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Verico Target

Verico Target

Titel: Verico Target Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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»Die dort sind nicht bewaffnet, zum Henker! Ich sagte doch, alles, was wir brauchen, ist etwas,
womit wir sie einschüchtern können!«
    »Das hier wird sie ordentlich einschüchtern«,
stellte Charlie fest.
    »He, ich will nicht, daß meine Kinder ’ne
Scheißangst kriegen!«
    »Werden sie nicht, Wendell«, beruhigte ihn Grady.
»Ich verspreche es.«
    »Was hat das alles gekostet, Grady? Ich hab dir ’ne
dicke Schnitte von meinem Ersparten gegeben und ich
brauche…«
    »Ach, so viel war’s gar nicht. Die Ingrams haben wir aus
zweiter Hand.«
    Die Ingrams sahen aus wie aus fünfter Hand, fand Wendell,
aber wenn er sie ansah, dann konnte er spüren, wie ihn das
rechte Auge juckte, eines davon hochzuheben und das Ziel
anzuvisieren… Er griff nach einem der Cobrays. Er fühlte
sich gut an in seiner Hand.
    Charlie sagte: »Ich nehme jedenfalls ein Ingram.«
    »Keiner nimmt ein Ingram!« entgegnete Wendell.
»Hast du nicht gehört? Ich will nicht, daß sich meine
Kinder zu Tode fürchten! Die Cobrays reichen, verdammt noch
mal!«
    »Ganz wie du es haben willst, Kumpel«, sagte Grady
besänftigend. »Es ist dein Auftritt. Wir sind nur da, um
dir zu helfen.«
    »Okay«, sagte Wendell. »Also paßt auf, jetzt
kommt das, was ihr wissen müßt.« Charlie und Grady
stellten das Lächeln ein, nickten und hörten zu. Wendell
spürte eine Woge der Kraft in sich: Das war die Art und Weise,
wie es echte Männer machten – keine Schwächlinge.
    Saralinda würde das einsehen müssen.
    »Der Zaun hat zwei 110-Volt-Drähte, die den Strom in
acht der Stacheldrähte einspeisen. Die Pfosten stehen im Abstand
von viereinhalb Metern. Ich erde erst mal den Draht und schneide den
Zaun auf – Grady, du hast doch die anderen Sachen auch
beschafft, oder?«
    Grady zeigte ihm die isolierten Handschuhe, die Gummistiefel, die
Skimasken, Seile und Taschenlampen.
    »Gut. Heute ist Dienstag. Wenn wir abends um halb neun
reingehen, werden praktisch alle in der Bundeshalle beim Abendgebet
sein. Aber Saralinda…«
    Charlie lachte auf. »Was, die verbringen ihre Abende alle mit Beten?« Grady warf ihm einen scharfen Blick zu, und
Charlie hielt den Mund.
    »Aber Saralinda und die Kinder«, fuhr Wendell ruhig
fort, »werden nicht beim Gebet sein, weil für die Kinder
schon Schlafenszeit ist. Sie werden in unserem Bungalow sein. Dorthin
gehen wir. Dann gibt Charlie uns Deckung, und Grady und ich, wir
schleichen uns rein und schnappen uns die Kinder…«
    »Und was ist mit Saralinda?« erkundigte Grady sich
behutsam.
    »Vielleicht kommt sie mit mir.«
    »Und wenn nicht?«
    »Sie wird mitkommen.« Sie mußte.
    »Aber wenn sie sich weigert…?«
    »Dann fesseln wir sie und lassen sie auf dem Bett
zurück.« Wenn er so was bloß aussprach, tat Wendell
schon das Herz weh.
    »Sie kann dich identifizieren, Kumpel, auch wenn du eine
Skimaske aufhast.«
    »Na klar kann sie mich identifizieren, Mensch! Ich bin ihr
gottverdammter Ehemann! Außerdem«, fügte er weniger
aufbrausend hinzu, »würde sie in jedem Fall wissen,
daß ich es bin. Wer sonst sollte bei ihr einbrechen und die
Kinder mitnehmen? Ist doch nicht so, daß wir zu den Leuten
gehören, von denen irgendwer ’nen Haufen Lösegeld
erpressen könnte!«
    »Okay«, sagte Grady, »nur die Ruhe,
Kumpel.«
    »Außerdem wird Saralinda mitkommen, weil sie die Kinder
nicht alleinlassen will.«
    »Meine Mama hat mich alleingelassen. Nicht mal ein einziger
Abschiedsblick, die Schlampe«, sinnierte Charlie. Wendell
ignorierte ihn.
    »Wenn wir David und Penny haben, schleichen wir uns denselben
Weg wieder raus, auf dem wir reingekommen sind. Ich trage David und
du Penny. Charlie gibt uns wieder Deckung. Und das war’s
dann.«
    Grady wartete.
    Wendell wollte gar nicht weiterdenken, aber er wußte, es
mußte sein. »Wenn uns jemand ins Gehege kommt«, fuhr
er fort, »dann versucht, ihn zu überwältigen. Knebelt
ihn und verschnürt ihn und versteckt ihn hinter einem
Gebüsch oder sonstwo. Schießt nicht, wenn’s nicht
unbedingt notwendig ist, sonst kommt die ganze verdammte Gemeinde
angerannt. Und…«
    »Und was? Rede weiter, Mann.«
    »Und schreckt meine Kinder nicht mehr, als unbedingt
nötig. Die werden ohnehin schon völlig verängstigt
sein. Kapiert?«
    »Kapiert«, sagte Grady. »Es ist ja nur
vorübergehend, und auf lange Sicht gesehen sind sie mit ihrem
Papa sicher besser dran als mit einem Haufen religiöser
Spinner.«
    »Wo bringst du sie denn hin, Wendell?« fragte
Charlie.
    »Ich hab schon ein

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