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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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verstehen?
    B’Elanna überlegte und beschränkte sich auf folgenden
    Hinweis: »Ich gebe keinem Zwang nach.«
    »Niemand zwingt Sie zu etwas.«
    »Wirklich nicht? Dann gehe ich jetzt.«
    »Das dürfte wohl kaum in Ihrem Interesse liegen. Der Turm ist von Hauswächtern umringt, die darauf warten, daß wir uns eine Blöße geben. Man würde Sie zum Gremium bringen und Ihnen dort alle Informationen aus dem Bewußtsein saugen.« Prog schüttelte erneut den Kopf. »Niemand von uns verläßt dieses Gebäude, bevor wir keine vollständige Kontrolle übers Haus haben.«
    »Wenn Sie glauben, daß ich Ihnen helfe, nachdem Sie uns so schlecht behandelt haben… Da irren Sie sich.«
    Prog musterte Torres. »Als Sie an dem Befreiungskampf
    teilnahmen – haben Sie dabei nie jemanden verletzt?«
    B’Elanna wollte zunächst keine Antwort geben, doch dann beschloß sie, ehrlich zu sein. »Doch, das habe ich.«
    »Dann verstehen Sie sicher.«
    Die Klingonin berührte eine der Datenkassetten. »Dadurch wird alles nur noch verwirrender für mich.«
    »Ich kann Ihnen einige Berichte geben, wenn Sie etwas lesen möchten…«
    Prog unterbrach sich, als plötzlich ein Warnsignal ertönte.
    Sofort wandte sie sich wieder der Konsole zu und schenkte der nahen Torres keine Beachtung mehr.
    »Die Synchronisation ist schon wieder gestört«, stellte die Tutopanerin fest. »Die Datenmuster lassen sich nicht in der Interface-Einheit stabilisieren.«
    »Sie verteilen die Elaborationslast, um Datenverluste so gering wie möglich zu halten«, stellte Torres anerkennend fest.
    »Ich habe neue Transferkanäle geschaltet, aber selbst dadurch lassen sich Überlastungen nicht vermeiden. Vielleicht kommt es in Ihrem Prozessormodul zu Fehlfunktionen.«
    Torres schob Prog beiseite. »Nein. Sehen Sie sich diesen Indikator an. Die verschiedenen Verarbeitungsgeschwindigkeiten gehen auf das Kontrollsegment zurück.«
    Die Tutopanerin warf einen Blick auf die Anzeigen. »Solche Muster habe ich bisher nur bei Simulationen gesehen, wenn neuronale Netze direkt miteinander verglichen werden.«
    »Es liegt an den neuralen Gel-Massen im Speicherkern. Sie fungieren als unabhängige Generatoren für variable Funktionen, kalibrieren einen kontinuierlichen Dateninput und passen den allgemeinen Funktionskomplex veränderten Bedingungen an, während die Prozessoren noch damit beschäftigt sind, bestimmte Probleme zu lösen.«
    Prog verzog andeutungsweise das Gesicht. »Wie soll ich ein solches System integrieren? Ich benötige ein vollständiges Flußdiagramm aller Schaltkreise des Speicherkerns. Und selbst wenn mir solche Unterlagen zur Verfügung stünden – ich müßte die Informationen unserer Datenbank mit einer speziellen Erweiterungssubroutine hinzufügen.«
    Torres zuckte mit den Achseln. »An Ihrer Stelle hätte ich gar nicht erst versucht, eine Integration des Moduls ohne
    Prozedursequenz herbeizuführen.«
    Progs Blick kehrte zu B’Elanna zurück. »Sie wissen, was nötig ist, um die Elaborationsgeschwindigkeit des Prozessormoduls zu erhöhen.«
    Torres war bereits zu folgender Erkenntnis gelangt: Der Datendurchsatz ließ sich nur mit der Installation eines parallelen Verarbeitungsprogramms verbessern. Die Prozessoren des Moduls konnten Informationen durch multiple Kanäle schicken, um das ganze Potential der neuralen Gel-Massen zu nutzen.
    »Ja, Sie wissen Bescheid!« stieß Prog fast triumphierend hervor.
    »Warum helfen Sie uns nicht? Wir wären imstande, alle Kom-Netze des Planeten zu übernehmen, und dann müßte das
    Gremium nachgeben. Morgen um diese Zeit könnten Sie wieder an Bord Ihres Schiffes sein – mit dem Prozessormodul.«
    »Sie haben Captain Janeway gehört. Das
    Nichteinmischungsprinzip verbietet es uns, Ihnen zu helfen.«
    »Und das vom Kartell verhaftete Besatzungsmitglied?« Prog kniff die Augen zusammen. »Ein Mann namens Tom Paris… Er ist ein Freund von Ihnen, nicht wahr? Möchten Sie ihm nicht helfen?«
    »Doch«, hauchte Torres.
    »Dann sagen Sie mir, worauf es ankommt.« Prog senkte die Stimme. »Erklären Sie mir alles. Die eigentliche Arbeit erledige ich.«
    Die Versuchung war enorm groß. Mit einer Hand stützte sich Torres an der Konsole ab und ließ den Kopf hängen.
    Widerstrebende Empfindungen vibrierten in ihr und rangen miteinander – bis sich vor dem inneren Auge der Klingonin ein Erinnerungsbild manifestierte. Es zeigte Captain Janeway beim letzten Mal, als B’Elanna ihre Anweisungen mißachtet hatte. Bei jener

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