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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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aufgewachsen bin ich in einer kleinen Stadt nicht weit außerhalb von New York.«
    Ich hielt den Atem an und hoffte, Dean würde Owen nicht fragen, wo er geboren war. Das war ein heikles Thema, da er es gar nicht genau wusste, und mir war es lieber, wenn das nicht aufs Tapet kam. Glücklicherweise fragte Dean nicht. Stattdessen wollte er wissen: »Und wo hast deine Ausbildung gemacht?«
    Owen sah ihn ganz ruhig an und antwortete: »Yale, vom Grundstudium bis zum Doktor.« Er lief nicht rot an, aber ich spürte, wie mir vor lauter Stolz auf ihn selbst heiß wurde. Ja, mein Freund – oder Exfreund oder was immer er war – war ein toller Typ.
    Selbst Sherri wirkte beeindruckt. »Wow, du bist also Doktor?«
    »Kein medizinischer Doktor, das ist bloß ein akademischer Doktortitel und bedeutet vor allem, dass ich viel an Schreibtischen gehockt und geschrieben habe.«
    Dean sah keine Notwendigkeit, mal einen Gang zurückzuschalten. Wenn überhaupt, war er eher noch eifriger bemüht, etwas zu finden, was mit Owen nicht stimmte. Ich war mir nicht sicher, ob er das tat, weil er mich als mein älterer Bruder beschützen wollte, oder ob er eine Schwachstelle suchte, um sich vergewissern zu können, dass immer noch er der tollste Typ der Stadt war. »Und was machst du beruflich?« Eigentlich erstaunte es mich, dass ihm diese Frage noch niemand gestellt hatte. Dass Owen mit mir zusammengearbeitet hatte, war bislang Auskunft genug gewesen.
    Owen kaute sehr bedächtig den Bissen zu Ende, den er sich gerade in den Mund gesteckt hatte, und trank dann noch einen Schluck Tee, bevor er antwortete: »Ich arbeite in der Forschung und Entwicklung für eine Firma, die hochspezialisiertes Technologiezubehör herstellt.« Ich versuchte, mir diese Beschreibung für den zukünftigen Gebrauch einzuprägen. MMI als Microsoft der Magie zu beschreiben funktionierte nur, wenn ich mit Leuten sprach, die eingeweiht waren.
    Owen sah Dean direkt an, als erwartete er eine Reaktion. Dean war kein Dummkopf, aber er hatte sich noch nie besonders irgendwo reingekniet und wusste daher nur zu gut, dass Owen in einer anderen Liga spielte als er selbst. Und es war ihm auch anzusehen, dass er es wusste. Es war an der Zeit, mich einzuklinken. »Und, mein lieber großer Bruder, was sagst du?«, fragte ich und bemühte mich, eher liebevoll als defensiv zu klingen, »wie ist das Ergebnis der Musterung? Geht er durch oder hätte ich auf einen richtigen Doktor mit einem Abschluss in Harvard warten sollen?«
    »Das wäre nicht zwingend eine Verbesserung gewesen«, sagte Owen mit hochgezogenen Augenbrauen in meine Richtung. »Zumindest Havard nicht.«
    »Ich finde ihn prima, Katie«, sagte Sherri. »Dean, ich finde, du solltest dich entspannen. Möchte jemand einen Nachschlag?«
    Bevor Dean irgendetwas sagen konnte, meldete ich mich wieder zu Wort: »Das ist ja wirklich ein tolles Geschirr. Habt ihr das alles in letzter Zeit gekauft?«
    Wohl zum ersten Mal in meinem Leben erlebte ich Dean vollkommen sprachlos. Ihm stand der Mund offen, aber es kam kein Ton heraus. Sherri schien es gar nicht zu bemerken. »Ja, es ist brandneu«, verkündete sie stolz. »Ihr seid die Ersten, die davon essen.«
    »Na, da versucht aber jemand, sich beliebt zu machen«, fuhr ich fort. »Dieser ganze hübsche Schmuck, den Sherri trägt, ist mir ja schon aufgefallen. Ich nehme an, du hast irgendeinen Jackpot geknackt, oder?« Dean konnte einfach nicht widerstehen, wenn irgendwo das schnelle Geld winkte. Er war genau der Typ, für den diese Spam-Mails gemacht sind, die einem versprechen, dass man in kurzer Zeit sehr viel Geld verdienen kann. »Da habt ihr aber Glück, dass ihr den ganzen Kram gekauft habt, bevor der Juwelierladen ausgeraubt wurde. Wäre doch wirklich schade gewesen, wenn der Dieb euch die Sachen vor der Nase weggeschnappt hätte, als ihr gerade das Geld dafür zusammenhattet.«
    Sie reagierten ganz und gar nicht so, wie ich es erwartet hatte. Sherri konnte normalerweise partout nichts für sich behalten, weshalb ich eigentlich dachte, sie würde sich nun vorbeugen und uns im Flüsterton erzählen, dass sie das alles günstig von einem Typen erstanden hätten, der ihnen einen Sonderpreis gemacht hatte. Oder dass sie, wenn sie unser Zauberer war, anfangen würde, sich zu brüsten und zu prahlen und mysteriös zu tun. Stattdessen nickte sie jedoch nur mit ernster Miene und sagte: »Ja, ich weiß.«
    Deans Reaktion überraschte mich noch mehr. Er wurde total still. Nur seine

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