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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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einfach zusehen? Das macht viel mehr Spaß, als zu versuchen, mich selbst zu einer Brezel zu verbiegen.«
    »Wenn du Nat wirklich kennenlernen willst, mach ihren Unterricht mit. Ich kümmere mich um die Mietwohnung.«
    »Danke. Und eines noch.« Jamie wartete, bis Lauren ihm ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte. »Sag es ihr nicht. Bitte. Das möchte ich tun.«
    Lauren überlegte einen Moment und nickte dann. »Ich hoffe, das mit euch beiden wird funktionieren, Jamie  – wirklich. Sie ist meine beste Freundin, deswegen sag ich das nicht leichthin. Ich mag dich, und ich glaube, dass du gut für sie bist.« Sie machte eine Pause. »Aber wenn du ihr wehtust, werde ich herausfinden, wie schädlich meine neuen Kräfte sein können.«
    Da dies nicht ganz der richtige Moment für einen Vortrag über die moralischen Grundsätze bei der Nutzung magischer Kräfte zu sein schien, entschied sich Jamie für eine zweckdienlichere Alternative. »Ich muss Sophie vom Flughafen abholen. Möchtest du mitkommen?«
     
    Jennie beobachtete Aervyn durch den Bildsucher ihrer Kamera und wartete auf den Moment, in dem Licht und Kleine-Jungs-Grinsen zusammenpassten. Er kam, und sie drückte ab.
    Ganz in der Nähe saß Nell im Gras und sah ihren vier
Jüngsten beim Spielen in Jamies Garten zu. »Danke, Jennie. Es tut mal ganz gut, wenn ich ihn als kleinen Jungen sehen kann, der im Sandkasten spielt.«
    Es war immer schwerer für die, die liebten. »Eine Kamera in meiner Hand hat immer einen therapeutischen Effekt. Heute ist es der kleine Junge, den ich damit festhalte.« Und morgen , dachte sie, der Hexer .
    »Glaubst du, er ist bereit?«
    Jennie wusste, was Nell damit meinte. »Ja, das glaube ich. Aervyn ist jung, aber er hatte eine gute Ausbildung. Jamie kann sehr gut mit ihm umgehen.«
    Nell lachte. »Mit ihm kann er sein inneres Kind ausleben.«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Aber wenn er mit anderen zusammenarbeitet, setzt Jamie seine Magie immer sehr vorsichtig ein. Das hat er an Aervyn weitergegeben. Dein Sohn achtet immer darauf, dass er andere nicht in Gefahr bringt. Wir wissen beide, dass er noch viel Energie übrig hatte, als er uns fliegen lassen hat. Das war nicht annähernd so gewagt, wie es schien.«
    Nell streckte ihre Hand aus. »Danke. Ich sage mir zwar dasselbe, doch es ist gut, es auch von jemand anderem zu hören.«
    »Er hat schon an vielen kleinen Kreisen gearbeitet. Er ist bereit, Nell.«
    »Und Lauren? Wenn es dafür einer fundierten Ausbildung bedarf, dann ist sie nicht annähernd bereit.«
    Jennie unterdrückte ihre Empörung. In der vergangenen Woche hatten sie hart gearbeitet. »Natürlich fehlt ihr die Übung. Aber sie ist eine kreative und selbstsichere Hexe.«
    Nell zog lediglich eine Augenbraue hoch.
    Jennie seufzte. »Gut, zugegeben, hinterher nicht mehr unbedingt. Aber kannst du ihr vorwerfen, dass sie sich überwältigt fühlt? Und wenn sie mittendrin ist … Du hast schon so viele Kreise gezogen, Nell, wenn du nicht gewusst hättest, dass das vollkommen neu für sie ist, was hättest du gedacht, als sie für deinen Sohn gechannelt hat?«
    Nell sagte eine ganze Weile lang gar nichts. »Ich wäre zutiefst dankbar, dass er eine so fähige und sichere Partnerin gefunden hat.«
    »Ganz genau. Sie agiert so selbstsicher, als hätte sie eine lange Erfahrung.«
    »Oder die Furchtlosigkeit eines Neulings, der es nicht besser weiß.«
    Möglicherweise war das auch gut so, dachte Jennie. »Das vielleicht auch. Ich glaube, es profitieren wirklich beide davon. Sie haben keine Ahnung, wie stark sie zusammen sind. Sie haben sich beide gestern auf unbekanntem Territorium bewegt.«
    »Hattest du genauso viel Angst wie ich?«
    Jennie lachte. »Als ich ihnen dabei zugesehen habe, wie sie etwas vollkommen Unmögliches veranstalteten? Großer Gott, ja. Die beiden hatten keinen blassen Schimmer, was sie da taten, und gerade deswegen wurde diese starke Magie frei.«
    »So etwas habe ich noch nie gesehen, Jennie. Noch nie«, sagte Nell voller Stolz.
    Jennie ging es nicht anders. »Vielleicht ist es ganz gut für Aervyn, mit einem Channeler zu arbeiten, der von seiner Macht nicht so unglaublich beeindruckt ist.«
    Plötzlich lächelte Nell. »Ja. Sie hat ihn umarmt und mit Keksen gefüttert. Sie verliert nicht aus den Augen, dass er erst vier ist.«
    Jennie hob die Kamera und drückte auf den Auslöser. »Sie wird gut auf ihn aufpassen, Nell. Und vertrau deinem Sohn. Er wurde dazu geboren.«
     
    Lauren fühlte sich, als wäre

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