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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Dinge, weil mich die Neugier ... verflucht.« Marcus fuhr zusammen, als sein Fuß gegen einen großen, unnachgiebigen Gegenstand stieß.
    »Seien Sie vorsichtig, Mylord.« Iphiginia hielt ihre Kerze höher. »Hier ist es im Augenblick etwas eng.«
    »Das sehe ich.«
    Die Kerze sandte tanzende Schatten durch einen Raum voller Statuen, Totenmasken, eigenartig geformter Urnen und riesiger Vasen.
    Das Mobiliar war noch seltsamer. Um das Fenster herum waren Stühle mit Klauenfüßen und greifsköpfigen Armlehnen gruppiert. Ein massives Sofa im griechischen Stil mit grünem Samtbezug und goldenen Fransen nahm den gesamten Raum vor dem Kamin ein. Im Schein der Kerze wirkte es wie ein sinnlicher, heidnischer Kultgegenstand. Die Tische zu beiden Seiten des Sofas waren mit Löwenköpfen und Sphinxen verziert.
    »Ich habe Ihnen ja bereits erzählt, daß meine Cousine und ich erst kürzlich von einer äußerst lehrreichen Reise auf dem Kontinent zurückgekehrt sind«, sagte Iphiginia. »Unterwegs habe ich zahlreiche Statuen erstanden.«
    Marcus spähte hinab auf den ungleichmäßigen Marmorbrocken, der die schimmernde Politur seiner schwarzen Lederstiefel verschrammt hatte. Iphiginias Kerze spendete gerade genug Licht, um zu erkennen, daß es sich um den Fuß der Statue eines mythischen Flügelwesens handelte. »Was in aller Welt ist denn das?«
    »Ich habe es in einem Geschäft in Rom gekauft.« Iphiginia stellte den Kerzenleuchter auf den Schreibtisch. Marcus hörte ein kratzendes Geräusch, als sie eine Lampe anzündete. »Faszinierend, nicht wahr? In demselben Geschäft habe ich noch ein paar andere ebenso interessante Dinge gekauft. Ganz besonders gefällt mir dieser römische Zenturio.«
    Wie Marcus feststellte, war der Zenturio, abgesehen von seinem Helm, seinem Schwert und seinem Schild vollkommen nackt.
    »Es sieht aus, als hätten Sie einen kompletten archäologischen Ausgrabungsort hierher transportiert«, sagte er.
    »Ja, ich bin wirklich froh darüber.« Iphiginia blickte sich zufrieden um und strich liebevoll mit ihren behandschuhten Fingerspitzen über den nackten Zenturio. »Es regt die Sinne an und stimuliert zugleich den Geist. Finden Sie nicht?«
    Marcus konnte den Blick einfach nicht von ihren Fingern reißen, die langsam über die marmornen Muskeln glitten. Der Anblick hatte eine dramatische Wirkung auf seine bereits deutlich angewachsene Männlichkeit. Anders als der Zenturio war er schließlich nicht aus Stein gemacht.
    »Was wollen Sie mit all den Sachen machen, Mrs. Bright?«
    Sie lehnte sich nachdenklich an die Statue, stützte einen Ellbogen auf die Schulter des Kriegers und legte das Kinn auf ihren Handrücken. »Ich bin mir noch nicht sicher. Im Augenblick studiere ich die Gegenstände eingehend und mache ein paar Skizzen.«
    »Sie studieren sie?« Marcus beobachtete, wie ihre Röcke sich über die nackten Schenkel der Statue legten. Er meinte beinahe, die Seide auf seiner eigenen Haut zu spüren.
    »Ich habe vor, ein Musterbuch herauszubringen für die Dekoration von Häusern«, vertraute sie ihm an. Ihre Augen blitzten vor Begeisterung. Sich der Wirkung, die sie auf Marcus hatte, völlig unbewußt, schob sie ihre Hüfte noch dichter an die Statue.
    »Ich verstehe.« Marcus wurde von einer beinahe überwältigenden Ruhelosigkeit gepackt. In dem vergeblichen Versuch, sie abzuschütteln, lockerte er seine Krawatte und atmete tief ein.
    Prompt stieg ihm ein Hauch von Iphiginias Parfüm in die Nase, der seine Sinne noch mehr vernebelte als zuvor.
    »Heutzutage sind viele angeblich akkurate archäologische Muster ungenau oder gar falsch«, erklärte sie.
    »Das habe ich bereits gemerkt.«
    »Haben Sie?« Sie schenkte ihm ein erfreutes Lächeln.
    »Ja.« Sein Blick glitt über die sanfte Rundung ihres Schenkels, der sich warm an den kalten Marmor der Statue preßte. Seit Jahren hatte er nicht mehr so kurz davor gestanden, die Beherrschung zu verlieren.
    »Mein Musterbuch wird auf der Untersuchung echter antiker Statuen und Vasen wie dieser hier basieren.« Iphiginia machte eine ausladende Handbewegung, um ihn auf die Ansammlung von Kunstgegenständen aufmerksam zu machen. »Auf diese Weise können sich die Leute, die ihre Häuser im klassischen Stil dekoriert haben möchten, sicher sein, daß ihre Architekten und Dekorateure sich an das Original halten. Egal ob es sich dabei um die griechische, römische, ägyptische oder etruskische Antike handelt.«
    »Ein ehrgeiziges Vorhaben, Mrs. Bright.«
    »In der

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