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Verküsst & zugenäht!

Verküsst & zugenäht!

Titel: Verküsst & zugenäht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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die Küche betrat, hörte sie das ohrenbetäubende Ballern von Austins Halo XBox. Er krähte gerade: „Du bist tot!“
    Da sie annahm, dass er mit Bailey sprach, ging sie ins Wohnzimmer, um die beiden zu begrüßen, doch es war Jakes Stimme, die murrte: „In deinen Träumen vielleicht. Du spielst hier mit dem Meister!“
    Jenny blieb wie angewurzelt stehen. Na großartig . Jake war der letzte Mensch, den sie jetzt sehen wollte, aber sie hatte ihn schließlich gebeten, sich während ihrer Abwesenheit um Austin zu kümmern – was also sollte sie sagen? Verschwinde verflucht noch mal aus meinem Haus, ich hab keine Lust, mich heute mit dir abzugeben?
    Mit einem Mal schien ihre Handtasche hundert Kilo zu wiegen. Sie trottete ins Wohnzimmer. „Hey“, sagte sie und versuchte fröhlich zu klingen, was kläglich misslang. „Ich bin wieder da.“
    „Hey“, erwiderte Austin, ohne den Blick vom Fernsehschirm zu nehmen. Er tat etwas, das ein Gewehr losfeuernließ, und irgendein Charakter starb, worauf er triumphierend lachte. „Ja! Hab dich gegrillt! Wer ist jetzt der Meister?“
    Jake achtete gar nicht auf ihn, sondern runzelte die Stirn und sah sie an. „Du siehst nicht besonders ausgeruht für jemanden aus, der einen Tag im Wellnesscenter oder beim Shoppen oder was weiß ich wie verbracht hat. Genau genommen siehst du beschissen aus.“
    Austin riss den Mund auf und starrte ihn an. „Echt jetzt, Alter! Das ist nicht witzig. Sie war im Gefängnis.“
    „Wie bitte?“ Jake war perplex.
    „Sie war den ganzen Tag in Monroe, Mann.“ Austins Ton klang, als würde er mit einem geistig Behinderten reden. „Und hat ihren Dad besucht. Himmel.“ Er sah Jake böse an, dann blickte er auf seine Uhr, dann zu ihr. „Eigentlich bin ich mit ein paar Kumpels verabredet, wir wollten ein Mini-Flipper-Turnier im ‚Bella T’s‘ machen, aber wenn ich lieber hierbleiben soll …“
    „Nein.“ Jenny schüttelte den Kopf. Sie wollte nichts anderes, als eine Weile allein sein.
    „Bist du sicher? Ich kann echt bleiben.“
    „Nein. Geh. Mach sie fertig.“
    „Okay, wenn du meinst. Hausaufgaben hab ich schon erledigt.“ Er deutete mit dem Kinn auf Jake. „Der Grinch hier hat mich dazu gezwungen, bevor er für ein Spielchen bereit war.“ Er sprang auf und lief Richtung Küche. „Ich bin um neun wieder da, okay?“
    Von einer Sekunde auf die andere schien er sich in Luft aufgelöst zu haben, kurz darauf knallte die Hintertür zu.
    Sie sah Jake an. „Danke, dass du bei ihm geblieben bist und dafür gesorgt hast, dass er die Hausaufgaben macht.“ Sie war außerordentlich froh, sich an diesem Abend zumindest darum nicht mehr kümmern zu müssen.
    Er durchquerte den Raum. „Wieso hast du mir nicht gesagt,wo du hingehst? Andererseits, warum solltest du? Du siehst aus, wie durch den Fleischwolf gedreht. Hunger? Ich könnte dir was kochen.“
    Allein beim Gedanken an Essen wurde ihr übel. „Nein, ich habe wirklich keinen Hunger.“
    „Wie wäre es dann mit einem entspannenden Glas Wein?“ Dieser Vorschlag erweckte schon eher ihr Interesse. „Das wäre vielleicht nicht schlecht.“
    „Ähm, hast du welchen?“
    Bei seiner verlegenen Frage musste sie lächeln. „Im Regal über dem Besenschrank.“
    Er ging in die Küche und sie schleuderte die Schuhe von den Füßen und ließ sich aufs Sofa fallen. Dann knipste sie mit der Fernbedienung den Fernseher aus, den Austin angelassen hatte, und seufzte erleichtert, als der blaue Bildschirm dunkel wurde.
    Jake war kurz darauf mit zwei der extragroßen Gläser zurück, die sie so gut wie nie benutzte, beide großzügig gefüllt bis zum Rand mit Chardonnay. Er reichte ihr eins. Sie trank einen Schluck, spürte, wie sich Wärme in ihrem Magen ausbreitete, nippte noch einmal an dem Wein und sah Jake über den Glasrand an. „Danke.“
    „Wann hast du zum letzten Mal etwas gegessen? Bis du sicher, dass du nichts möchtest?“
    Den ersten Teil der Frage ignorierte sie und nahm stattdessen einen weiteren großen Schluck. Sie spürte, wie ihr Blut angenehm zu pulsieren begann und endlich die Spannung von ihr abfiel. „Später vielleicht.“
    Achselzuckend setzte er sich ans andere Ende der Couch. „Du hattest bestimmt einen ziemlich schweren Tag.“
    „Das könnte man so sagen.“ Sie lachte freudlos. Als sie das Glas erneut hob, meldete sich eine leise Stimme in ihrem Kopf, die sie aufforderte, langsam zu machen, doch sie hörte nicht hin. Schließlich war sie jetzt zu Hause, auf der

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