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Verlieb dich nie nach Mitternacht

Verlieb dich nie nach Mitternacht

Titel: Verlieb dich nie nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Kent
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verwaschenen blauen Arbeitskleides, das ihre Kurven leider nur undeutlich nachzeichnete, und den nachlässig nach hinten gekämmten Haaren. Er würde ihr beweisen, dass es kein Opfer war, mit ihm zu schlafen. Mit neuer Zuversicht erhob er sich von seinem Stuhl.
    »Es tut mir nicht leid – ich bestehe darauf, dass du mit mir schläfst.«
    »Dann sollten wir es schnell hinter uns bringen«, entgegnete sie mit belegter Stimme.
    »Keine Angst, wir sind bald fertig.« Mit unbewegter Miene suchte er ihren Blick. Sie gab sich kühl, doch ein winziges Flackern in ihren nun weit geöffneten Augen verriet sie. Sein Herz machte einen freudigen Sprung, doch nach außen gab er sich mürrisch. »Nimm deine Arme von der Brust.«
    Ihre Arme waren ihr letzter Schutzschild gegen seine Nähe. Es bedeutete für sie Überwindung, sie aus der Verschränkung zu lösen und neben dem Körper sinken zu lassen. Sie hatte sich vorgenommen, jedes Gefühl auszusperren, den Beischlaf professionell durchzuziehen, wie man sich in ihrer Zeit ausdrückte. Bevor sie Boris kennenlernte, hatte sie nicht enthaltsam gelebt. So manchen One-Night-Stand hatte sie mit der Ernüchterung des nächsten Morgens bezahlt. Ihre Begegnung mit Andrej jedoch jagte ihr Angst ein. Zum ersten Mal in ihrem Leben verkaufte sie ihren Körper an einen Mann, den sie weder liebte noch begehrte. Das Prickeln, das sie jedes Mal in seiner Nähe am ganzen Körper spürte, hatte nichts zu bedeuten. Es handelte sich um eine simple chemische Reaktion, mit der sie auf Fasern in seiner Uniform reagierte.
    So hoffte sie jedenfalls.
    Maribel unterdrückte das Zittern, das sein abschätzender Blick in ihr hervorrief. Sie brauchte ihre ganze Willenskraft, um nach außen weiterhin unnahbar und kühl zu wirken.
    Auch Andrej rang hinter seiner brummigen Fassade um Fassung. Er streckte seine Hand aus und berührte ihr Gesicht. Die Haut fühlte sich unglaublich zart an. Einen winzigen Augenblick lang befürchtete er, Maribel würde vor ihm zurückweichen, doch sie hielt stand. Wie eine Festung, die es zu nehmen galt. Er sehnte sich danach, ihr das grobe Kleid abzustreifen, um ihren Körper zu befreien. Er sehnte sich danach, sich zu nehmen, was ihm zustand. Und ihr zu schenken, was sie sich so sehnlichst wünschte.
    Aber er hielt sich zurück. Diese Festung musste langsam genommen werden. »Bind die Schürze ab.«
    »Kannst du das auch freundlicher sagen?«
    »Möchtest du Süßholzraspeln oder ein Geschäft abwickeln?«
    Die Nasenflügel bebten, als sie empört die Luft in ihre Nase zog. Aber sie gehorchte, band die Schürze los und warf sie neben sich auf den Boden. Insgeheim musste sie ihm beipflichten. Je weniger sie miteinander sprachen, desto eher brachten sie die widerwärtige Prozedur hinter sich.
    »Soll ich schon mal die Knöpfe öffnen?«
    Sein Herz machte einen unvernünftigen Sprung, weil sie zum ersten Mal Entgegenkommen zeigte. Doch ihr kühler Ton belehrte ihn, dass sie nur möglichst schnell fertig werden wollte.
    »Das übernehme ich selbst.«
    Ihr Körper spannte sich an, als er sie an den Schultern fasste, um sie herumzudrehen. Mit den Händen streifte er ihr die Haare aus dem Nacken. Diesmal konnte er nicht widerstehen, ausgiebig ihren Nacken zu küssen. Mit Wonne atmete er den zarten, betörenden Duft ein, den ihr Körper verströmte. Er ließ sich Zeit, viel Zeit.
    Nach jedem Knopf, den er löste, küsste er ausgiebigst das Stück Haut, das er befreite, bis hin zu dem Leibchen, das sie trug. Ihre Kühle spornte seinen Ehrgeiz an. Er wollte sie nicht nur besitzen. Er wollte sie erregen.
    Andrej schob Maribel das Kleid nur bis zur Taille hinunter. Sein Blick wanderte über ihre wunderbar gerundeten Schultern mit der seidig schimmernden Haut. Das Baumwollleibchen saß stramm über ihren vollen Brüsten. An ihren aufgerichteten Brustwarzen erkannte er, dass der Schutzwall, den sie um sich und ihre Gefühle errichtet hatte, Risse bekam.
    Erfreut ließ er seinen Blick zu ihrem Mund schweifen, der jetzt leicht geöffnet war. Als sie es bemerkte, presste sie die Lippen fest aufeinander.
    Kein Problem, meine Dame, grinste er selbstgefällig in sich hinein.
    Grob zerrte er ihr das Haarband aus der Frisur. Mit beiden Händen lockerte er ihr die Haare, bis sie üppig über ihre Schultern fielen. Zufrieden sog er den Anblick in sich auf, bevor er die Pracht um seine Hand wickelte und ihren Kopf sanft nach hinten zog. Nur so weit, bis ihre Kehle offen vor ihm lag. Ein ängstliches

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