Verküsst & zugenäht!
waren – es roch nach seiner Jugend.
Beide Mannschaften wärmten sich auf, Jake bemerkte die vertrauten Teamfarben Grün und Gold und hielt nach Austin Ausschau. Zwischen der zweiten und dritten Base entdeckte er ihn, wo er gerade einen Ball fing, dann herumwirbelte und ihn zum ersten Baseman warf. Die Sitze füllten sich nach und nach, Jake ging zur Heimtribüne und suchte nach Jenny.
Ihre Freundin sah er zuerst, wahrscheinlich, weil Tasha um einiges größer und somit leichter zu sehen war. Jenny saß bei ihr.
Als er näherkam, stellte er fest, dass die beiden einen Platz neben Tasha freigehalten hatten. Er entschuldigte sich bei den Eltern, über die er hinüberstieg, bis er den Sitz erreicht hatte. „Hey“, sagte er. „Danke fürs Reservieren.“
„Kein Problem“, erwiderte die Rotblonde und klopfte auf die freie Fläche. „Ich bin Tasha. Sie können dafür jetzt meinen Platz freihalten, ich hole mir einen Hotdog und gehe auf die Toilette. Nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge“, fügte sie hinzu und stand auf. „Möchtest du auch was?“
Jenny schüttelte den Kopf. „Nö, danke.“
Tasha wandte sich an ihn. „Und Sie?“
„Hotdog wäre nicht schlecht“, sagte er und verstaute die Kamera unter der Bank. „Und vielleicht eine Cola, wenn Sie das alles tragen können.“
„Beachten Sie meine Taschen, Bradshaw. Ich bin eine gut vorbereitete Frau. Während Sie …“ Sie betrachtete ihn von Kopf bis Fuß, dann nickte sie entschieden. „Ja, Sie wirken wie ein Typ, der lieber alles wild gestapelt in den Händen trägt.“
„Tja, Ihnen kann man wohl nichts vormachen.“ Er fischte seine Geldbörse aus der Hosentasche und reichte ihr einen Zwanzigdollarschein. „Ich lade Sie ein.“
Sie sah ihn ausdruckslos an. „Hey, wie großzügig.“
„Man nennt mich nicht umsonst Gentleman Jake.“
Tasha warf Jenny einen Blick zu. „Sicher, dass du nichts willst, jetzt wo Mr Spendabel die Rechnung bezahlt?“
„Was soll’s. Dann lange ich eben mal richtig zu. Ich nehme eine Cola light.“
Jenny sah ihn zum ersten Mal direkt an und lächelte schief, wodurch ihre hohen Wangenknochen betont wurden.
„Wir wollen ja nicht, dass zu viel Kleingeld in Ihrer Tasche klimpert“, fügte sie hinzu.
Er nickte. „Sehr richtig. Möchten Sie dazu nicht vielleicht auch einen Hotdog?“
„Nein. Ich spare mir lieber meinen Hunger für Tashas Pizza nach dem Spiel auf.“
Er versuchte, kläglich dreinzublicken. „Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit, sie zu probieren.“
„Pech für Sie“, sagte Jenny.
„Dann sollten Sie sich uns anschließen“, meinte Tasha und sah auf ihre Armbanduhr. „Ich beeile mich mal besser, das Spiel fängt gleich an.“
Jake lehnte sich zurück, erfreut über die Einladung. Eine klare Andeutung und schon bekam man, was man wollte. Vermutlich sollte es ihm unangenehm sein, dass er sich mehr oder weniger selbst eingeladen hatte, aber Himmel noch mal, er hatte doch keine andere Wahl. Ein Pizzaessen mit der Mannschaft nach dem Spiel war eine einmalige Gelegenheit, Austin endlich näherzukommen.
Oder – viel wahrscheinlicher – eine weitere Gelegenheit für seinen Sohn, ihn links liegen zu lassen. Egal, einen Versuch war es allemal wert.
Er wandte sich Jenny zu, die er absichtlich bisher nicht allzu genau betrachtet hatte, doch jetzt konnte er nicht anders. Sie trug ein rosa-grün gestreiftes T-Shirt oder Oberteil oder wie zum Teufel Frauen so etwas nannten. Er wusste nur, dass der Stoff so dünn war, dass man die Umrisse eines pinkfarbenen BHs darunter erkennen konnte. Zwei Träger aus demselben Material verliefen über Kreuz vom tiefen Dekolleté bis zum großzügigen Rückenausschnitt. Der Saum gab nicht mal ansatzweise vor, den Bund ihrer Jeans erreichen zu wollen.
Letzteres zog besonders seine Aufmerksamkeit auf sich. Er konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie weich ihre Haut war, als er am Morgen den Arm um ihre Taille geschlungen hatte, aber daran wollte er nun wirklich nicht denken.
Er räusperte sich. „Wie machen sich die Bulldogs in der Saison bisher?“
„Zwei Siege, ein Unentschieden“, antwortete sie, den Blickaufs Spielfeld gerichtet. „Sie entwickeln sich zu einem richtig guten Team.“ Dann riss sie sich von welchem Anblick auch immer los und sah ihn an. „Das Unentschieden war gegen die Warriors, in den letzten zwei Jahren die Topmannschaft.“
„Yeah, ich habe das Training der Dogs gesehen. Austin ist richtig gut.“
Ihr Gesicht
Weitere Kostenlose Bücher