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Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ihr.
    Er stellte sie auf die Füße und führte sie hinüber zum Bett. Dort angekommen, kuschelte sie sich unter die Decken und beobachtete fasziniert, wie er die Kerzen löschte. Als nur noch die Flammen des kleinen Feuers den Raum erleuchteten, setzte sich Lucas auf den Rand des Bettes. Einen Augenblick später fiel ein auf Hochglanz polierter Stiefel auf den Boden. Kurz darauf folgte der zweite.
    Unbewußt knetete Victoria das Bettuch in ihrer Hand, während sie Lucas beobachtete. Im Licht des Feuers schimmerte
    seine Haut bronzefarben, und die weichen, muskulösen Konturen seiner breiten Schultern wurden überdeutlich. Sein Bauch war fest und flach. Etwas glänzte inmitten der matten schwarzen Locken auf seiner Brust, und Victoria sah genauer hin.
    »Was ist das für ein Anhänger, Lucas? Ist er aus Gold?«
    Er berührte ihn abwesend. »Bernstein. Er hat eine kleine Gravur. Man sagte mir, er sei seit Jahrzehnten im Besitz der Familie.«
    »Und du trägst ihn immer?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihn immer getragen, seit mein Onkel ihn mir gegeben hat.« Lucas lächelte. »Ich bilde mir ein, er bringt mir Glück, und es muß wohl funktionieren, sonst wäre ich jetzt nicht mit dir hier.« Plötzlich schlossen sich seine Finger um das Amulett. »Aber ich denke, er würde dir besser stehen als mir.«
    Er nahm die Kette von seinem Hals und näherte sich ihr.
    »Nein, Lucas, das kann ich nicht annehmen. Es ist ein Familienerbstück. Du kannst es nicht fortgeben.«
    »Ich kann damit tun, was ich will.« Vorsichtig legte er ihr die Kette um den Hals und nickte zufrieden. Der Bernstein schimmerte wie honigfarbenes Feuer auf ihrer Haut. Die kleinen Figuren des Ritters und seiner Lady waren deutlich zu erkennen. »Es paßt zu dir. Ich will, daß du es hast, Vicky. Als Symbol für das, was wir heute nacht teilen. Solange du es trägst, werde ich wissen, daß du mich magst, und daß du denkst, du könntest mich lieben.«
    Sie erwiderte sein zärtliches, sinnliches, spöttisches Lächeln. »In diesem Fall werde ich niemals einen Grund haben, es abzunehmen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich dir gegenüber jemals anders empfinden sollte.«
    »Vergiß das nicht, ja?« Er fuhr leicht mit seinen Knöcheln über ihre Wange, bevor er sich hinunterbeugte, um seine Reithosen zu öffnen.
    Er entstieg dem Rest seiner Kleidungsstücke, und zum Vor- schein kam ein harter, erregter Männerkörper. Alles, was Victoria in diesem Moment bemerkte, war jedoch die große, zerfetzte Narbe auf seinem Schenkel.
    »Gütiger Gott«, flüsterte sie.
    »Stört sie dich?« Er stand abwartend vor ihr, die Reithosen in der Hand, der Blick unergründlich.
    Sie streckte die Hand aus, und berührte das zerstörte Fleisch mit sanften, zarten Fingern. »Ob sie mich stört? Natürlich stört sie mich nicht. Nicht so, wie du denkst.« Sie sah ihn betroffen an. »Aber was für Schmerzen müssen das gewesen sein. Ich ertrage den Gedanken nicht, daß du so gelitten hast, daß du dem Tode so nahe warst.«
    »Pst, Vicky. Mach dir deswegen keine Sorgen. Es ist lange her, und ich versichere dir, daß sie mich jetzt nicht im geringsten stört. Ich habe weit wichtigere Dinge im Kopf, und nichts davon hat etwas mit dem Tod zu tun. Es sind alles Dinge des Lebens.« Er ergriff ihre Finger und küßte sie. »Weißt du, ich dachte nicht, daß die Narbe dich so aufregen würde. Es gibt Frauen, die hätten sich schockiert und voller Abscheu abgewandt. Aber irgendwie dachte ich, daß du dich davon nicht vertreiben lassen würdest. Du bist eine höchst ungewöhnliche Frau, Victoria.«
    »Nicht wirklich, aber ich -« Als sie endlich den Rest seines Körpers bemerkte, brach sie ab. »Oh.« Victoria starrte ihn fasziniert an. Er war hart und geschwollen, in einem Zustand höchster Erregung, und seine Männlichkeit erschien der unerfahrenen jungen Frau überwältigend.
    »Nun, zumindest denkst du nicht mehr an diese verdammte Narbe«, bemerkte Lucas trocken, während er die Reithosen über einen Stuhl hängte.
    »Du bist sehr...« Ihre Zunge war wie gelähmt. Sie befeuchtete ihre Lippen und versuchte es erneut. »Sie sind prachtvoll, Graf. Tatsächlich recht groß. Größer, als ich es mir vorgestellt habe.« Sie spürte, wie sie errötete, als er eine Braue hochzog.
    »Nicht, daß ich genau gewußt hätte, wie es sein würde, aber ich bin... das heißt, ich habe einfach nicht so viel erwartet.«
    Lucas gab einen Laut von sich, halb Lachen, halb Stöhnen, als er sich

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