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Verlangen, das für immer brennt

Verlangen, das für immer brennt

Titel: Verlangen, das für immer brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maynard
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hindurch an der samtigen Haut an ihrem Bauch.
    Sie schob die Hände in sein Haar und zog ihn näher an sich. Das Begehren erfasste ihn mit der Gewalt einer Sturmflut. Doch die Ernüchterung folgte auf dem Fuße.
    Ganz plötzlich löste sich Hattie von ihm. Ihr Haar war zerzaust, und ihre Augen glänzten noch vor Erregung. Doch an ihrer Miene konnte er ablesen, dass es vorbei war. Er erhob sich, wollte sie wieder umarmen, doch sie wich zurück. „Bitte, gib mir etwas Zeit“, flüsterte sie mit erstickter Stimme. „Hier geht es nicht mehr nur um mich. Ich muss auch an das Baby denken. Ich kann mir keine Fehler mehr leisten.“
    „Fehler?“, wiederholte er wie betäubt. Eine unerträglich kalte Eisschicht umschloss sein Herz. Doch entgegen seiner Gefühle zuckte er unbekümmert mit den Schultern. „Verzeih mir. Ich habe mich von der Stimmung hinreißen lassen. Aber du hast natürlich recht. Wir sind erwachsen und sollten unseren Kopf benutzen. Wir hatten einen langen Tag, da kann so etwas schon mal passieren.“
    Sie schlang schützend die Arme um ihren Oberkörper, und einen Moment lang war er sich fast sicher, dass sie etwas sehr Bedeutsames sagen würde.
    Doch sie schwieg. Und dann ließ sie ihn zum zweiten Mal an diesem Tag einfach stehen.
    Falls Hattie überhaupt geschlafen hatte, dann nur unruhig und minutenweise. Als um halb neun der Wecker klingelte, schmerzte ihr ganzer Körper vor Müdigkeit.
    Um Viertel nach neun hatte sie gepackt und saß reisefertig auf dem Bett. In der Küche wartete das Frühstück auf sie, doch beim bloßen Gedanken an Essen wurde ihr übel. Ihr Magen krampfte, und ihr Mund war trocken vor Verzweiflung.
    Als Luc um kurz vor zehn an ihre Tür klopfte, öffnete sie mit gespielter Gelassenheit. „Guten Morgen.“
    Als Antwort hielt er ihr schweigend eine Tasse Kaffee hin. Schwarz mit etwas Zucker – genauso, wie sie ihn mochte. Luc wirkte völlig in sich gekehrt, und die tiefen Schatten unter seinen Augen verrieten, dass auch er kaum geschlafen hatte.
    Er hob ihre beiden Koffer an und sagte: „Der Hubschrauber landet gleich. Wenn du möchtest, kannst du hier warten, bis der Pilot und ich das Gepäck eingeladen haben. Ich hole dich dann.“
    Minuten später saß Hattie neben Luc in dem Helikopter, der sich leicht schwankend in die Luft erhob. Als die Insel unter ihnen im glitzernden Meer immer kleiner wurde, musste Hattie ihre Tränen wegblinzeln. Eigentlich war es wirklich eine Märchenhochzeit gewesen. Nur dass dieses Märchen eine denkbar unromantische Vorgeschichte hatte.
    Zum Glück war es im Hubschrauber so laut, dass sie sich nicht unterhalten konnten. Doch auch, nachdem sie in Miami in ein Flugzeug umgestiegen waren, sprachen sie kaum. Die meiste Zeit über schlief Hattie, und wenn nicht, dann tat sie so, als würde sie konzentriert aus dem Fenster schauen. Luc vertiefte sich währenddessen in eine Wirtschaftszeitung, von der er kaum einmal aufblickte.
    Als sie in Key West landeten, war Hattie todmüde, deprimiert und sehnte sich unendlich nach Deedee.
    Der Flughafen war winzig, und so dauerte es nicht lange, bis sie ihr Gepäck eingesammelt und ihren Mietwagen abgeholt hatten. Luc hatte sich für ein feuerrotes Cabrio entschieden. Als sie trotz mehrerer Versuche einsehen mussten, dass ihr Gepäck nicht in den Kofferraum passte, lockerte sich die Stimmung zum ersten Mal an diesem Tag. Während Luc verschwand, um den Wagen gegen eine geräumigere Limousine einzutauschen, fällte Hattie eine Entscheidung. Ja, die vergangene Nacht war ein Fehler gewesen. Und sie beide wussten das auch. Aber sie konnten einander nicht für immer ignorieren. Es war an der Zeit für einen Neuanfang.
    Als Luc mit den Schlüsseln zurückkam, rang sie sich ein Lächeln ab. „Tut mir leid, dass das mit dem Cabrio nicht geklappt hat. Das war wirklich ein tolles Auto.“
    Während Luc den letzten Koffer auf dem Rücksitz verstaute, erwiderte er: „Tja, was soll’s. Inzwischen sind wir ja sowieso eher die Klientel für eine Familienkutsche als für einen roten Flitzer.“
    Luc schien schon häufiger auf Key West gewesen zu sein, denn er verzichtete darauf, das Navi einzustellen, und fuhr zielsicher los. Als er schließlich vor einer bezaubernden kleinen Villa im Kolonialstil anhielt, war Hattie ebenso erstaunt wie erfreut. Lucs Wahl gefiel ihr tausendmal besser als ein unpersönliches Hotel.
    Das Holzhaus war blassgrün gestrichen, mit weißen Stilelementen versehen und lag in einem üppigen

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