Verletzungen
Forderungen nach einem ›Informationsaustausch‹.
Der Beamte schloß den Kanal – und eine Sekunde später
empfing Tuvok Signale auf der Frequenz des Hauses Min-
Tutopa. Er öffnete einen internen Kom-Kanal zum
Bereitschaftsraum. »Commander… Jemand von Min-Tutopa
versucht, sich mit uns in Verbindung zu setzen.«
Zwar gelang es dem Vulkanier auch diesmal, ruhig und gelassen zu bleiben, aber vielleicht schlich sich irgendein subtiler Unterton in seine Stimme. Wie dem auch sei: Chakotay kehrte sofort auf die Brücke zurück und offenbarte eine ungewöhnliche
Anspannung. »Auf den Schirm.«
Das im Projektionsfeld des Hauptschirms erscheinende Bild war ziemlich schlecht, aber Janeway ließ sich auf den ersten Blick erkennen.
»Captain!« kam es erleichtert von Chakotays Lippen. »Wir haben uns Sorgen gemacht…«
»Leider konnte ich mich nicht früher melden.« Janeway blickte kurz zur Seite – ein warnender Hinweis auf ihre Begleiter. Tuvok runzelte die Stirn, als er das Haar der Kommandantin bemerkte: Es war ein wenig zerzaust und erweckte den Eindruck, ohne einen Spiegel zusammengesteckt worden zu sein. »Unsere Situation hat sich geändert. Wir sind in eine Revolution verwickelt worden, und man verwendet unser Prozessormodul, um die legitime Regierung zu erpressen.«
»Droht Ihnen Gefahr, Captain?«
»Keine unmittelbare. Aber wir dürfen dieses Gebäude nicht verlassen.« Janeway klang sehr ernst. »Ich bin auch weiterhin entschlossen, mit dem gestohlenen Modul zurückzukehren.«
Chakotay wählte seine Worte mit besonderer Vorsicht. »Wir haben inzwischen neue Informationen, die den Bevollmächtigten Andross sowie zahlreiche Computerdiebstähle betreffen.«
»Ja, Andross steckt dahinter«, bestätigte Janeway. Ihr Blick verweilte auf Tuvok. »Sie hatten wie üblich recht.«
»Ich habe gehofft, mich zu irren«, erwiderte der Vulkanier.
»Ich bin nicht geneigt, mit Andross zu kooperieren.« Janeway nickte Chakotay zu. »Geben Sie mir einen Bericht, Commander.«
Die Kommandantin stützte das Kinn auf die Hand, während sie Chakotay zuhörte. Ihre Augen trübten sich, als der Erste Offizier jene Komplikationen schilderte, die mit Paris’ Verhaftung einhergingen. Unter anderem wies er auf die vorzeitig beendete, externe energetische Unterstützung hin, was zu massiven Fehlfunktionen in den Bordsystemen der Voyager führte.
»Derzeit herrscht wieder der Modus des herabgesetzten
Energieniveaus«, beendete der Indianer seine Ausführungen.
»Trotzdem kommt es immer wieder zu Störungen und
Verzögerungen.«
»Was ist mit Paris?« fragte Janeway. »Was ihn betrifft, bin ich ziemlich besorgt. Soweit wir bisher wissen, können die Tests und Verhöre sehr gefährlich, sogar tödlich sein. Die Tutopaner erweisen sich in diesem Zusammenhang als ziemlich
rücksichtslos und gleichgültig. Immerhin setzt die von ihnen durchgeführte chemische Behandlung Außenweltler einem
großen Risiko aus.«
»Hatten Sie keinen Erfolg bei den Verhandlungen mit dem Kartell?«
»Nicht den geringsten. Man will technisches Know-how von uns. Man läßt mich nicht mit Paris sprechen, solange ich mich weigere, konkrete Gegenleistungen dafür zu erbringen.«
Janeway wich ein wenig zur Seite, als Andross in den
Erfassungsbereich der Übertragungskamera trat. »Sehen Sie, wozu blinder Gehorsam führt?« fragte er. »Sie versuchen mit Leuten zu verhandeln, die sich überhaupt nicht ums Wohl des Individuums scheren. Ist Ihnen jetzt klar, gegen wen wir kämpfen?«
»Dieser Punkt hat für mich keine Bedeutung.« Janeways
Gesichtsausdruck teilte Tuvok alles Notwendige mit – sie traute dem Bevollmächtigten nicht.
Das Bild verschwamm, als Andross wegtrat. Im Hintergrund erklang B’Elanna Torres’ Stimme – sie rief eine Warnung –, und Janeway verschwand aus dem Projektionsfeld.
»Captain!« entfuhr es Chakotay. »Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Andross, was…«
»Wie die Kommandantin Ihres Schiffes eben sagte: Die
Situation hat sich geändert.« Der Bevollmächtigte atmete schneller, als hätte er gerade eine Anstrengung hinter sich.
»Wenn Sie Captain Janeway und Torres irgend etwas angetan haben…«
»Sie sollten mir besser zuhören, Commander.« Die Drohung in Andross’ Stimme war unmißverständlich.
»Ich bin ganz Ohr«, entgegnete Chakotay.
»Wir brauchen mehr Leistung von Ihrem Prozessormodul.
Transferieren Sie Dateien, die über das Betriebssystem Auskunft geben. Und erklären Sie uns, auf welche
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