Verlieb dich - Roman
zu.
»Freut mich, wenn es dir gefällt.«
Am allerbesten gefiel ihr die Aussicht – nicht die schönen Bäume und die Uferlandschaft, sondern der Anblick von Rafe, ohne Hemd, nur in einer Badehose mit tiefsitzendem Bund, die den Blick auf seinen sonnengebräunten Körper und seine durchtrainierten Bauchmuskeln freigab. Und auf die Narbe, die sie stets daran erinnerte, wie mutig er sich damals auf dem Dach für sie eingesetzt hatte.
Er trug eine Sonnenbrille, und der Wind blies ihm
das dunkle Haar aus der Stirn und ließ ihn sexy und verwegen aussehen.
Sie war ihm dankbar, dass er ihre Anspannung bemerkte und diesen Ausflug mit ihr machte, damit sie ein bisschen abschalten konnte. Er wusste immer genau, was er sagen oder tun musste, um dafür zu sorgen, dass in ihrer kleinen Welt wieder alles in Ordnung war.
»Bist du schon einmal auf einem Boot mitgefahren?«, erkundigte er sich, während er den Motor drosselte, so dass sie gemächlich über die ruhige Wasseroberfläche schaukelten.
Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Zählt die Fähre rüber zur Freiheitsstatue?«
Er grinste. »Nicht wirklich.«
»Dann nicht.«
Sara nahm auf einer der gepolsterten Bänke Platz, die sich entlang beider Seiten erstreckten, und lehnte sich entspannt zurück.
»Ich nehme an, du bist quasi auf einem Boot aufgewachsen? «, fragte sie Rafe.
Er nickte. »Mein Vater ist oft mit uns rausgefahren; immer abwechselnd mit den Jungs und den Mädchen. Manchmal hat er uns auch einzeln mitgenommen. Das waren meistens die schönsten Ausflüge«, erzählte er. Er schien diese Zeit in guter Erinnerung zu haben.
Sie lächelte. »Klingt toll.«
»Das war es auch. Ich habe mir immer geschworen, dass ich später mit meinen Kinder auch rausfahren würde.«
Kaum hatte er es ausgesprochen, hatte Sara auch
schon eine Vision von Rafe, wie er mit seinem Sohn oder seiner Tochter im Boot über das Wasser glitt. Ein Bild, das sich nicht mehr abschütteln ließ und das sie melancholisch und traurig stimmte. Weil sie dann schon längst nicht mehr Teil seines Lebens sein würde.
Sie schüttelte heftig den Kopf. Diese Wehmut, die ihr sonst völlig fremd war, empfand sie in letzter Zeit auffällig oft. Schluss damit , sagte sie sich. Wann würde sie je wieder die Gelegenheit haben, an einem Sommernachmittag eine Bootsfahrt über einen See zu genießen?
Sie räusperte sich. »Warst du jemals mit einer Freundin hier draußen?«, wollte sie wissen.
Er schob sich die Sonnenbrille ins Haar und musterte Sara, sichtlich überrascht von ihrer Frage. »Als ich noch auf der Highschool war, ja. Sofern ich meinen Vater dazu überreden konnte, mir das Boot zu leihen – und natürlich nur, wenn ich das Mädchen überreden konnte, mit mir allein hinauszufahren.« Er zwinkerte ihr zu.
Sara fragte sich, was er damals wohl für ein Image gehabt haben mochte. »Warst du ein böser Bube?«
»Warte einen Augenblick.« Er drehte sich um und warf den Anker aus, damit sie sich eine Weile treiben lassen konnten.
Dann trat er zu ihr und setzte sich neben sie auf die Bank. Der Blick in seinen Augen ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er durch und durch ein böser Bube war.
»So. Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, du
wolltest wissen, ob ich ein böser Bube war? Hmm. Alle kannten mich als den Burschen, der aus diesem Nest so schnell wie möglich rauswollte; das hat natürlich so einige Mädchen abgeschreckt.«
»Das kann ich mir gut vorstellen.«
Er grinste. »Ich wette, dich hätte ich dazu überreden können, mit mir aufs Boot zu kommen.«
Sie schüttelte lachend den Kopf. »Das hast du doch gerade getan.«
»Und was für ein Kind warst du?«
Es war wohl nur recht und billig, dass jetzt sie an der Reihe war. »Naja, ich war ein ziemlich braves Mädchen – schließlich waren fast alle in meiner Verwandtschaft Polizisten.« Sie verzog verlegen das Gesicht. »Aber ich war auch ziemlich stur, hatte meinen eigenen Kopf und eine klare Vorstellung davon, was ich wollte. Das hatte natürlich zur Folge, dass mir die Jungs lieber aus dem Weg gegangen sind. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ich mit der Zeit dazugelernt habe und sich mein Verhältnis zu Männern grundlegend geändert hat.«
»Was du nicht sagst.« Er fuhr mit einem Finger am Stoffrand ihres Bikinis entlang.
Sie schauderte unter seiner Berührung, die in ihren gesamten Körper auszustrahlen schien – in den Bauch, zwischen die Beine und auch sonst überallhin. Sie leckte sich die
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