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Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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zufälliger Reihenfolge an die Oberfläche kamen, verwirrten sie. So zufällig, dass sie keinen Sinn ergaben. »Stört es dich, dass ich mich nicht an unsere gemeinsame Zeit erinnere?«
    Lyssa fühlte seine Lippen, die sich auf ihr Haar pressten.
    »Ich wünschte, du könntest dich erinnern«, gab er zu und zog sie enger an sich. »Aber wir werden neue Erinnerungen erschaffen.«
    Lyssa begrub das Gesicht an seinem Brustkorb und fühlte den unnatürlich intensiven Sog des Schlafs, der durch starke Medikamente hervorgerufen wird.
    Kurz bevor sie das Bewusstsein verlor, fiel ihr wieder ein, was sie vergessen hatte, und für einen kurzen Moment flackerte Panik in ihr auf. Sie hatte Chad dieses Wochenende versprochen.
    Dann nahm sie nichts mehr wahr.
    Es war immer verdammt hart, aus den Tiefen eines durch Medikamente hervorgerufenen Schlafs aufzutauchen, aber heute war es nicht so schlimm wie sonst. Oder zumindest redete sich Lyssa das ein, als JB s beharrliches Gemaule sie weckte. Mit geschlossenen Augen schmiegte sie sich noch tiefer in die Wärme der Decke und stellte fest, dass sie sich an Chenille schmiegte. Das konnte nur eines bedeuten – sie hatte wieder auf dem Sofa geschlafen. Nur dort hatte sie eine Chenilledecke herumliegen.
    Dass sie auf dem Sofa aufwachte, bedeutete … es war alles nur ein Traum gewesen.
    Aidan.
    Sie stieß den angehaltenen Atem tief aus, erleichtert und traurig zugleich. Endlich erinnerte sie sich in lebhaften Einzelheiten an einen Traum, was toll war, aber Aidan war auch toll. Zumindest machte er den Eindruck, toll zu sein. Und er existierte nicht wirklich.
    JB setzte sein ungeduldiges Kneten ihres Oberschenkels fort. Sie reagierte auf diesen Wink und schlug die Augen auf. Die Morgensonne tauchte das Zimmer in helles Licht. Sie seufzte wieder, und der Geruch von frischem Kaffee drang in ihre Nase. Lyssa drehte den Kopf um und hielt nach ihrer Mutter Ausschau, erstarrte dann jedoch schlagartig, und ihr Atem stockte.
    Vielleicht zwei oder drei Meter entfernt bot sich ihr ein Anblick, der sie mit Ehrfurcht erfüllte. Mitten in ihrem Wohnzimmer stand Aidan mit weit gespreizten Beinen, und auf seinem kräftigen Rücken glitzerte ein dünner Schweißfilm, während sich sein Körper geschmeidig durch eine Reihe von Bewegungen wand, die nach Tai Chi aussahen. Mit einem beträchtlichen Unterschied – Aidan hielt ein massives Schwert, das so ähnlich aussah, wie sie sich Excalibur vorstellte. Ihr Couchtisch war zur Seite gerückt worden, um Platz für seine Ausfälle und das Schwingen der funkelnden Klinge zu machen.
    Sie beobachtete ihn mit offenem Mund und war erstaunt über die Schönheit seines Muskelspiels und die Kraft, mit der er mühelos dieses Schwert hielt, das unglaublich schwer aussah. Er warf es lässig von einer Hand in die andere, trainierte diese Seite und legte mit dem anderen Arm dieselbe Fertigkeit an den Tag, die sie schon an seinem bevorzugten Arm bewundert hatte. Er bewegte sich vollkommen lautlos. Nicht mal der rasche Schwung der Klinge beeinträchtigte die friedliche Stille des Morgens.
    Während sie ihn mit zunehmender Erregung bewunderte, fragte sich Lyssa, warum ihr der Anblick eines Fremden mit einem heimtückischen Schwert keinen Mordsschreck einjagte. Stattdessen machte es sie an. Und zwar ernstlich .
    In dem Moment drehte sich Aidan um, seine blauen Augen fingen ihren Blick auf, und die enorme Konzentration auf seinen Zügen schmolz zu einem verheerend verruchten Lächeln dahin. Er zwinkerte ihr zu, räucherte damit jede Gehirnzelle aus, die sie besaß, und setzte sein Training fort.
    »Guten Morgen, Baby«, murmelte er, und seine Stimme klang noch nicht einmal atemlos.
    »Hallo«, flüsterte sie zurück, bezaubert von der Schönheit seines gestählten Kriegerkörpers und dem Gefühl von Zufriedenheit, das sie bei diesem Kosewort überkam. Er war der Inbegriff reiner, hocherotischer Männlichkeit, und seine Sinnlichkeit erinnerte sie daran, dass sie eine Frau war, mit Bedürfnissen, die durch ihre chronische Erschöpfung lange unterdrückt worden waren. Ihre Brustwarzen wurden straff und hart und schmerzten. Ihre Haut rötete sich, ihr wurde heiß, und sein Fieber fiel ihr wieder ein. »Wie fühlst du dich?«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Prima. Und wenn du mich noch länger so ansiehst, werde ich dir zeigen, wie prima ich mich fühle.«
    Ein Schauer durchlief sie. »Versprechen, nichts als leere Versprechen«, neckte sie ihn mit heiserer Stimme.
    »Führe mich

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