Verlangen
mit unverkennbarem Eifer aus. »Wer ist Aidan?«
Lyssa dachte einen Moment lang darüber nach, und da sie schelmisch aufgelegt war, schwenkte sie die Hüften und streifte damit Aidans Schwanz.
Er stieß den Atem zischend durch die Zähne aus und ließ sie los.
»Ich bin fällig für eine kalte Dusche«, murrte er und machte sich auf den Weg zur Treppe. »Dafür wirst du mir später büßen.«
Lyssa sagte lachend ins Telefon: »Er ist ein alter Freund von mir.«
»Woher kommt er? Es klingt, als sei er Ire.«
»Ein herrlicher Klang, findest du nicht auch? Ich habe mich schon immer für Männer begeistert, die einen Akzent haben.«
»Warum bin ich ihm nie begegnet?«, fragte Cathy in anklagendem Ton.
»Eine Fernbeziehung. Außerdem bin ich alt genug, um Freunde zu haben, die du nicht erst auf Herz und Nieren prüfst.«
»Ich will ihn kennenlernen.«
»Das war mir schon klar.« Lyssa blickte zu der Uhr auf. »Oh, Mist! Es ist zehn. Ich werde in der Praxis erwartet. Ich muss jetzt los.«
»Lyssa Ann Bates! Du kannst nicht einfach …«
Lyssa beendete das Gespräch, drehte sich zu schnell um und stieß dabei gegen ihre Handtasche, die auf den Boden fiel. Sie hob sie auf und wollte sie gerade auf die Anrichte werfen, als ein funkelndes farbiges Licht ihren Blick auf sich zog. In dem Moment bemerkte sie einen schmalen, mit Edelsteinen besetzten Band auf der Ablage unter dem Frühstückstisch. Im ersten Augenblick konnte sie ihn nur ehrfürchtig anstarren. Dann umklammerte sie ihre Handtasche mit einer Hand fester, während sie mit der anderen zaghaft nach dem Buch griff. Als sie es hochhob, kam unter diesem Buch ein weiteres zum Vorschein, doch dem zweiten Band fehlten die Verzierungen. Er hatte nur einen abgenutzten Einband aus einem lederähnlichen Material.
Sie war keine Juwelierin und besaß nicht einmal besonders viele Schmuckstücke, aber sie wusste, dass sie etwas von unschätzbarem Wert anstarrte. Sie wusste es ganz einfach.
Als sie das Alter des seltsamen Papiers zu schätzen versuchte, das sich fast wie Stoff anfühlte, und den fremdländischen Text sah, fragte sich Lyssa unwillkürlich, was diese Bücher außerhalb eines Museums zu suchen hatten. Sie untersuchte jede Seite des edelsteinbesetzten Bandes, ließ ihre Fingerspitzen über jede Illustration gleiten und verstand überhaupt nichts. Doch der Wert der beiden Bücher war eine feste Größe in ihrem Kopf, und das führte zu einer beunruhigenden Frage: Was hatten diese beiden Bücher bei Aidan zu suchen?
Plötzlich wurde ihr klar, wie merkwürdig dieses unangekündigte Erscheinen vor ihrer Tür gewesen war. Fiebrig und ohne Gepäck, in Kleidungsstücken, die ihm viel zu groß waren, und dazu kam noch der Umstand, dass er sich über sich selbst ausschwieg. Es traf sie mit solcher Wucht, dass sie keuchte und sich an den Frühstückstisch lehnen musste.
Wer zum Teufel war der schwertschwingende Mann, der unter ihrer Dusche stand, und was wollte er von ihr?
9
Fest entschlossen, ihr grandioses Problem frontal in Angriff zu nehmen, sprang Lyssa jeweils zwei Stufen auf einmal hoch. Sie sprintete gerade rechtzeitig in ihr Zimmer, um einen noch nassen Aidan vorzufinden, der nackt aus dem Badezimmer kam und die Arme gehoben hatte, um sich das Haar mit dem Handtuch trocken zu reiben. Das Spiel seiner Brust- und Bauchmuskulatur machte ihr den Mund wässrig. Ruckartig kam sie zum Stehen. »Ich … du … du bist … o Mann …mjam mjam …«
Sie verhaspelte sich und schwieg, als er vor ihren Augen steif wurde.
Er stieß einen Seufzer aus, und seine Arme fielen an den Seiten hinunter. »Davon habe ich mich doch gerade erst befreit.«
Sie schluckte schwer, und eine Flut von Bildern, wie er das getan haben könnte, bestürmte sie. Wasser, das herunterprasselte, glitschige, eingeseifte Hände, die seinen pulsierenden Schaft streichelten und in einen primitiven Rhythmus übergingen, bis er seine Lust in den Abfluss spritzte. Sie wusste, wie sich dieser wunderbare Schwanz in ihren Händen anfühlte, wie dick und schwer er war, wenn er erigiert war. Mist, er sah sogar toll aus, ehe man Hand anlegte. Wie viele Männer konnten das schon von ihrem besten Stück behaupten?
Er hat einen kleinen Leberfleck auf der rechten Hüfte.
Ihr Blick flog zu der Stelle, und beim Anblick des winzigen braunen Mals sprang ihr Mund auf. Dann riss sie sich zusammen. Sie könnte es unter der Dusche bemerkt haben. Es hatte nichts zu bedeuten, dass sie sich daran erinnerte.
»Mach
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