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Verküsst & zugenäht!

Verküsst & zugenäht!

Titel: Verküsst & zugenäht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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ungeheuer ruhig.
    „Ob es dir nun gefällt oder nicht, Austin, ich bin dein Vater.“
    „Es gefällt mir nicht!“
    „Das ändert aber nichts an der Tatsache und auch nichts daran, dass du deine grünen Augen und deine Fähigkeiten beim Baseball von mir und deinem Onkel Max geerbt hast.“
    „Von wem?“
    „Deputy Bradshaw.“ Als Jake die Verwirrung in Austins Gesicht sah, runzelte er die Stirn. „Ach Mist. Du wusstest nicht, dass er mein Halbbruder ist.“
    „Oh. Der. Ich weiß, dass er dein Halbbruder ist und alles, aber ich hab noch nie was mit dem Typ zu tun gehabt.“ Austin verzog die Lippen spöttisch. „Davon abgesehen, dass ich ihn ab und zu bei meinen Spielen gesehen habe, war Deputy Bradshaw genauso wenig mein Onkel wie du mein Dad.“
    Jake ließ diese Spitze an sich abprallen. „Das ist nur fair. Er und ich hatten nie eine richtige Beziehung zueinander unddas eine Mal, als er dich sehen wollte, waren Emmett und Kathy nicht besonders begeistert davon. Weshalb also solltest du ihn als einen Verwandten betrachten?“
    „Und wieso du nicht?“ Als Jake ihm einen fragenden Blick zuwarf, fügte Austin hinzu: „Warum habt ihr keine richtige Beziehung?“
    Zum ersten Mal zeigte sein Sohn Interesse für ihn und Jake schien versucht, sich davon ablenken zu lassen, doch dann schüttelte er den Kopf.
    „Hör mal, das ist eine lange und komplizierte Geschichte, die ich dir irgendwann gerne erzählen werde, aber zuerst müssen wir beide uns mal besser kennenlernen.“
    „Dafür hattest du Jahre Zeit.“ Austin fauchte seinen Vater an. „Da hat es dich nicht interessiert und jetzt interessiert es mich nicht.“ Er wandte sich um und sagte an Jenny gewandt: „Ich fahre mit meinem Boot raus.“
    Sie sah, wie Jake mit den Schultern zuckte und sich durchs Haar strich. Offenbar war er bereit, das Gespräch zunächst zu beenden, und da Austin sowieso schon verärgert genug war, wollte sie nicht mit ihm streiten. „Gut, für eine Stunde, damit du wieder einen klaren Kopf bekommst, aber nicht länger, du hast heute Nachmittag ein Spiel.“
    Er nickte und hielt auf die Tür zu.
    „Ich weiß, dass ich ein schlechter Vater war“, sagte Jake. „Aber jetzt bin ich hier und versuche, es besser zu machen. Ich gehe hier nicht weg, Austin.“
    Austin zögerte kurz, dann murrte er: „Toll“, marschierte aus der Tür und knallte sie hinter sich zu.
    Jake drehte sich zu ihr um. „Das ist doch gut gelaufen.“
    Sie stieß nur die Luft aus.
    „Hab ich richtig gehört? Er hat ein Boot?“ Er trat auf sie zu. „Ja.“
    „Sein eigenes?“
    Sie nickte.
    „Wovon sprechen wir hier? Bitte sagen Sie, dass es sich um einen Kajak handelt oder was ähnlich Kleines.“
    „Sicher. Wenn Sie einen Fünf-Meter-Bayliner-Bowrider als klein bezeichnen.“
    „Soll das ein Scherz …“ Er schluckte und seine Augen funkelten, als er sagte: „Er ist dreizehn! Das ist doch verrückt.“
    Jenny zuckte die Achseln, war aber ganz seiner Meinung. Sie hatte wieder und wieder versucht Emmett auszureden, Austin zu seinem dreizehnten Geburtstag ein solches Geschenk zu machen. „Emmett und Kathy haben dazu geneigt, ihn zu verwöhnen.“
    „Kann ich mir vorstellen. Das haben sie auch schon bei Kari gemacht – und ich kann Ihnen verraten, dass ihr das nicht gerade geholfen hat, auf eigenen Beinen zu stehen. Sie war völlig unvorbereitet auf das wahre Leben. Das kleinste Problem hat sie umgehauen.“ Er schnitt eine Grimasse. „Nicht, dass eine Teenagerschwangerschaft ein kleines Problem wäre, aber ich habe sie immerhin geheiratet und ihre Eltern haben sie in allem unterstützt – das ist mehr, als die meisten Mädchen in so einer Situation erwarten können.“
    Einen Moment lang sah Jenny ihn an, wobei ihr der Mund offen stand. Natürlich wusste sie, dass er mit der Tochter von Emmett und Kathy verheiratet gewesen war. Die beiden hatten ihr erzählt, dass er sich nach Karis Tod aus dem Staub gemacht hatte, um ein Stipendium an der Columbia anzunehmen, und nie mehr zurückgekehrt war. Nie hatten sie davon gesprochen, dass er seinen Pflichten nachgekommen war, wenn auch nur am Anfang, und dass er selbst zu dieser Zeit noch ein Teenager gewesen war.
    Sie kniff die Lippen zusammen. Selbst wenn mehr an der Geschichte dran war, als sie bisher gedacht hatte, war das noch lange keine Entschuldigung dafür, dass er sich jahrelang nicht um seinen Sohn gekümmert hatte. Aber zumindest schien er nicht das Monster zu sein, für das sie ihn gehalten

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