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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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die Saison in der Rolle von Masters’ Mätresse beenden?«
    »Ja.«
    Zoe, Amelia und Otis tauschten vielsagende Blicke aus. Dann wandte Zoe sich erneut an ihre Nichte. »Und, ist Masters einverstanden?«
    »Mehr oder weniger«, sagte Iphiginia unbestimmt. Es bestand keinerlei Notwendigkeit, den anderen zu erzählen, daß Marcus darauf bestanden hatte, sie zu heiraten. Sie fürchtete, daß sich alle auf seine Seite stellen würden.
    Und Iphiginia wußte, daß sie Marcus unmöglich heiraten konnte, solange es ihr nicht gelang, ihn dazu zu bewegen, sie zu lieben.
    Verglichen mit diesem Problem, war die Entdeckung der Erpresserin ein leichtes gewesen.
    Jetzt hatte sie die Aufgabe, Marcus davon zu überzeugen, seine eigenen Regeln zu ändern.
    Amelia schwieg, als die beiden die Eingangstreppe von Zoes Stadthaus hinuntergingen.
    Als sie beide in Iphiginias weiß-goldener Kutsche saßen, lehnte sich Iphiginia in den weißen Samtkissen zurück und ordnete ihre Röcke. »Also, nun schieß schon los. Was beschäftigt dich?«
    Amelia sah sie an. »Irgendwie hast du gezögert, als du Zoe und Lord Otis erklärt hast, du seist sicher, daß die Erpressergeschichte abgeschlossen sei. Irgendwas bedrückt dich.«
    Die kleine Kutsche setzte sich in Bewegung. Iphiginia blickte aus dem Fenster. Es war beinahe fünf. Auf der Straße drängten sich die Kutschen in Richtung des Parks.
    »Ehe wir gestern Mrs. Wycherleys Wohnung verlassen haben«, sagte sie langsam, »haben Masters und ich noch ihren Schreibtisch durchsucht.«
    »Und?«
    »Wir haben weder ein Siegel mit einem Phönix noch die gering ste Spur von schwarzem Wachs in ihrem Wachstiegel gefunden.«
    »Ich sage dir, Constance Wycherley war zwar vieles, aber sie war bestimmt nicht dumm. Sie muß in beständiger Angst vor Entdeckung gelebt haben. Bestimmt hätte sie einen so offensichtlichen Beweis ihrer Schuld nicht einfach so herumliegen lassen.«
    »Genau das hat Marcus auch gesagt. Aber wenn sie so clever war - clever genug, um mit Erpressung durchzukommen -, warum hat sie dann den Fehler gemacht und versucht, eine Freundin von Masters zu erpressen? Sie muß gewußt haben, daß er sich vielleicht einmischen würde.«
    »Vielleicht hatte sie so lange Glück mit ihren Erpressungen, daß sie immer kühner wurde«, schlug Amelia vor. »Oder vielleicht wurde sie einfach immer gieriger. Vielleicht hat sie Geld gebraucht, um Spielschulden zu bezahlen oder so. Wer weiß?«
    »Ich nehme an, wir werden es nie erfahren.«
    »Also bitte, Iphiginia. Du hast bereits zugegeben, daß du eigentlich nur verärgert bist, weil Masters recht hatte.«
    »Meine eigene Theorie war auch nicht schlecht.«
    »Das stimmt. Nur zufällig traf sie nicht zu. Aber jetzt, da die Sache vorbei ist - was willst du in bezug auf dein anderes Problem unternehmen?«
    »Welches andere Problem?«
    »Ich habe gehört, was du zu Tante Zoe gesagt hast, aber wir beide wissen, daß du nicht ewig die Rolle von Masters’ Mätresse spielen kannst.«
    »Ich kann sie zumindest bis zum Ende der Saison spielen.« Iphi-ginia räusperte sich. »Und du kannst ebensogut wissen, daß es genau genommen keine Rolle ist.«
    Amelia sah sie ernst an. »Das hatte ich befürchtet.«
    Iphiginia umklammerte die Henkel ihrer weißen Tasche. »Mach dir um mich keine Sorgen, Amelia.«
    »Du bist nicht nur meine Cousine, sondern zugleich meine beste Freundin. Ich kann einfach nicht anders, als mir Sorgen um dich zu machen.«
    »Kümmer dich lieber um die Finanzierung des Bright-Place-Projekts. Das ist wesentlich vernünftiger.«
    »Er wird dich ohne Skrupel abservieren, wenn er genug von dir hat. Das weißt du, nicht wahr?«
    »Vielleicht habe ich ja vorher schon genug von ihm«, sagte Iphiginia leichthin.
    »Ich wünschte, das könnte ich glauben. Ich nehme nicht an, daß ich dich irgendwie von deinem verwegenen Vorhaben abbringen kann, oder?«
    »Nein. Aber vielleicht beruhigt es dich ja, zu erfahren, daß meine Beziehung zu Masters zum Ende der Saison höchstwahrscheinlich sowieso enden wird.«
    »Und was willst du dann machen?«
    »Dann werde ich mich um den Bau der Häuser am Bright Place kümmern. Mich meinen Plänen für mein Musterbuch widmen.« Iphiginia lächelte wehmütig. »Ich habe eine ganze Reihe interessanter Dinge vor, Amelia. Ich versichere dir, daß ich mich nicht vollkommen hängenlassen werde, wenn meine Beziehung zu Masters vorbei sein wird.«
    »Mir ist durchaus bewußt, wie stark du bist, Iphiginia. Trotzdem, ich will nicht,

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