Verlangen, das für immer brennt
Bad kam, stand er mit dem Rücken zu ihr am Fenster und sah aufs Meer hinaus. Er wagte es nicht, sich umzudrehen, doch Hattie trat einfach neben ihn. Zu seiner Überraschung bemerkte er im Augenwinkel, dass sie noch vollständig bekleidet war.
Achselzuckend und mit einem verzagten Lächeln auf den Lippen sah sie zu ihm auf. „Ich komme alleine nicht aus dem Kleid. Kannst du mir bitte helfen?“
Grundgütiger. Sie wandte ihm den Rücken zu. Mit zitternden Händen öffnete er Zentimeter für Zentimeter den langen Reißverschluss. Die sexy Dessous, die darunter zum Vorschein kamen, hätten wohl jeden Mann zum Träumen verleitet. Luc räusperte sich mühsam. „Muss ich …“
Hattie nickte. „Ja, auch das Bustier, bitte.“
Er brauchte eine Ewigkeit, um die lange Knopfreihe zu öffnen. Dann glitt der zarte Stoff auseinander und gab die weiche, blasse Haut frei, die Luc auch nach all den Jahren noch in so lebhafter Erinnerung hatte. Die Haut, über die er einst seine Zunge hatte gleiten lassen und … Luc schüttelte entschlossen die Gedanken ab, die ihm durch den Kopf spukten, und trat zurück. „Fertig“, stieß er hervor.
Hattie hielt das Kleid mit eisernem Griff vor ihrer Brust fest und nickte wortlos. Dann eilte sie in Richtung des sicheren Badezimmers. Doch sie blieb mit dem Fuß am Bettvorleger hängen, und als sie ins Stolpern geriet, fing Luc sie instinktiv auf. Von hinten schlang er die Arme um sie, und seine Hände gerieten in gefährliches Terrain.
Weiche, volle Brüste. Hervorstehende Brustspitzen, die förmlich nach seiner Berührung zu schreien schienen. Für einen kurzen Moment drohte die Erregung Luc zu überwältigen, und ihm wurde schwarz vor Augen. Hattie hingegen erstarrte wie ein Tier in Todesangst.
Luc neigte den Kopf und strich ihr mit den Lippen über den Hals. „Deine Haut ist so weich“, flüsterte er. Dann umschloss er ihre Brüste, von denen er in den letzten zehn Jahren so oft geträumt hatte, ein wenig fester.
Hattie ließ den Kopf gegen seine Schulter sinken. „Luc …“
Und dieses eine Wort reichte, um den Damm in ihm brechen zu lassen. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, befreite er Kleid und Bustier aus Hatties Griff und schob den Stoff nach unten. Dann begann er, mit langsamen, kreisenden Bewegungen ihre Brüste zu liebkosen. „Sag, dass du mich willst, Hattie.“
„Ich will dich doch, Luc, aber …“
Aber. Das eine Wort, das er nicht hören wollte. Er ließ seine Hand zwischen ihre Beine gleiten, und Hattie keuchte auf.
Er fing an, an ihrem Ohrläppchen zu knabbern. „Aber?“, fragte er leise nach.
„Ich glaube einfach nicht, dass wir schon bereit sind.“ Ihr geflüsterter Protest erreichte sein Bewusstsein kaum. Anstelle einer Antwort drückte er seine harte Männlichkeit gegen ihren Po. „Glaub mir, Hattie, ich bin mehr als bereit.“
Doch gerade, als er glaubte, das Paradies sei zum Greifen nahe, drang lautes Gelächter aus dem Nebenzimmer und holte ihn schlagartig in die Realität zurück. Er fluchte frustriert und ließ Hattie los. „Tut mir leid“, sagte er noch. Doch sie drehte sich nicht einmal um, sondern hastete nur wortlos ins Badezimmer.
Hattie rauschte das Blut in den Ohren. Ein Blick in den Spiegel verriet ihr, dass sie feuerrot war. Gerade eben war sie kurz davor gewesen, ihren Mann aufs Bett zu drücken und hemmungslos über ihn herzufallen. Seine Hände auf ihrer bloßen Haut waren das Erregendste gewesen, was sie seit zehn Jahren empfunden hatte. Und sie hatte nicht gerade enthaltsam gelebt.
Erst beim dritten Versuch gelang es ihr, ihre lavendelfarbene Bluse zuzuknöpfen. Zusammen mit der cremefarbenen Leinenhose war sie Teil ihrer neuen, fast schon lächerlich teuren Reisegarderobe, die in zwei großen Vuitton-Koffern verstaut war.
Während sie sich frisch machte, grübelte sie, was Luc wohl empfunden haben mochte. Hatte er denn überhaupt noch Gefühle für sie, oder ging es ihm einfach nur um Sex? Ach, was machte sie sich vor: Natürlich ging es ihm nur um Sex! Er war ein erwachsener Mann und hatte sich fest im Griff. Nur, weil er sie nackt gesehen hatte, würde er ganz sicher nicht ins Wanken geraten und sich eine richtige Beziehung wünschen.
Ganz offensichtlich hatte er aus der Vergangenheit gelernt und würde nicht zulassen, dass Hattie ihn noch einmal verletzte. Und wer konnte es ihm verübeln? Sie hatte ihre Chance gehabt und vertan. Heute war sie sich sicher, dass Luc sein Geld niemals genutzt hätte, um Macht über
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