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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Lächeln. »Ich vertraue auf Ihren Intellekt. Ich weiß, wenn Ihnen erst einmal klar wird, daß ich die Wahrheit sage, werden Sie nur allzu bereit sein, mir bei der Suche nach dem Erpresser zu helfen.«
    Marcus merkte, daß die Kutsche zum Stehen kam. »Seien Sie versichert, Mrs. Bright, daß ich mit dem größten Vergnügen alles in Erfahrung bringen werden, was mit dieser Sache in irgendeinem Zusammenhang steht.«
    »Natürlich.« Sie schien jetzt regelrecht vergnügt zu sein. »Das liegt schließlich in Ihrer Natur.«
    »Wissen Sie«, bemerkte Marcus, während der Page die Kutschentür öffnete, »ich glaube nicht, daß sich je zuvor jemand die Mühe gemacht hat, mein Wesen zu ergründen. Fanden Sie diese Aufgabe interessant?«
    »Oh, ja, Mylord.« Mit glühenden Augen ließ sie sich von ihm auf den Gehweg helfen. »Ebenso interessant wie die Besichtigung der Ruinen von Pompeji.«
    »Gut zu wissen, daß ich mit einer klassischen Ruine mithalten kann.« Marcus stieg ebenfalls aus und nahm ihren Arm. Dann blickte er zum Kutschbock. »Es wird eine Weile dauern, Dinks.«
    Dinks, der seit Jahren bei ihm angestellt war, nickte ergeben. »In Ordnung, M’lord. Ich warte dann so lange.«
    Iphiginia warf Marcus einen fragenden Blick zu, als er mit ihr die Stufen zum Morning Rose Square Nummer fünf erklomm. »Was soll das heißen? Es wird nicht lange dauern.«
    »Also bitte, meine Liebe. Sie haben doch sicher die Absicht, mich noch auf ein Glas Brandy einzuladen?« Marcus blickte zufrieden in Richtung der neuen Gaslaternen, die vor den Häusern angebracht waren.
    »Drinnen?« Iphiginia klang ehrlich überrascht. »Machen Sie sich nicht lächerlich, Sir. Ich habe nicht die Absicht, Sie um diese Uhrzeit mit hineinzunehmen.«
    »Wir haben noch eine Menge zu besprechen, Mrs. Bright, und ich kann mir keinen besseren Zeitpunkt und keinen geeigneteren Ort für diese Unterhaltung denken.« Marcus hob die Hand, um den Messingklopfer zu betätigen.
    »Nein, warten Sie, klopfen Sie nicht«, sagte Iphiginia. »Ich habe meine Haushälterin angewiesen, nicht auf mich zu warten. Ich habe einen Schlüssel dabei.«
    Marcus streckte die Hand nach dem Schlüssel aus. Sie zögerte, doch dann gab sie ihn ihm. Er nahm ihn ohne ein Wort und öffnete die Tür.
    Iphiginia trat eilig in die dunkle Eingangshalle. Sie griff nach der Kerze, die auf einem der Tische stand, zündete sie an und fuhr zu ihm herum. »Sir, ich glaube wirklich nicht, daß Sie noch mit hereinkommen sollten.«
    Er setzte einen Fuß über die Schwelle und lächelte. »Wenn Sie wollen, daß die Leute weiterhin an Ihre Geschichte von unserer Beziehung glauben«, sagte er im Flüsterton, »dann fürchte ich, müssen Sie mir gestatten, heute abend noch eine Weile hierzubleiben. Wissen Sie, das wird erwartet.«
    »Erwartet?« Sie starrte ihn an. Plötzlich flackerte neue Hoffnung in ihr auf. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie bereit sind, mir zu gestatten, mich weiterhin als Ihre Mätresse auszugeben?«
    »Warum nicht?« Marcus trat ein und schloß die Tür mit einem vernehmlichen Knall. »Sie können wohl kaum mit Ihren Nachforschungen fortfahren, wenn zum jetzigen Zeitpunkt Ihre wahre Identität bekannt wird. Ist Ihre Maske erst einmal gefallen, wird man Sie aus den besseren Kreisen ausschließen, und Sie werden keine Möglichkeit haben, sich erneut Zugang zu verschaffen.«
    »Das stimmt. Sir, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen bin. Mir ist bewußt, daß Sie meinen Erklärungen bisher keinen Glauben schenken. Ich möchte, daß Sie wissen, daß ich die offene Art, in der Sie mit der Situation umgehen, höchst bewundernswert finde. Sie bestätigt alles, was ich bisher über Sie in Erfahrung gebracht habe.«
    »Schon gut, Mrs. Bright. Ich bin bereit, Sie noch eine Weile gewähren zu lassen, zumindest, bis all meine Fragen beantwortet sind. Ist dies die Bibliothek?« Marcus ging durch die Tür auf der linken Seite der Eingangshalle.
    »Ja, das ist sie.« Iphiginia raffte ihre Röcke und eilte ihm nach. »Mylord, Sie sind wirklich außerordentlich großzügig.«
    »Ich weiß.« Marcus konnte in der Dunkelheit nichts erkennen, also ging er in die Richtung, in der er den Kamin vermutete.
    »Da Sie anscheinend doch kein Opfer des Erpressers sind, haben Sie keinerlei Verpflichtung, mir zu helfen.«
    »Ich habe bereits vor Jahren damit aufgehört, irgend etwas aus Pflichtgefühl heraus zu tun. Ich habe festgestellt, daß es einfach sinnlos ist. Aber hin und wieder tue ich

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