Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
Tat. Aber ich freue mich bereits darauf. Ich habe das vergangene Jahr mit dem Zusammentragen dieser Stücke verbracht, und wie Sie sich sicher vorstellen können, bin ich nun ganz versessen darauf, mit meinem Musterbuch anzufangen.«
    »Natürlich.« Er hatte den Blick auf ihre Haut geheftet, die im Licht der Lampe cremefarben schimmerte, und fragte sich, wie sie wohl schmeckte. Vorsichtig machte er einen Schritt in ihre Richtung.
    »Aber alles zu seiner Zeit.« Iphiginia richtete sich wieder auf und stieß sich von der Statue ab. »Ich muß mich erst um diese Erpressergeschichte kümmern, ehe ich mit meinem Projekt beginnen kann. Sind Sie sich wirklich sicher, daß meine kleine Maskerade Ihnen keine größeren Probleme bereiten wird?«
    »Ganz im Gegenteil. Ich bin sicher, daß ich deswegen nichts als Scherereien haben werde.« Marcus streckte die Hände aus und berührte ihre nackten Schultern. Ihre Haut war unglaublich warm und weich unter seinen harten, schwieligen Händen. Iphiginia fuhr nicht zusammen, sondern schien vielmehr einen Augenblick wie verzaubert zu sein.
    »Marcus? Ich meine, Mylord?« Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe. »Ich möchte nicht, daß Sie meinetwegen Schwierigkeiten haben, Sir.« Wieder klang sie vollkommen atemlos. Ihre Augen waren wie tiefe, verlockende Strudel in einem bodenlosen Meer.
    »Ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung, Mrs. Bright.«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Sir. Dürfte ich vielleicht fragen, weshalb Sie bereit sind, mir gegenüber so hilfsbereit zu sein, obwohl Sie meinen Erklärungen bezüglich des Erpressers noch nicht einmal Glauben schenken?«
    »Zufällig brauche ich gerade eine Mätresse.«
    Er preßte seinen Mund auf ihre Lippen und küßte sie, wie er sie hatte küssen wollen, seit er sie zum ersten Mal auf dem Fenwickschen Ball gesehen hatte.

Kapitel drei
    Die Hitze, die Iphiginia durchfuhr, hatte die Heftigkeit eines Blitzes, der durch die Wolken schießt.
    Sie hätte nicht überraschter sein können, wenn der marmorne Zenturio plötzlich zu Leben erwacht wäre und sie in seine Arme genommen hätte.
    Die Berührung mit Marcus’ Lippen verblüffte sie derart, daß sie ein paar ungläubige Sekunden lang vollkommen reglos verharrte.
    Marcus küßte sie. Seine starken, kräftigen Hände ruhten auf der nackten Haut ihrer Schultern und ließen kleine, erregte Schauder über ihren Rücken gleiten.
    Dieser berühmt-berüchtigte Mann, den sie so gut kannte und den sie so sehr bewunderte, dieser Mann, der seit bald einem Monat unablässig durch ihre Gedanken geisterte, liebkoste sie hier in ihrer eigenen Bibliothek. Marcus hatte sie jeden wachen Moment seit ihrer Rückkehr nach London beschäftigt. Sie hatte Tage damit verbracht, seinen Charakter zu studieren, um glaubhaft die Frau verkörpern zu können, von der die Leute meinten, daß er sie liebte.
    Sie hatte sich auf jede ihr zugängliche Quelle gestürzt und sämtliche Gerüchte und Geschichten sowie ein paar Fakten gespeichert. Sie hatte alles gelesen, was er geschrieben hatte und dessen sie hatte habhaft werden können. Sie hatte Stunden damit verbracht, auch die kleinsten Details abzuwägen, die sie über ihn in Erfahrung gebracht hatte, in dem Versuch, ihn zu verstehen und ihn wirklicher erscheinen zu lassen.
    Im Verlauf all dieser Aktivitäten hatte sie sich ein sehr persönliches Bild von ihm geschaffen, das sie mit niemandem teilte, noch nicht einmal mit Amelia oder Tante Zoe.
    Spät nachts, nach langen, angespannten Abenden, in denen sie ihre Rolle gespielt hatte, hatte sie wach in ihrem Bett gelegen und sich vorgestellt, was für ein Gefühl es wäre, wirklich Marcus’ Geliebte zu sein, die Frau, mit der er das Bett teilte, die Frau, die er liebte.
    Die Frau, die er liebte.
    Vor langer Zeit war sie zu dem Schluß gekommen, daß sie nicht die Art Frau war, die große Leidenschaft empfinden oder in einem Mann wecken konnte. Sie hatte sich mit diesem Wissen abgefunden, es akzeptiert. Sie hatte sich gesagt, daß sie zu vernünftig, zu praktisch, zu intellektuell war, um sich zu verlieben.
    Aber trotz dieses Wissens hatte sie ein ganzes Phantasiegespinst um Marcus gewoben.
    Diese Gedankengänge waren ihr vollkommen harmlos erschienen, denn schließlich war der Mann tot.
    Doch heute abend war er aus ihren Träumen direkt in ihr Leben getreten. Und als Mann von Fleisch und Blut war er noch viel faszinierender, als er es je in ihren Träumen gewesen war.
    »Du bist eine höchst

Weitere Kostenlose Bücher