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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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betreten, doch es wäre einer Verletzung seiner Pflicht gleichgekommen, sie nicht zu warnen. Immerhin schickte sie sich an, einen unbekannten, möglicherweise sehr gefährlichen Planeten aufzusuchen, noch dazu ohne eine Sicherheitseskorte.
    Dieser Gedanke veranlaßte Tuvok, den Türmelder zu betätigen.
    »Herein«, erklang es sofort.
    Das Schott glitt beiseite, und der Vulkanier betrat das Quartier.
    Nach knapp zwei Metern blieb er stehen und nahm Haltung an.
    »Bitte entschuldigen Sie die Störung, Captain…«
    »Ich bin froh, daß Sie gekommen sind, Tuvok.« Janeway packte eine kleine Reisetasche. »Sie können mir helfen, den
    Stasisgenerator zu tragen. Kim meinte, wir sollten das Prozessormodul in der Stasis transportieren, um Beschädigungen zu vermeiden.«
    »Das erscheint angemessen«, erwiderte Tuvok vorsichtig. Er griff nach dem rechteckigen Behälter.
    »Ist das Schiff des Bevollmächtigten bereits eingetroffen?«
    »Noch nicht. Mr. Kim bat mich, Ihnen mitzuteilen, daß die Turbolifte wieder funktionieren.«
    Janeways Freude bot einen willkommenen Anblick nach all den Anspannungen der letzten Zeit. »Wie hat er das fertiggebracht?«
    »Er verifizierte folgendes: Alle Systeme, deren Subprozessoren kein neurales Gewebe enthalten, können problemlos vom ODN
    separiert werden.« Tuvok schlang sich den Riemen des Behälters über die Schulter, stand dann wieder steif und gerade. »Die Turbolifte und der Shuttlehangar sind jetzt erfolgreich vom optischen Datennetz isoliert.«
    »Wenigstens etwas funktioniert.« Janeway seufzte erleichtert.
    »Ich habe schon befürchtet, dies alles fünf Etagen nach unten tragen zu müssen.«
    »Derzeit versucht Kim, den Transporterraum Zwei zu
    separieren. Allerdings führt das zu einer permanenten
    Deaktivierung des Biofilters, und vielleicht sind die Zielscanner anschließend nicht mehr imstande, den Transferfokus korrekt auszurichten.«
    »Unter solchen Voraussetzungen darf der Transporter nur im Notfall verwendet werden.« Tuvok wandte den Blick ab, als Janeway ein dünnes Nachthemd zusammenfaltete und es in die Reisetasche legte. »Ich schätze, Sie sind auch noch aus einem anderen Grund hier, oder?«
    »Ja, Captain.« Der Vulkanier hob den Kopf. »Ich muß dagegen protestieren, daß Sie ohne ausreichende Sicherheitseskorte nach Min-Tutopa fliegen.«
    »Seien Sie unbesorgt, Tuvok. B’Elanna Torres begleitet mich, und Sie wissen ja: Wer etwas gegen mich unternehmen will, muß erst mit ihr fertig werden.«
    »Genau das ist einer der Gründe für meine Besorgnis.« Der Vulkanier wählte seine Worte mit besonderer Sorgfalt.
    »Lieutenant Torres ist ein ausgezeichneter Chefingenieur, aber ich halte sie nicht für einen zuverlässigen Offizier.«
    »Ich brauche einen Computerspezialisten, und dafür kommen nur B’Elanna oder Kim in Frage. Außerdem haben Sie ja
    gesehen, was sich zwischen ihr und Dr. Zimmerman abspielte.
    Ich möchte vermeiden, daß sich der Konflikt zuspitzt.« Janeway schloß die Reisetasche. »Torres kommt mit mir. Ich kann sie unter Kontrolle halten.«
    »Es wäre mir lieber, wenn ich Lieutenant Torres begleiten könnte«, sagte Tuvok. »Außerhalb dieses Schiffes ist die Einsatzgruppe auf sich allein gestellt und hängt von externer Kommunikation ab.«
    »Ich weiß, daß ich allein zurechtkommen muß.« Janeway hob die Hand, so als wollte sie Tuvok am Arm berührten. Doch ein derartiger physischer Kontakt blieb aus. »Wir haben eine Chance erhalten. Es ist sehr wichtig, daß ich mit der Verwalterin verhandle.«
    »Ich traue dem Bevollmächtigten nicht. Er hat sich nur zur Zusammenarbeit erklärt, als wir ihn unter Druck setzten.«
    »Stimmt.« Janeway griff nach der Tasche. »Zum Glück wissen wir, wo wir bei ihm ansetzen müssen.«
    Tuvok musterte die Kommandantin aufmerksam und sah die subtilen Anzeichen dafür, daß sie eine Entscheidung getroffen hatte und daran festhielt. »Bei den Theolsianern gibt es folgendes Sprichwort: ›Bedenke die Verwundbarkeit deines Rückens, bevor du einen Verzweifelten in die Enge treibst‹.«
    »Ich verspreche Ihnen, vorsichtig zu sein.« Janeway seufzte.
    »Andererseits, Tuvok… Haben wir eine Wahl? Wir müssen das Prozessormodul zurückholen, und zwar so schnell wie möglich.«
    Der Vulkanier nickte zustimmend. Er war nicht so vermessen gewesen anzunehmen, daß Captain Janeway auf diesen speziellen Einsatz verzichtete. Er hatte entsprechende Vorbereitungen getroffen und holte einen Injektor hervor. »Die primäre

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