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Verlieb dich nie in einen Vargas

Verlieb dich nie in einen Vargas

Titel: Verlieb dich nie in einen Vargas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Ockler
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zu, die ich mir ins Haar gesteckt hatte. »Gefällt mir.«
    »Ach ja? Und was ist mit Rosette?«
    Seine Augenbrauen hoben sich. »Sie ist nur ein verrücktes katholisches Schulmädchen aus der Nachbarschaft. Ich kenn sie schon ewig.«
    »Ein verrücktes Mädchen, das eine Schwäche für dich hat«, sagte ich. »Eine ziemlich offensichtliche.«
    »Mann, das ist keine Schwäche. Diese Braut ist schon ihr ganzes verfluchtes Leben in mich verschossen.«
    »Und?«
    Er schüttelte den Kopf und lachte. »Los, komm. Ich will el jefe Hallo sagen, dann muss ich wieder zurück.«
    »Zu Rosette?«
    »Du weißt doch, wie es ist.« Emilio zuckte mit den Schultern. »Samuel wird ihren Käse vergessen, und das wird ein Riesendrama sein, und ich werde sie dann trösten müssen. Käseentzug ist ’ne echt schlimme Sache. Versuch, ein bisschen mehr Mitgefühl zu zeigen, Jude.«
    Als wir meine Familie fanden, bestand Papi darauf, Emilio müsse bei uns bleiben, und Mom stimmte zu, da sie sich begeistert auf jede Gelegenheit stürzte, jemanden zu bewirten, egal wen, egal wo. Als Emilio ablehnte, füllte Mom Behälter mit Kartoffelsalat und Sandwichhälften, die er mitnehmen konnte.
    Mari seufzte. »Er bricht nicht zu einer drei Tage langen Wanderung auf.«
    »Still, Mari.« Mom gab Emilio das Essen, und eine Millisekunde lang erlaubte ich mir, so zu tun, als sei er tatsächlich mein Freund. Als sei das hier ein ganz normaler Abend für uns, an dem wir Zeit miteinander verbrachten, aßen, auf das Feuerwerk warteten. Als würde er eines Tages – vielleicht nicht morgen oder nächstes Jahr oder das Jahr drauf, aber irgendwann – willkommen in unserer Familie sein, sogar erwünscht, und das Vermächtnis mieser Exfreunde wäre endgültig vergessen.
    »Vielen Dank, Mrs Hernandez.« Emilio lächelte beim Anblick der ganzen Leckereien. Und dann beugte er sich zu mir, und das Herz schlug mir bis zum Halse, und meine Finger und Zehen wurden taub …
    »Wir sehen uns, princesa «, flüsterte er. Seine Lippen verweilten einen Moment zu lang auf meiner Wange, und seine Finger strichen über die Blume in meinem Haar, und dann war er fort.
    Die Feuerwerkskörper explodierten zu strahlend hellen grünen Sternenschauern. Ich behielt Papi im Auge, und obwohl er jedes Mal zusammenzuckte, wenn der Himmel zerbarst, klatschte er und deutete für Mom mit dem Finger auf diejenigen, die ihm am besten gefielen, und ich knipste in der Dämmerung ein paar Bilder ohne Blitz, in der Hoffnung, dass sie einigermaßen werden würden.
    Mari blickte ab und zu hoch, aber sie war mit ihrem iPad verschmolzen, wahrscheinlich las sie eingesandte Manuskripte über Monster, die sich in Menschen verliebten, und die Gefahren, mit jemandem zusammen zu sein, der tot und unsterblich war. Ich weiß nicht, wie diese Mädchen das alles meisterten – ich kam kaum mit ein paar charmanten Avancen von einem Nichtmonster klar, das nicht danach gierte, mich umzubringen.
    »Noch ein Sandwich, irgendwer?« Mom wühlte in der Kühltasche, als hätten wir nicht schon den ganzen Abend über ununterbrochen gegessen. »Wir haben noch zwei mit rotem Paprika und ein paar mit Spargel. Mari, querida ?«
    »Nein, danke.« Mari warf mir ein Lächeln zu, das stummes Einvernehmen signalisierte. »Hör auf, uns mästen zu wollen.«
    »Ay, ich will nur nicht, dass die Sachen schlecht werden. Bär? Willst du eins?« Sie hielt es Papi hin. »Nein?«
    »Du hast keinen Hunger, Papi, oder?«, fragte ich.
    Eine neue Salve Feuerwerkskörper riss den Himmel entzwei und er zuckte zusammen.
    Ich hob die Stimme. »Du bist nicht hungrig, oder?«
    »Wie bitte, queridita ?«
    Poff … poff … buum!
    »Ach, egal«, sagte ich.
    » ¿Que? « Er legte sich eine Hand ans Ohr.
    »Essen«, sagte Mom. »Möchtest du noch etwas essen?«
    Poff-poff-poff!
    »Leg die Sandwiches wieder zurück. Wir sind satt.« Mari winkte ab.
    »Euer Vater ist hungrig.«
    »Ist er nicht. Sag’s ihr, Papi«, sagte Mari.
    »Ich … weiß nicht.« Er warf einen Blick zum Himmel. »Was … wie spät …« Er verstummte.
    »Soll ich die wegtun?« Mom hielt die Sandwiches in einem letzten vergeblichen Versuch hoch, uns zu ködern. »Oder wollt ihr …«
    Buum!
    Wir fuhren alle zusammen, besonders Pancake, und Papi hielt sich bei dem Schlag die Ohren zu, sein Mund verzog sich zu einer Grimasse.
    »Wir müssen gehen«, flüsterte ich Mom zu. Sie warf Papi einen Blick zu und nickte. Ihr stand die Erinnerung an das BHS -Picknick ebenso deutlich vor Augen

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