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Verlieb dich nie in einen Vargas

Verlieb dich nie in einen Vargas

Titel: Verlieb dich nie in einen Vargas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Ockler
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einen Waffenschein gebraucht hätte. »Bitte, bitte?«
    Rosette.
    Ich wartete darauf, dass sie sich von ihm löste, aber sie stand einfach weiter da und sah ihm beim Grillen zu, während eine Hand auf seiner Schulter ruhte.
    Was für eine Schmarotzerin!
    »Hey, Rosette«, sagte ich.
    Sie hob den Kopf, als hätte sie mich gerade erst bemerkt, obwohl sie mich schon die ganze Zeit genau beobachtet hatte.
    »Ich bin’s, Jude«, erinnerte ich sie. »Plätzchen?«
    »Ich weiß, wer du bist, Jude Plätzchen.« Sie ließ ein frisch geglosstes abfälliges Grinsen aufblitzen und wickelte sich dabei eine Strähne ihrer langen schwarzen Haare um den Finger. Direkt neben dem Fleisch und allem. Mal im Ernst, versuchte sie ständig irgendwelche Kochoberflächen zu kontaminieren?
    »Lass die beiden in Ruhe, Ro«, sagte ein anderes Mädchen. Auf einer Decke in der Nähe waren sie und Samuel und Marcus dabei, eine Tüte Nachos niederzumachen, und Rosette ließ sich mit einem übertriebenen Seufzer neben sie fallen.
    »Hey, Jude«, sang Marcus. »Don’t be a …«
    »Klappe.« Samuel stieß ihm den Ellbogen in die Rippen, bevor er weitersingen konnte, und bot mir dann auf Spanisch die Nachos an, an denen ich mich gerne bediente.
    Mein Handy summte mit einer Wo bist du? Durst! -Nachricht von Mari, was meinen großartigen Plan zunichtemachte, Rosette zur Weißglut zu bringen, indem ich den ganzen Abend vor ihrer Nase Nachos in mich hineinstopfte.
    »Ich muss zurück zu meinen Eltern«, sagte ich.
    »Du bist mit deinen Eltern hier? Wie süß.« Rosette unterdrückte ein Lachen und das andere Mädchen schlug sie auf den Arm.
    »Warte, ich komme mit dir.« Emilio drehte sich zu Samuel um und hielt ihm den Pfannenwender hin. »Hoch mit deinem faulen Hintern und übernimm das, cabrón . Ich komme wieder.«
    Emilio nahm mein Limonadentablett in die eine Hand und legte die andere Hand in mein Kreuz, während wir gingen. Wir nahmen den langen Weg, der außen um die Schüssel herumführte, vorbei an einer hohen Sandsteinformation, die aus dem Boden schlug wie eine Flamme.
    »Früher bin ich immer hier langgelaufen und habe mir gewünscht, einen Dinosaurier zu sehen«, sagte ich. »Vor einer Weile haben sie hier ein paar Knochen ausgegraben.« Ich fuhr mit der Hand über die Felsoberfläche, deren raue Beschaffenheit an meinen Fingerspitzen schrammte. Das Gefühl brachte mich unmittelbar zu jenen Dinosauriertagen zurück. War es drei Jahre her? Fünf? Zehn?
    »Einmal«, fuhr ich fort, »haben Zoe und ich uns furchtbar wegen Trevor Fluke gestritten. Sie war fünf Jahre lang in ihn verknallt, aber in der Achten bekamen er und ich die Hauptrollen in Romeo und Julia , was hieß, dass wir uns küssen mussten.« Ich lachte bei der Erinnerung daran – es kam mir vor, als stamme diese Geschichte aus dem Leben einer anderen Person.
    »Du musstest Trev küssen?« Emilio schüttelte sich übertrieben. »Ist ja eklig.«
    »Zuerst war es keine große Sache. Schauspielerei eben. Aber bei unserem letzten Auftritt stieg Trevor auf einmal voll drauf ein. Es war echt krank, doch das durfte ich mir auf der Bühne nicht anmerken lassen, daher spielte ich mit.«
    »Mieser kleiner Bastard.« Emilio ließ die Fingerknöchel knacken. »Ich weiß, wo er wohnt. Sein Dad kommt ab und zu ins Duchess.«
    »Hör auf.«
    »Hey. Niemand außer mir küsst meine Nichtfreundin.«
    » Jedenfalls .« Ich versuchte die Hitze zu ignorieren, die sich über mein Dekolleté ausbreitete. »Sprach Zoe danach zwei Wochen lang nicht mehr mit mir. Was in Freundinnenzeit ungefähr zehn Jahre sind. Ich musste hierherkommen und ihren Namen mit vielen Herzen in den Felsen ritzen. Sie verzieh mir schließlich und legte sich einen neuen Schwarm zu.«
    »Argentinischer Voodoozauber?«
    »So was in der Art.« Ich blieb auf dem Pfad stehen und betrachtete den verwitterten Stein, während ich mich fragte, ob der Zauber auch heute noch wirken würde.
    Emilio schob seine freie Hand in meine. Er strich mit dem Daumen über meine Haut und jagte damit Schauer meinen Rücken hinunter, und wir setzten unseren Weg fort, Seite an Seite, während die Sonne vor uns versank. Wir liefen dort, wo die Dinosaurier gelaufen waren, Millionen Jahre bevor wir uns als heller Punkt auf dem Radar bemerkbar machten.
    Vielleicht waren wir noch immer nicht einmal das.
    Wir waren wieder stehen geblieben, und die rote Felswand hinter Emilio verschwamm, als mein Blick in seinen tauchte.
    Er nickte der rosafarbenen Seidenblume

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