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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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viel stärkere Telepathin als du.«
    Jennie beugte sich zu ihr und sagte mit gespielter Flüsterstimme:
»Pssst  – das soll sie aber erst in einer Weile selbst herausfinden.«
    Was für ein ungleiches Paar! Jennie sah aus wie eine ganz normale Großmutter, Tabitha war jung und der Typ Frau, bei denen es den Männern die Sprache verschlug. Doch der Schein trog, in beiden Fällen.
    Die Latte hing ziemlich weit oben.

17

    Moira: Bist du da, mein Kind?
    Lauren: Ja, und ich habe eine Überraschung für dich. Siehst du den kleinen orangefarbenen Button auf der rechten Seite, der aussieht wie eine Videokamera? Klick da mal drauf.
    »Oh, meine Güte, ich kann dich sehen!«
    »Ich habe Nell gebeten, uns einen Video-Chat einzurichten«, sagte Lauren. »Das ist zwar nicht dasselbe, wie irgendwo zusammenzusitzen, aber ich dachte, es würde dich trotzdem freuen.« Und mich auch, dachte Lauren, als sie Moiras liebes Gesicht sah.
    »Dann ist das also Magie? Unsere Nell ist eine ausgezeichnete Zauberin, auch wenn das, was sie mit diesem Internet macht, mir ein ewiges Mysterium bleiben wird.«
    Lauren lachte. »Nein, Magie steckt in dem Fall nicht dahinter, nur ein paar Programmzeilen. Ich glaube sogar, dass es Ginia war, die die Änderungen vorgenommen hat. Sie ist erschreckend gut für eine Achtjährige.«
    Moira seufzte. »Ich bedaure sehr, Nells Kinder nicht aufwachsen zu sehen. Ich kann mich gut daran erinnern,
wie die drei Mädchen auf meinem Schoß gesessen haben, als sie noch ganz klein waren.«
    Lauren schlug sich im Geiste mit der flachen Hand an die Stirn und schickte eine Instant Message an Nell. »Dann kennst du Nell also gut? Ich weiß, dass Sophie die Sommer bei dir verbracht hat.«
    »So ist es, und sie ist für mich wie eine Tochter. Aber Nell bedeutet mir auch sehr viel. Ich war bei Aervyns Geburt dabei. Damals waren die Mädchen erst vier, und wir hatten so viel Spaß zusammen.«
    »Na, dann wird dir ja Aervyns letztes Kunststück gefallen.« Lauren las Nells Antwort. Ich erweitere den Code schnell auf drei Teilnehmer  – dann sind die Mädchen in ein paar Minuten online.
    »Oh, davon habe ich schon gehört, meine Liebe. In der Hexenwelt sprechen sich Neuigkeiten schnell herum, vor allem wenn viel Magie im Spiel ist.«
    Lauren schnitt eine Grimasse.
    Moiras Lächeln war leicht verschmitzt. »Ich bekomme in letzter Zeit viele Besuche von Leuten, die etwas über die neue junge Hexe hören wollen, die wir im Internet gefunden haben und die für Aervyn channelt.«
    Na wunderbar. In das Profil ihrer sich so schnell verändernden Identität gehörte nun auch »Aervyns Assistentin«. »Ich weiß nicht, ob ich Futter für Hexenklatsch sein will.«
    Moiras Kichern klang wie das eines jungen Mädchens, und es war unwiderstehlich. »Süße, dir bleibt mittlerweile keine andere Wahl. Seit über zweihundert Jahren hat man nicht mehr gesehen, dass jemand nur durch
Hexenkraft geflogen ist. Das muss ein tolles Erlebnis gewesen sein.«
    Lauren gab nach und grinste. »Es war unglaublich. Ich habe gar nicht begriffen, dass unsere Körper tatsächlich flogen, was vermutlich ein Glück war, aber selbst die Vorstellung, dass es in meinem Kopf passierte …«
    Moira streckte die Hand nach dem Computerbildschirm aus und schien dann ein wenig pikiert zu sein, dass sie Lauren nicht wirklich anfassen konnte. »Genieße diese Freude, solange es geht, meine Liebe. Was für ein Geschenk.«
    Es machte Ping. Eine weitere Nachricht von Nell. Die Mädchen waren bereit.
    »Moira«, sagte Lauren, »ich habe eine Überraschung für dich.«
    »Tante Moira!« Auf der einen Seite ihres Bildschirms sah Lauren die drei Lockenköpfe und auf der anderen eine sehr erstaunte und hocherfreute Moira.
    Moira klatschte in die Hände und versuchte noch einmal, durch den Bildschirm zu greifen. »Das muss nun aber Magie sein. Ginia, Shay, Mia, meine Süßen!«
    Viel Gekicher. »Das ist keine Magie, Tante Moira, nur ein Computercode«, sagte Ginia. »Ich habe Mama geholfen, ihn zu schreiben.«
    »Für eine alte Hexe wie mich, meine Kleine, ist das nichts anderes als pure Magie. Lauren, war das deine Idee?«
    Nells Kopf erschien auf dem Bildschirm neben den Gesichtern der Mädchen. »Das war es  – und ich bin eine Idiotin, dass ich nicht früher daran gedacht habe.«
    Moiras Lippen zitterten. »Du hast mir heute ein sehr schönes Geschenk gemacht, Lauren.«
    Still in sich hineinlächelnd lauschte Lauren dem Geplauder. Dazu war keine Magie nötig

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