mit unseren Freundinnen ausgehen und fänden es toll, wenn du mitkommen würdest«, sagte Mia.
Gabe und Jace fingen sofort an zu stöhnen, und Ash grinste.
»Warum stöhnen die beiden?«, fragte Josie.
Ash lachte. »Nach allem, was sie mir erzählt haben, bin ich fest davon überzeugt, dass es eine gute Idee ist, dass du mitgehst. Aber ich werde sehr enttäuscht sein, wenn du nicht aufreizend gekleidet und besoffen nach Hause kommst. Damit quälen sie mich, seit sie das letzte Mal auf der Rolle waren. Ich muss gestehen, dass ich mich darauf freue, es endlich mal selbst zu erleben.«
Josie sah ihn verwirrt an.
Jace lachte leise. »Sagen wir mal so: Wenn unsere Frauen ausgehen, betrinken sie sich und haben Spaß, aber dann kommen sie nach Hause und nutzen uns arme Männer schamlos aus.«
Bethany schnaubte empört. »Als ob ihr das nicht genießen würdet.«
»Das habe ich nicht gesagt, Baby«, meinte Jace, und in seiner Stimme schwang Erheiterung mit. Aber seine Miene und sein Blick verrieten ihn. Seine Augen hatten beim Blick auf Bethany eindeutig angefangen zu glühen.
»Dann ist es dir also recht?«, fragte sie Ash leise, damit die anderen es nicht hörten.
Ash schob unter dem Tisch seine Finger zwischen ihre, doch dann ließ er ihre Hand fallen, schlang seinen Arm um sie und zog sie so fest an sich, dass ihre Stühle zusammenstießen und sie beinahe auf seinem Schoß gelandet wäre.
Er hatte offensichtlich nicht gelogen, als er sagte, sie immer berühren, ihr immer nah sein zu wollen, egal, wer das sah.
»Oh ja, das ist mir recht«, erwiderte er genauso leise. »Wenn ich das bekomme, was Gabe und Jace kriegen, wenn ihre Frauen ausgehen und betrunken zurückkommen … dann ja. Auf jeden Fall. Ich werde dir sogar das Kleid und die passenden Schuhe für diese Gelegenheit kaufen.«
Sie lachte leise. »Dafür sind ein neues Kleid
und
neue Schuhe notwendig?«
»Definitiv.«
»Ich habe dir ja schon gesagt, dass ich nicht viel trinke, doch bei dieser Gelegenheit werde ich wohl eine Ausnahme machen müssen.«
Seine Augen leuchteten, als er ihren Blick erwiderte. »Mach eine Ausnahme. Ich werde dafür sorgen, dass du es nicht bereust.«
Später drehte sich das Gespräch um alles Mögliche, hauptsächlich aber um Gabes und Mias Flitterwochen, und Mia erzählte von ihrer Reise nach Paris. Nach dem Essen wurde die Dessertkarte gereicht, und Josie entschuldigte sich.
Mia und Bethany standen auf, um sie zur Damentoilette zu begleiten.
Josie war als Erste fertig und wartete vor der Tür. Sie hörte, wie eine Tür geöffnet wurde, und wandte sich um, weil sie dachte, es wäre eine ihrer Begleiterinnen. Doch dann zuckte sie zusammen, als sie Michael aus der Herrentoilette treten sah, die genau gegenüber der Damentoilette lag.
Er sah furchtbar aus!
Ihre Blicke trafen sich und blieben kurz aneinander hängen, ehe er blinzelte und hastig wegsah.
»Michael?«, sagte sie leise. »Was um Himmels willen ist denn mit dir passiert?«
Sie hätte schwören können, für einen kurzen Moment sogar Angst in seinem Blick gesehen zu haben. Er schien gar nicht schnell genug von ihr wegkommen zu können, und Josie war so verblüfft, dass sie ihm nur hinterherstarrte, als er davoneilte.
Es hatte keine einzige unversehrte Stelle in seinem Gesicht gegeben. Er hatte schrecklich ausgesehen, mit der aufgeplatzten Lippe und den geschwollenen Augen.
»Josie?«
Josie fuhr herum. Hinter ihr standen Mia und Bethany, beide mit einem besorgten Gesichtsausdruck.
»Kennst du diesen Mann?«, fragte Mia. »Ist alles in Ordnung?«
»Ich kenne ihn. Ja«, erwiderte Josie leise. »Und alles ist gut. Lasst uns jetzt unser Dessert essen. Es ist bestimmt in der Zwischenzeit serviert worden.«
Auf dem Weg zurück zum Tisch wirbelten die Gedanken durch Josies Kopf. Sie hatte sich Michaels Gesichtsausdruck oder die Tatsache,
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