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Verlangen unter falschem Namen

Verlangen unter falschem Namen

Titel: Verlangen unter falschem Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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und darauf freuen, den Rest unseres Lebens gemeinsam zu verbringen.“ Bei diesen Worten wurde sein Mund ganz schmal, und Cara wusste genau, wie er wirklich darüber dachte.
    Dabei begann es in ihrem Kopf zu hämmern. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass er so auf die Wahrheit reagieren würde. Wie er jetzt so dastand, den Raum beherrschend, war ihr klar, dass sie nicht die Kraft oder die Mittel haben würde, gegen ihn anzugehen. Wenn sie daran dachte, wurde ihr regelrecht schlecht. Dass er seinen Rachefeldzug gegen sie überhaupt nur gestartet hatte, weil er nicht wusste, welches Verhältnis sie und ihr Bruder tatsächlich zueinander gehabt hatten, tat nichts zur Sache. Wahrscheinlich würde sie es ihm nie erzählen. Als sie an jenem Morgen in London erfahren musste, wie weit Vicenzo gegangen war, um sich zu rächen, war etwas in ihr gestorben. Sie wusste jetzt, dass sie sich ihm gegenüber nie wieder verletzlich zeigen durfte.
    Allerdings bedauerte sie den Schlaganfall seines Vaters sehr. Sie wollte bestimmt nicht dafür verantwortlich sein, dass der Mann noch mehr litt. Dabei konnte sie nur mutmaßen, wie schrecklich es gewesen sein musste, die eigene Tochter zu beerdigen. Ihr Kind war noch nicht einmal geboren, und schon jetzt war es ihr das Wichtigste auf der Welt.
    Cara wusste, wie schlecht ihre Voraussetzungen waren, um allein mit dieser Schwangerschaft fertig zu werden. Eigentlich war sie auf Vicenzos Hilfe angewiesen. Das gefiel ihr zwar nicht, aber das Verantwortungsgefühl für ihr Kind überwog. Egal, von welchem Blickwinkel sie ihre Lage betrachtete, im Augenblick hatte sie keine andere Wahl, als auf Vicenzos Vor schlag einzugehen.
    „Gut“, sagte sie schließlich so würdevoll wie möglich, „heiraten wir.“ Sicher würde auch Vicenzo jede Minute hassen, die er mit ihr gemeinsam verbringen musste. Das war zwar nur ein kleiner Trost, aber besser als nichts.
    „Dann hast du jetzt dreißig Minuten.“
    Cara zwang sich, so lässig wie möglich zum Schlafzimmer zu gehen, aber er umfasste ihren Arm, als sie an ihm vorbeiwollte. Dort, wo er sie berührte, spürte sie seinen Griff heiß durch ihre Kleidung. Doch sie hielt sich tapfer und weigerte sich, ihn anzusehen.
    „Bilde dir bloß nicht ein, dass es keinen Ehevertrag geben wird. Darin wird eine Klausel stehen, die einen DNA-Test des Babys erlaubt, sobald es geboren ist, um festzustellen, ob es tatsächlich von mir ist. Falls du gelogen hast, wirst du mir teuer dafür bezahlen.“
    Jetzt sah sie ihn doch an, obwohl es ihr schwerfiel. Wie kalt seine dunklen Augen blickten! „Der Einzige, der hier gelogen hat, warst du, als du mir in London deine wahre Identität verschwiegen hast.“

6. KAPITEL
    Nachdem Vicenzo eine ganze Weile wütend auf die Schlafzimmertür gestarrt hatte, drehte er sich abrupt um und setzte sich auf die Couch. Irgendetwas an ihrem Ver halten hatte ihm gezeigt, dass er sie in ihren Grundfesten erschüttert hatte. Dass ihn dieser Gedanke nicht triumphieren ließ, verunsicherte ihn. Sein Blick fiel auf den Brief von Sebastian Mortimer, und er traf spontan eine Entscheidung.
    Als Cara ins Wohnzimmer zurückkehrte, kam ihr alles ganz unwirklich vor. Vicenzo telefonierte auf seinem Handy. Er sprach Italienisch, und ihr Magen zog sich unwillkürlich zusammen. Sie hatte die Kleidung fürs Vorstellungsgespräch gegen Jeans und Pullover getauscht, ihr Haar aber streng zurückgebunden gelassen. Vicenzo ließ den Blick missbilligend über sie gleiten, sah ihren kleinen Koffer und beendete das Telefonat.
    „Das hätten wir geklärt“, verkündete er dann.
    „Was meinst du damit?“, fragte Cara, obwohl sie es lieber gar nicht wissen wollte, weil Vicenzo wieder einmal so selbstgefällig und überheblich aussah.
    „Innerhalb von vierundzwanzig Stunden werden deine Schulden bei Mortimer durch mich beglichen sein. Und wenn er dann immer noch keine Ruhe gibt, haben wir seinen Brief als Beweis, dass er dich erpressen wollte.“
    „Aber …“, warf Cara etwas verunsichert ein, „das heißt doch nur, dass ich dir dann die Summe schulde.“ Sie sah Vicenzo an. „Warum hast du das getan?“
    „Weil der Gedanke, dass du mir für eine ganze Weile jeden Cent schuldig bist, den du verdienst, ziemlich verlockend ist. Außerdem kann ich gut auf den möglichen Skandal verzichten, dass meine Frau irgendwie mit einem Konto in Verbindung gebracht wird, das dazu diente, unlautere Börsengeschäfte zu verschleiern.“
    Jetzt wurde ihr die ganze

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