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Verlangen das wie Feuer brennt

Verlangen das wie Feuer brennt

Titel: Verlangen das wie Feuer brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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dir das Geld, das du zur Überbrückung brauchst, bis du wieder festen Boden unter den Füßen hast.“
    Zu ihrem eigenen Entsetzen schien Lauren das alles irgendwie recht vernünftig. Sie stand auf und ging unruhig im Zimmer hin und her. „Ich will dein Geld nicht. Alles, was ich brauche, ist Zeit.“
    „Von mir aus kann ich es dir auch leihen, wenn es dir dann leichter fällt. Eine halbe Million brauchst du, richtig?“
    Sie spielte mit dem Schultergurt ihrer Tasche und dachte dabei an den Ring. Dass Jason ihr Geld anbot, machte die ganze Sache schrecklich. „Willst du wissen, was du tun müsstest, damit ich mich besser fühle?“
    „Was denn?“, fragte er und trat hinter sie, ohne sie zu berühren. „Was auch immer es ist …“
    Lauren wandte sich um und sah ihm ins Gesicht. „Mitsamt deinem ganzen Geld verschwinden.“
    „Okay, okay, ich habe verstanden. Anscheinend hast du kein Interesse, deine Firma zu retten.“
    Wütend holte Lauren den Ring aus der Tasche. „Stimmt nicht! Aber ich brauche keine Almosen.“
    „Von einem Almosen kann gar keine Rede sein. Es ist ein Deal, der beiden Seiten Vorteile bietet.“
    Sie drückte die Schatulle gegen seine Brust. „Wieso soll dein wichtiger Kunde überhaupt mitbekommen, dass das Baby von dir ist? Wir brauchen es doch nicht an die große Glocke zu hängen.“
    Jason atmete tief ein. „Auf keinen Fall werde ich mein Kind verleugnen, nicht einen einzigen Tag in meinem Leben. Es mag ja stimmen, dass ich ehrgeizig bin, aber alles hat seine Grenzen. Und so weit würde ich nie gehen!“
    In der Hand noch immer die Schatulle, fuhr sich Lauren mit dem Handrücken über die Stirn. „Das ist alles ein bisschen viel auf einmal. Ich weiß einfach nicht …“
    Aufmunternd legte Jason ihr die Hand auf die Schulter. „Dann lassen wir das jetzt.“ Er begann, ihr den Nacken zu massieren. „Außerdem haben wir Wichtigeres vor: Pläne machen für die Zeit, wenn das Baby da ist. Nach der Arbeit hole ich dich ab.“
    Lauren kostete es einige Mühe, sich nicht einlullen zu lassen, denn Jason bot ihr Zärtlichkeiten, Trost – und Hilfe.
    Sie war so verspannt, dass ihr beinahe der ganze Körper wehtat. „Könntest du vielleicht aufhören, mit mir im Befehlston zu reden?“
    Jason strich ihr von den Schultern über die Arme nach unten, nahm ihr das Ringkästchen aus der Hand und stellte es auf den Schreibtisch. Dann verschränkte er seine Finger mit ihren – die erste wirklich verbindende Geste zwischen ihnen, seit sie vor vier Monaten miteinander geschlafen hatten. „Okay, dann eben so: Möchtest du heute Abend mit mir essen gehen?“
    „Um Pläne für das Baby zu machen“, schränkte sie ein.
    Jason nickte und hielt dabei weiter ihre Hand – ohne sich zu bewegen oder Lauren zu bedrängen. Es stand einfach nur da.
    Was für eine Versuchung! Dabei sollte ich es besser wissen, dachte sie. Aber wir müssen wirklich dringend miteinander reden. Schließlich konnte sie ihm nicht ewig aus dem Weg gehen. „Also gut, hol mich um sieben zu Hause ab.“
    Als sie ihm nachsah, wie er das Büro verließ, fragte sie sich, ob sie vielleicht eben einen noch größeren Fehler gemacht hatte als nur den, den Ring nicht zurückzugeben …

3. KAPITEL
    Mit dem Telefon zwischen Kopf und Schulter geklemmt versuchte Lauren, ihre violetten Stiefel anzuziehen. „Hallo Mom“, sagte sie und ließ sich auf die Bettkante sinken. „Was gibt es denn?“
    „Lauren, Schätzchen, ich versuche ständig, dich zu erreichen, aber du gehst an kein Telefon: nicht im Büro, nicht zu Hause und auch nicht ans Handy!“ Lauren spürte förmlich, wie ihre Mutter am anderen Ende der Leitung ruhelos auf und ab ging. Immer, wenn Jacqueline Presley aufgeregt war, hörte man ihren typischen nordostamerikanischen Akzent. „Allmählich glaube ich, du weichst mir aus!“
    „Wie kannst du das von mir denken?“ Erst vor wenigen Tagen hatte Lauren mit ihrer Mutter gesprochen. Seitdem waren auf dem Handy siebenunddreißig Anrufe von ihr eingegangen.
    Selbst wenn alles normal lief, hatte Lauren Schwierigkeiten, mit den ausgeprägten Stimmungsschwankungen ihrer Mutter umzugehen. Auf Phasen übertriebener Lebhaftigkeit folgten immer wieder Zeiten, in denen sie sich über alles beschwerte.
    „Ich weiß ja gar nicht, was du im Augenblick so treibst. In letzter Zeit kriege ich fast nichts mehr von deinem Leben mit.“ Eine Pause entstand. Holte ihre Mutter Luft? Oder sammelte sie ihre Gedanken? „Hast du mit deinem Vater

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