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Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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für Sie zu suchen.«
    »Daran brauchst du mich nicht zu erinnern.«
    »Lucas?« fragte Victoria schüchtern.
    »Hmmm?«
    »Lady Atherton sagte, wenn ich dächte, es würde mir schwerfallen, meine Pflicht zu erfüllen, sollte ich nur daran denken, wie schwer es für dich sei, ein Mindestmaß an Zuneigung im Ehebett zu heucheln.«
    »Verdammt, verdammt, verdammt.« Lucas blieb stehen und drehte sie zu sich um. Er zwang sie, ihn anzublicken, als er ungläubig auf sie herabsah. »Du kannst mir doch nicht erzählen, daß du ihr geglaubt hast? Nach der Nacht, die wir zusammen in dem Gasthaus verbracht haben?«
    Sie hielt seinem Blick stand, und ihre Augen funkelten unter der Kapuze. »Sowohl meine Mutter als auch meine Tante haben mir erzählt, daß Männer offensichtlich keine großen Schwierigkeiten haben, Frauen diese Art von körperlicher Zuneigung vorzugaukeln, wenn es ihnen gelegen kommt.«
    »Männer sind nicht die einzigen, die diese Kunst beherrschen«, murmelte Lucas und fügte rüde hinzu, »man könnte sagen, daß ich guten Grund hätte, die Echtheit deiner Gefühle in der Nacht in Frage zu stellen.«
    Ärger flackerte in ihr auf. »Wie können Sie es wagen, meine Gefühle in jener Nacht anzuzweifeln? Soweit ich mich erinnere, war ich Ihnen gegenüber äußerst offen, was die Tiefe meiner Gefühle betrifft.«
    Er zuckte die Schultern. »Wenn deine Gefühle so tief waren, wie du sagst, bezweifle ich, daß du sie so schnell begraben konntest.«
    »Ich habe sie so schnell begraben, weil ich mich mißbraucht fühlte. Verdammt, ich hatte keine Wahl, außer meine dümmliche
    Zuneigung zu unterdrücken. Ich spüre nur die Erniedrigung, wenn ich an die verfluchte Nacht denke.«
    »Ich muß sagen, es ist dir hervorragend gelungen, deine Gefühle zu unterdrücken. Man würde nicht glauben, daß du mir gegenüber jemals etwas anderes als Verachtung verspürt hast.«
    »Ja, nun, das ist bestimmt -« Sie brach ab, als er stolperte und stöhnte. »Was ist jetzt passiert?« fragte sie ungeduldig.
    »Ich sagte dir bereits, mein Bein macht mir heute nacht Probleme.«
    »Manchmal, Lucas, sind Sie ziemlich unvernünftig.« Sie ergriff seinen Arm, um ihn zu stützen. »Ich nehme an, wir sollten zum Haus zurückkehren, bevor Sie ernsthaft stürzen.«
    »Ich glaube nicht, daß ich es so weit schaffe. Die Hütte ist näher. Wenn wir uns dort eine Weile ausruhen könnten, geht es mir bestimmt bald besser.«
    »Nun gut«, murmelte sie gereizt. »Es ist wohl besser, wenn ich Ihnen helfe.«
    »Danke, Vicky. Du bist sehr freundlich.« Lucas stützte sich schwer auf sie und ließ sich in die dunkle Hütte des Wildhüters führen.

12
    Strategie.
    Lucas machte es sich auf dem Boden der Hütte bequem, den Arm auf sein angezogenes Knie gestützt, das verwundete Bein lang ausgestreckt. Gutgelaunt beobachtete er, wie Victoria sich bemühte, ein Feuer zu machen. Sie hatte ihm nicht gestattet, das Holz zu tragen, sondern ihm befohlen, sich auszuruhen.
    »Ein nettes kleines Plätzchen, nicht wahr?« Sie sah sich um, als das Feuer aufflackerte und das Innere der Hütte erleuchtete. »Es sieht aus, als hätte erst kürzlich noch jemand hier gelebt. Der

Schornstein ist frei, und der Boden ist nicht annähernd so staubig, wie man es erwarten würde.«
    »Es würde mich nicht überraschen, wenn bis zu unserer Ankunft irgendein ehemaliger Pächter hier gewohnt hätte. Mein Onkel fand größten Gefallen daran, seine Pächter aus ihren Hütten zu vertreiben.«
    »Was für ein widerlicher Mensch.«
    »Vergiß nicht, daß ich einem anderen Zweig der Familie entstamme«, sagte er.
    Sie lächelte nicht, sondern nahm diese Bemerkung sehr ernst. »Sicherlich sind wir nicht verantwortlich für die Taten anderer Familienmitglieder. Hier, laß mich dein Bein massieren.«
    Lucas protestierte nicht. Vor seinem geistigen Auge stiegen die Bilder dessen auf, was geschehen war, als sie sein schmerzendes Bein zum ersten Mal massiert hatte. »Danke. Ich werde es zu schätzen wissen.«
    Sie faltete ihren Umhang, legte ihn auf den Boden und kniete sich darauf. Die Augen auf sein Bein geheftet, begann sie mit der sanften Massage. Lucas stöhnte bei der ersten Berührung ihrer Hände.
    »Tue ich dir weh?«
    »Nein. Es fühlt sich wunderbar an.« Er schloß die Augen und lehnte seinen Kopf gegen die Wand. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie angenehm es ist.«
    »Es muß furchtbar gewesen sein.«
    Lucas öffnete die Augen und sah seine Frau an. »Was muß furchtbar gewesen

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