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Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Victorias Investitionsgewohnheiten informiert hatte. Sie lächelte ihn strahlend an, elegant und lebendig wie immer in ihrem sonnengelben Kleid.
    »Was für eine Summe wirst du brauchen, und um was für eine Investition handelt es sich?« fragte er vorsichtig.
    »Oh, ich denke, ein paar tausend Pfund sollten genügen.«
    »Ein paar tausend ?«
    »So zehn oder fünfzehn.« Sie sah auf den Brief in ihrer Hand. »Tante Cleo sagt, die Gesellschaft will in ein paar neue Minen in Lancashire investieren.«
    »Zehn- oder fünfzehntausend Pfund? Für Kohlegruben in Lancashire?« Lucas war wie betäubt. »Du kannst doch nicht ernsthaft so etwas Verrücktes tun wollen. Das kann ich dir nicht erlauben.«
    Lucas sah die Kampfeslust in ihren schönen Augen aufflackern und stellte fest, daß er soeben einen ernsten taktischen Fehler begangen hatte.
    »Unser Anlageberater, Mr. Beckford, hat das Projekt wärmstens empfohlen«, sagte Victoria. »Tante Cleo schreibt, daß sie selbst auch zu investieren beabsichtigt.«
    »Deine Tante kann tun und lassen, was sie will, aber ich kann dir nicht erlauben, eine solche Menge Geld in eine Kohlegrube in Lancashire zu investieren. Man kann leicht ein Vermögen verlieren, wenn man in Kohle investiert.«
    »Falls du dich erinnerst, verfüge ich über ein Vermögen, Lucas«, entgegnete sie bedrohlich sanft. »Deswegen hast du mich geheiratet.«
    Lucas versuchte, einen Ausweg aus seinem Dilemma zu finden. »Dein Erbe ist beträchtlich, meine Liebe, aber es ist nicht unerschöpflich. Weit davon entfernt. Du bist intelligent genug, um das zu wissen. Du hast nicht genug Geld, um einfach so zehn- oder fünfzehntausend Pfund zu riskieren. Summen dieser Größe sollten in Landerwerb investiert werden und nicht in das Ausheben irgendwelcher teuren Gruben.«
    »Aber ich habe bereits einigen Grundbesitz in London, aus dem ich recht nette Einkünfte beziehe. Und«, fügte sie mit einem herausfordernden Lächeln hinzu, »durch dich bin ich inzwischen Miteigentümerin eines nicht zu verachtenden Anwesens in Yorkshire. Ich habe nicht den Wunsch, noch mehr Land zu erwerben, Lucas.«
    Lucas wandte sich wieder seinen Büchern zu und erwiderte sachlich: »Dann kannst du das Geld in die nötigen Verbesserungsarbeiten hier auf Stonevale investieren.«
    »Du gibst bereits genug Geld für derartige Dinge aus. Dieses
    Projekt in Lancashire ist eine Investition, die ich in meinem eigenen Namen zu tätigen wünsche.«
    »Vicky, vertrau mir. Kohlegruben sind riskante Anlageobjekte, besonders wenn andere sie leiten. Wenn du ernsthaft am Bergbau interessiert bist, können wir einen Ingenieur kommen lassen, der Stonevale vermißt. In Yorkshire gibt es Kohle und andere Mineralien, und vielleicht haben wir ja so etwas hier auf dem Anwesen. Aber ich kann dir nicht gestatten, dein Geld in ein Projekt zu stecken, über das wir keine Kontrolle haben.«
    Victoria marschierte auf den Schreibtisch zu und warf Lucas den Brief hin. »Du willst mir also verbieten, mein Geld so auszugeben, wie ich es möchte?«
    Lucas bat um göttliche Führung, aber es tat sich nichts. Er würde mit diesem verteufelten Problem allein zurechtkommen müssen, und er wußte, daß ihm das auf keinen Fall gelingen würde.
    Sorgsam wählte er seine nächsten Worte. »Du bist mit einem beträchtlichen Einkommen zu mir gekommen, das wir für unsere Kinder und Enkel bewahren müssen. Als dein Ehemann ist es meine Pflicht, deine Investitionen zu überwachen.«
    »Das dachte ich mir«, entgegnete Victoria grimmig. »Ich nehme an, so fängt es immer an. Der Ehemann beginnt, indem er seiner Frau erklärt, sie sei unfähig, ihre eigenen Angelegenheiten in die Hand zu nehmen und sie müsse ihm gestatten, an ihrer Stelle zu handeln. Als nächstes übernimmt er ganz die Kontrolle, und sie hat gar keinen Einfluß mehr darauf, wie ihr Geld angelegt wird.«
    Das ärgerte ihn. Ungeduldig zeigte Lucas auf die geöffneten Bücher, die vor ihm auf dem Schreibtisch lagen. »Um ganz ehrlich zu sein, meine Liebe, ich bin nicht sicher, ob du all deine Entscheidungen allein treffen solltest. Du scheinst dazu zu neigen, große finanzielle Risiken einzugehen. Das Wasser stand dir bereits mehr als einmal bis zum Hals.«
    »Es ist mir jedesmal gelungen, wieder aus der Misere heraus-zukommen«, schoß sie zurück, »wie du sicher feststellen wirst, wenn du meine momentanen Einkünfte betrachtest.«
    »Ja, dank deiner Londoner Grundstücke. Siehst du, Vicky? Investitionen in Landbesitz sind

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