Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verküsst & zugenäht!

Verküsst & zugenäht!

Titel: Verküsst & zugenäht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
konnte es drehen und wenden, wie man wollte – er fühlte sich in diesem Moment tatsächlich nicht länger wie ein erwachsener Mann, sondern wie ein Schüler, der seinen Körper an dem eines Mädchens reiben wollte, nur weil es gut duftete.
    Man wusste schließlich, wie das für ihn ausgegangen war. Hastig biss er in den Hotdog. Sein Verstand sagte ihm zwar, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hatte, und doch …
    Auf keinen Fall würde er ein zweites Mal in diese Falle tappen.
    „Good game. Good game. Good game.“ Austin hätte am liebsten wie ein Verrückter laut aufgelacht, als er und die anderen vom Bulldog-Team an der gegnerischen Mannschaft vorbeigingen, jeden Spieler abklatschten und dabei Good game sangen. Es war ein gutes Spiel hoch vier gewesen. Sie hatten den Gegnern ernsthaft in den Hintern getreten und das letzte Inning mit sechs zu zwei gewonnen.
    Es machte ihm nicht mal was aus, dass sein alter Herr gekommen war. Okay, vielleicht war er sogar ein klitzekleines bisschen froh darüber. Der Typ war ganz schön ausgerastet. Er kannte sich mit Baseball aus und hatte jeden strategischen Spielzug sofort geschnallt, selbst wenn in dem Moment keine Base erlaufen oder kein Punkt geholt worden war. Mit seinen lauten Jubelschreien hatte er auch die anderen Eltern angesteckt und dann hatte er begonnen zu singen, wenn der Schlagmann sich bereit machte, es klang wie „Hey, batta, batta, batta“. Das war wahrscheinlich irgend so ein uraltes Ritual aus den Neunzigern, aber irgendwie cool, wie er sich eingestehen musste.
    Womöglich noch cooler war, dass Jake gesungen hatte: „Sling it in there, oh babe, oh babe!“ Und zwar immer dann, wenn er, Austin, einen Ball zum Basemann warf. Dann brüllte sein Vater jedes Mal: „Way to go, Austin!“ Bei den drei Malen, die er gescheitert war, schrie er: „Guter Versuch!“
    Und dann diese Fotogeschichte! Das war noch mal eine ganz andere Nummer.
    In der Endphase des dritten Innings war sein alter Herr mit einer beeindruckend aussehenden Kamera um den Hals von der Tribüne geklettert und tauchte dann einfach überall auf, die Kamera offenbar eine Verlängerung seines Auges, mit einer Hand das lange Objektiv haltend. Immer wenn Jake – wie Austin ihn inzwischen für sich nannte, weil er auf keinen Fall jemals Dad zu ihm sagen würde – irgendwo in der Nähe war, hörte man ein konstantes Klick-Klick-Klick.
    Der Typ war auch parallel zu den Foullinien auf und ab marschiert und zwischendurch in die Hocke gegangen. Einmal, als Daniels sich im sechsten Inning auf die dritte Base warf, hatte Jake sich sogar auf den Bauch gelegt und sich mit den Ellbogen im Gras abgestützt.
    Ein Wunder, dass er nicht auf den verdammten Backstop geklettert war, um ein paar Fotos aus der Vogelperspektive zu schießen.
    Seine Freunde fanden das extrem klasse und sagten, dass sie sich gut vorstellen könnten, wie er hinter Tigern und allem Möglichen im Dschungel her war. Unter gewissen Umständen – unter Folter beispielsweise – hätte er eventuell zugegeben, dass er die ganze Sache selbst ziemlich klasse fand.
    Eventuell.
    Kaum waren sie in den Wagen gestiegen, drehte Jenny sich zu Tasha um und kniff sie in den Arm. „Was zum Teufel sollte das?“
    „Hm?“ Tasha blinzelte. „Was sollte was?“
    „Dieser ganze Mist von wegen lass ihn uns teilen und in die Mitte setzen?“
    „Ich dachte, das wäre …“ Tasha sah sie verblüfft an. „Dann findest du ihn also nicht toll?“
    Jenny stieß ungläubig die Luft aus. „Natürlich finde ich ihn toll – ich meine, hast du dir den Typ mal angesehen? Er findet mich aber nicht toll. Und deswegen war diese ganze Sache mit dem Zusammenrücken ziemlich peinlich.“
    „Also bitte. Ich habe doch gesehen, wie er dich im ‚The Anchor‘ angestarrt hat – ganz zu schweigen davon, dass er schon praktisch auf deinem Schoß gesessen hat, bevor ich ihn rüberrutschen ließ – er findet dich definitiv gut.“
    „Nein, wirklich nicht.“ Auf keinen Fall wollte sie seinen Three-Stooges-Kommentar vom Morgen wiederholen, deswegen sagte sie: „Das denkst du nur. Er findet mich amüsant.“
    Entrüstung zeichnete sich auf Tashas Gesicht ab und Jenny fuhr schnell und mit erstaunlich glaubwürdigem Desinteresse in der Stimme fort: „Es gibt nur einen Grund, wieso ich Bradshaw irgendwie heiß finde – davon abgesehen, dass er nun mal wirklich heiß ist. Ich habe eine peinlich lange Trockenperiode hinter mir. Diese Gegend hat nun mal nicht besonders

Weitere Kostenlose Bücher