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Verlangen unter falschem Namen

Verlangen unter falschem Namen

Titel: Verlangen unter falschem Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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bloß mit ihm los? Seit Wochen war er nun schon schlecht gelaunt und leicht reizbar. Seit zwei Monaten, um genau zu sein …
    Er erstarrte und schob die immer noch lebendige Erinnerung an jene Nacht von sich. Glücklicherweise entdeckte er gleich darauf seinen Freund Caleb Cameron, der mit seiner Frau Maggie auf ihn zukam. Ihr langes rotes Haar versetzte ihm allerdings umgehend einen Stich, obwohl es lockig war und nicht einmal die gleiche Tönung hatte wie Caras. Energisch schob er jeden Gedanken an sie von sich und begrüßte seinen Freund herzlich, bevor er dessen Frau links und rechts auf die Wange küsste. Sie war hochschwanger mit ihrem zweiten Kind und ergriff nach der Begrüßung Vicenzos Hände.
    „Wir haben uns so lange nicht gesehen, und es hat uns sehr leidgetan, dass wir nicht zu Allegras Beerdigung kommen konnten. Es war bestimmt schlimm für dich und deinen Vater.“
    Vicenzo rührte ihre Beileidsbekundung und beobachtete bewegt, wie liebevoll sich Cameron um seine schwangere Frau kümmerte. Bestimmt waren die beiden sehr glücklich. Doch Vicenzo wusste, dass eine Ehe für ihn nicht infrage kam.
    Einige Minuten später lenkte Maggie die Aufmerksamkeit der beiden Männer auf gemeinsame Bekannte, die gerade ankamen. Als Vicenzo zur Tür blickte, sah er langes rotes Haar und ein Gesicht mit vornehmer Blässe. Unmittelbar danach wurde es scheinbar ganz still um ihn, als würden die Menschen im Raum verstummen. Er bekam eine Gänsehaut, und sein Herz klopfte wie wild. Das konnte doch nicht wahr sein! Das war doch nicht Cara? Sah er etwa schon Gespenster? Gut möglich. Schließlich dachte er ohne Unterlass an sie, seitdem er vor einer Stunde das Flugzeug verlassen hatte. Auch Maggie mit ihren roten Haaren hatte ihn gerade eben noch an sie erinnert. Nur mit Mühe konzentrierte er sich wieder auf das Gespräch mit Caleb und Maggie.
    Cara entdeckte ihn sofort. Und augenblicklich schlug ihr das Herz bis zum Hals. Er hatte ihr den Rücken zugewandt, aber sie hätte ihn überall wiedererkannt. Seine große Erscheinung, die so viel Stärke ausstrahlte, war ihr vertraut, genauso wie die leicht arrogante Neigung des Kopfs mit dem kurzen schwarzen Haar und die überaus gerade Haltung. Und genau dort – im Nacken und am Rücken – hatte sie ihn gestreichelt, als sie sich im Liebesspiel unter ihm geräkelt hatte. Überdeutlich erinnerte sie sich an den Duft seiner Haut und daran, wie schön es mit ihm gewesen war. Sofort verzehrte sie sich erneut nach ihm. Furchtbar, was Hormone mit einem machen konnten!
    Ob sie es schaffen würde, ihren Plan in die Tat umzusetzen? Doch dann verdrängte sie die Angst, die ihr riet, sofort wieder zu gehen. Entschlossen bahnte sie sich einen Weg durch die Menge zu Vicenzo.
    Vicenzo verspürte das Bedürfnis, sich umzudrehen, und tat es als völlig albern ab. Doch da hielt Caleb mitten im Satz inne und sah an ihm vorbei. Gleichzeitig stieg Vicenzo ein wohlvertrauter Duft in die Nase: rosig-frisch und mit einem Hauch Moschus. Diesen Duft gab es nicht oft, und es war noch nicht allzu lange her, dass er ihn zum ersten Mal wahrgenommen hatte. Sein Körper reagierte bereits heftig darauf. So erregt war er seit Wochen nicht mehr gewesen. Diese Feststellung schockierte Vicenzo maßlos.
    Mit einem merkwürdigen Gefühl drehte er sich um. Da stand Cara Brosnan und sah mit ihren großen grünen Augen zu ihm hoch. Ihre dichten schwarzen Wimpern hoben sich deutlich gegen den durchscheinenden Teint ab. Während sie einander anstarrten, schien die Zeit stillzustehen, und Vicenzos Erregung wuchs noch einmal.
    „Kennst du diese Frau?“, hörte er Maggie schließlich fragen, und ihm fiel wieder ein, was Cara in seinem Leben angerichtet hatte.
    „Nein, ich glaube nicht“, antwortete er schließlich, weil er nicht wusste, was er sonst hätte sagen sollen, da er so überrascht war und sich auch ein bisschen schuldig fühlte. Gleichzeitig drehte er sich wieder seinen Freunden zu.
    Cara blinzelte einen Augenblick lang wie benommen. Sie konnte einfach nicht glauben, dass er das getan hatte. Eine unbändige Wut stieg in ihr hoch, und sie begann, am ganzen Köper zu zittern. Sie hatte sich alles so schön zurechtgelegt – wie sie sich verhalten wollte, nämlich gelassen, wie sie mit ihm sprechen wollte, nämlich ganz ruhig, und welche Formulierungen sie benutzen wollte – wohlüberlegte. Doch all das war jetzt wie weggeblasen.
    Stattdessen marschierte sie regelrecht um das Grüppchen herum und baute sich

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